Menden. Wer bei Banken Münzgeld einzahlt, muss unterschiedlich tief in die Tasche greifen. Das zeigt eine Abfrage der Westfalenpost.

Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert – dieses uralte Sprichwort könnte ein Grund dafür sein, dass in Deutschland weit mehr Münzgeld im Umlauf ist als in vielen anderen Ländern, in denen der Euro offizielles Zahlungsmittel ist. Während an der Kasse niederländischer Geschäfte selbstverständlich aufgerundet wird, gibt es das in Deutschland nur als Aktion für wohltätige Zwecke. Die meisten Menschen aber stecken jeden Cent wieder ein – und irgendwann landet das Kleingeld dann im Sparschwein.

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Nun ist aber auch die Kapazität des größten Sparschweins endlich – und wenn es geschlachtet wird, dann sind die vielen Münzen lästig. Mit Cent-Stücken zum Bäcker rennen ist keine Lösung – also ab zur Bank damit! Dort erleben viele Menschen dann allerdings eine Überraschung, denn das Münzgeld verliert in den meisten Fällen mit der Abgabe an Wert. Denn den Banken entstehen durch die Einzahlung Kosten, die sie dann an die Kundinnen und Kunden weitergeben.

Zuletzt ärgerten sich eine Mendenerin über diese Kosten, als sie ihre Enkel mit Kirmesgeld versorgen wollte. Mit Kosten für den Umtausch hatte sie nicht gerechnet. Und sie fragte sich zugleich, ob diese Gebühren überall gleich sind. Eine Umfrage der Westfalenpost bei den in Menden lokal verankerten Kreditinstituten hat ergeben, dass dem nicht so ist. Ein Überblick:

Sparkasse Märkisches Sauerland Hemer-Menden

Die Sparkasse nimmt von ihren Kundinnen und Kunden ungezählte Euro-Münzen zur Gutschrift auf ein Girokonto der Kundin oder des Kunden bei der Sparkasse entgegen. Die Euro-Münzen werden in einen von der Sparkasse zur Verfügung gestellten transparenten Kunststoffsicherheitsbeutel (ein sogenanntes Safebag) eingefüllt. Die Zählung der Münzen erfolgt im Nachgang. Die Kosten je Safebag (max. 4 kg) betragen für Privatkunden 5,00 Euro. Manfred Rudolf, Stellvertretender Bereichsleiter des Vorstandsstabs, ergänzt: „Am Weltspartag bzw. in unserer Weltspartagswoche entfallen diese Kosten für minderjährige Kundinnen und Kunden der Sparkasse.“

Mendener Bank

Nichtkunden können auch bei der Mendener Bank kein Kleingeld eintauschen. Von Privatkunden werden am Schalter nur Bundesbankrollen entgegen genommen, jedoch keine Tüten. Zudem steht eine Kleingeldmaschine zur Verfügung. Die Buchungsgebühr ist abhängig vom Kontomodell: Beim „Konto Direkt“ werden 5,00 Euro fällig, beim „Konto Komfort“ 2,50 Euro und beim „Konto Premium“ gar keine Gebühren. Nadine Vellmer aus der Marketingabteilung der Mendener Bank verweist zudem darauf, dass auch für Vereine und das „VR MeinKonto“ (junge Leute) keine Gebühren anfallen. Geschäftskunden haben Sondervereinbarungen.

Märkische Bank

Die Märkische Bank verfolgt eine andere Strategie: Sie bietet ihren Privatkunden für ihre privaten Einzahlungen „sehr großzügige Rahmenbedingungen“, so Silke Weidenheimer, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit bei der Bank. Pro Monat sind fünf Hartgeldeinzahlungen kostenlos möglich – egal, ob gerollt oder ungerollt. Ab der sechsten Einzahlung erhebt die Märkische Bank für jede weitere Einzahlung ein Dienstleistungsentgelt von 2 Euro.