Platte Heide. Neues Konzept, großer Erfolg – das Schützenfest auf der Platte Heide lockte viele Menschen an. Und es schrieb eine ganz besondere Geschichte.

Sie ist eine dieser Geschichten, die zeigen, wie viel Herzblut die Mitglieder von Schützenvereinen in ihr Hobby stecken. Georg und Tanja Brinkschulte haben ein ereignisreiches Jahr hinter sich. Als Vizekönigspaar begleiteten sie das Königspaar des Schützenvereins 1959 Platte Heide, Markus Kellner und Hilda Hartmann. Und nun dürfte ihr Terminkalender noch voller werden, denn jetzt sind sie selbst das Königspaar.

Georg und Tanja Brinkschulte regieren als Königspaar die Platte Heide, nachdem sie im Schützenjahr zuvor bereits Viizekönigspaar waren.
Georg und Tanja Brinkschulte regieren als Königspaar die Platte Heide, nachdem sie im Schützenjahr zuvor bereits Viizekönigspaar waren. © SV Platte Heide | H.J. Mertens

Mit dem 412. Schuss holte Georg Brinkschulte beim Vogelschießen am Samstagabend den Vogel von der Stange, um 19.10 Uhr brandete Jubel auf. Formal übernahmen er und seine Gattin Tanja die Regentschaft aber erst durch die Proklamation am Sonntagabend. Besonders mit dem feierlichen Festzug am Sonntagnachmittag feierten die Platte Heider zuvor noch einmal Markus Kellner und Hilda Hartmann.

Ansonsten war viel neu in diesem Jahr. Der Schützenverein hatte einen großen Schritt gewagt und sein Festprogramm komplett umgestellt. Die wohl wichtigste Änderung: Das Vogelschießen fand am Samstag statt. Ein Experiment, das sich offenbar gelohnt hat. „Das Schützenfest in diesem Jahr war trotz einiger Umstellungen ein voller Erfolg. Wir freuen uns, dass unser ehemaliger Vizekönig Georg Brinkschulte nun Majestät geworden ist“, erklärte der Vereinsvorsitzende Berthold Klang.

Julian Schattner vom Planungsteam ging ins Detail: „Die Umstellungen des Schützenfestes waren eine große Bereicherung für den Verein. Es fanden deutlich mehr Bürger und Interessierte ihren Weg zur Schützenhalle. Ein besonderes Highlight war der Große Zapfenstreich, an dem alle Gastvereine teilnahmen und somit für eine besondere Stimmung gesorgt haben.“

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Zum guten Besuch dürfte auch das hervorragende Wetter beigetragen haben – und die Tatsache, dass mit RB Leipzig und Eintracht Frankfurt auch kein Bundesligist das DFB-Pokalfinale erreicht hatte. So wurde bis tief in die Nacht gefeiert.

Für diejenigen, die die Insignien geschossen hatten, bot sich zudem die Chance, das mit der einen oder anderen Runde Kaltgetränke zu feiern. Den Reichsapfel sicherte sich schon mit dem 25. Schuss Malte Plorin, das Zepter schoss Florian Lechtonen (54. Schuss). Nach 157 Schüssen stand dann fest, dass Edeltraut Nähring Vizekönigen ist – sie sicherte sich die Krone.

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In der Folge ging es dem Aar mehr und mehr an das hölzerne Gefieder. Den linken Flügel schoss Ralph Preuß (268. Schuss), den rechten Flügel holte Lothar Gerdes mit dem 308. Schuss aus dem Kasten. Und dann hieß es warten, bis Georg Brinkschulte zum goldenen Schuss ansetzte.

Schützenparade und Firmfeier gleichzeitig

Mit drei Kanonenschlägen kündigte sich am Sonntag dann der Festzug an. Vom Paul-Gerhardt-Haus ging es über den Glockenblumenweg, den Kornblumenweg und die Hermann-Löns-Straße in Richtung Schützenhalle. Die meisten Zuschauer verfolgten das Schauspiel bei der Parade vor der St.-Marien-Kirche. Unglücklich war dabei sicher, das genau dort um 15 Uhr die Firmfeier begonnen hatte. Die Schützenmusik draußen dürfte die Zeremonie im Gotteshaus durchaus gestört haben.

Selbst von Balkonen aus verfolgten die Platte Heider – samt Hund – den Festzug durch den Ortsteil.
Selbst von Balkonen aus verfolgten die Platte Heider – samt Hund – den Festzug durch den Ortsteil. © WP | Dirk Becker

Doch das bleibt eine Episode an einem ansonsten perfekten Schützen-Wochenende auf der Platte Heide. Der Verein wird Bilanz ziehen – und es wäre verwunderlich, hielte er nun nicht an seinem neuen Konzept fest, das offensichtlich gut angekommen ist.