Menden. Nach verhaltenem Start dreht die Pfingstkirmes in Menden am sonnigen Sonntag voll auf: Die Innenstadt ist brechend voll, die Stimmung bestens.
Nach dem Startschuss von Bürgermeister Roland Schröder und Schausteller-Sprecher Konstantin Müller bremste das Meisterschafts-Finale der Bundesliga die Pfingstkirmes in Menden am Samstag zunächst etwas ab. Doch schon am Samstagabend und erst recht über den gesamten Sonntag dreht die Kirmes richtig auf: Massenhaft strömen die Menschen in die bunte Budenstadt, aus der Großkarussells wie das „Konga“ am Nordwall und vor allem der „Jules-Verne-Tower“ auf dem Lenzenplatz herausragen. Es gibt buchstäblich viele Highlights, und am schönsten anzusehen ist die Pfingstkirmes bei Einbruch der Dämmerung. Dann gleicht sie einem Lichtermeer.
Preise für Karussells und Leckereien höher als im Vorjahr – „Happy Hour“ am Dienstag
Doch wo Licht ist, da muss auch Strom fließen, und das tut er auf einer Kirmes in rauen Mengen. Die überall stark gestiegenen Tarife sind auch an den Fahrpreisen in Menden ablesbar, die an einigen Karussells höher erscheinen als in den Vorjahren. Ein Umstand, dem die Stadt und der Schaustellerverband mit der erstmals in der langen Mendener Kirmesgeschichte angebotenen „Happy Hour“ am Dienstag zwischen 15 und 18 Uhr entgegensteuern wollen. Dann sollen sich bei halbierten Fahrpreisen an den Karussell-Kassen alle Familien die Kirmes leisten können.
Happige Preise für manche Snacks
Im wahrsten Sinne des Wortes happig sind indes auch die Preise für einige Leckereien, die für viele Besucherinnen und Besucher einfach dazugehören. 200 Gramm gebrannte Mandeln, also die mittelgroße Tüte, kostet an mehreren Ständen 7,50 Euro, die große mit 300 Gramm sogar einen Zehner. 7,50 Euro sind am Nordwall auch der Preis für den heißen Backfisch im Brötchen. Der ist zwar lecker, doch eine vierköpfige Familie müsste damit für den Snack zwischendurch mal eben 30 Euro berappen. 9 Euro kosten manche Wraps, ebenso teuer ist auch der Blumenkohl mit Champignons. Es gibt aber auch die Gegenbeispiele. So kostet der knallrote Paradiesapfel weiterhin 2 Euro, das von Kindern heiß geliebte Slush-Eis gibt es ab 2,50. Die Anbieter an den Essständen wollen sich ebenfalls an der „Happy Hour“ beteiligen, aber nicht durchweg mit dem halben Preis, wie es hieß. Sondern „im Rahmen ihrer Möglichkeiten“.
Die Sonne macht’s: Mendener Vereine freuen sich an Bierständen über reichlich Zuspruch
Gut lachen angesichts der Temperaturen haben unterdessen die Bierstände der Mendener Vereine, an denen am Sonntag der Gerstensaft angesichts der Sonne und ziviler Preise (2 Euro für das 0,25er-Glas) schon am frühen Nachmittag in Strömen floss. Kirmes-Organisatorin Manuela Schmidt vom Ordnungsamt erklärte zudem, dass es keine „toten“ Ecken auf dieser Kirmes gebe: „Egal welcher Stand – alle profitieren davon, dass uns ein echter Rundlauf gelungen ist, und das trotz der Großbaustellen am Nordwall und am Rathaus.“ Wo es noch Beschwerden über Standplätze gebe, werde versucht, die Sache im Wortsinn wieder zurechtzurücken. Die Baustellen sorgen indes auch dafür, dass vertraute Standplätze verwaist bleiben – wie etwa der für das Kinder-Schaukelschiff „Bounty“ oder Haseckers beliebter Würstchenstand. Beide sind aber auch diesmal da und finden sich an anderer Stelle.
Auch am Montag noch: Shuttle-Service wird am Sonntag zu einem großen Erfolg
Zu einem vollen Erfolg ist der erstmals angebotene Shuttle-Service geworden, der auch am Pfingstmontag noch angeboten wird. Am Schlusstag, dem Dienstag, dann nicht mehr, denn an diesem Werktag brauchen die Lidl-Märkte und andere ihre Kundenparkplätze wieder, die am Sonntag und Montag als Park & Ride-Areale genutzt werden können.
Bisher alles friedlich abgelaufen
Was wohl nicht nur für Manuela Schmidt das Allerwichtigste an der Pfingstkirmes 2023 ist: Bis auf einige kleinere Konflikte ist es trotz der enormen Besuchermengen, die in diesem Jahr von vier Zählern erstmals genauer abgeschätzt werden, bisher komplett friedlich geblieben.