Menden/Fröndenberg. Der Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr ist ergebnislos eingestellt worden. Sechs Kinder sahen einen Mann in der Hönne. Bericht mit Video.
Suche vorläufig eingestellt: Der Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr in Menden und Fröndenberg auf der Suche nach einem Mann in der Hönne ist am Mittwoch (10. Mai) gegen 15 Uhr ergebnislos beendet worden. Starke Kräfte von Polizei und Feuerwehr waren seit dem Vormittag im ganzen Stadtgebiet von Menden und weiter bis nach Fröndenberg im Einsatz gewesen. Sechs Kinder im Alter von 10 und 11 Jahren hatten am Morgen von einem in der Hönne treibenden Mann berichtet. Daraufhin wurden um 9.36 Uhr zahlreiche Einsatzkräfte alarmiert, auch Suchhubschrauber, Drohnen-Trupps aus Nachrodt, Strömungsretter sowie Rettungsboot-Crews aus Balve und Hagen.
Unter anderem entlang der Hönne-Promenade wurde intensiv gesucht. Ab der Einfahrt Märkische Straße wurde die Promenade in Fahrtrichtung Bahnhof gesperrt, weil Strömungsretter auch in diesem Bereich arbeiteten. Diese Sperrung soll jetzt wieder aufgehoben werden.
Den Angaben zufolge wollen die sechs Kinder an der Oberen Promenade in Höhe des Parkplatzes Schlachthof einen Mann gesehen haben, die in der Hönne in Richtung Bahnhof trieb. Am Ufer sollen Turnschuhe mit orangefarbenen Streifen aufgefunden worden sein. Die Meldung ging bei der Polizei um 9.36 Uhr ein. Die Kinder gelten laut Polizeisprecher Marcel Dilling als glaubwürdig.
Auf dem Aldi-Parkplatz an der Unteren Promenade wurde die Einsatzzentrale eingerichtet, der Platz wurde dafür abgesperrt, der Verkehr wird über den benachbarten Edeka-Parkplatz abgeleitet. „Wir können hier keinen Normalbetrieb zulassen“, sagte die Mendener Ordnungsamtsleiterin Manuela Schmidt, als am Morgen die Strömungsretter aus Hagen samt großem Rettungsboot auf dem Parkplatz eintrafen, der schon voller Einsatzfahrzeuge stand. Dieses Boot kam indes nicht mehr zum Einsatz.
Auch dieStrömungsretter aus Balvewateten zunächst in Höhe der Walramstraße durch die Hönne, wo die Sturzstelle vermutet wurde. Dann arbeiteten sie sich flussabwärts zu beiden Seiten der Hönne weiter voran. Fündig wurden sie allerdings ebenso wenig wie ihre Kollegen aus Hagen, die im Bereich der Märkischen Straße ins Hönnewasser gestiegen waren.
Hubschrauber und Drohnen fliegen den Hönnelauf und die Ruhr ab
Um 10.20 Uhr wurde Sirenenalarm ausgelöst, um Verstärkungen für die Feuerwehr anzufordern, die unter anderem alle Brücken entlang der Hönne und später auch der Ruhr besetzte, um Ausschau nach dem Verunglückten halten zu können. Angekündigt war auch der Einsatz eines Hubschraubers, der den Hönnelauf abfliegen sollte. Wegen zu schlechten Wetters am Start-Flugplatz in Dortmund oder Düsseldorf musste dieser Einsatz zunächst abgesagt werden, später traf der Hubschrauber mit Wärmebildkamera dann doch ein und flog die Hönne im Innenstadtbereich mehrfach ab. Feuerwehrkräfte aus Menden, Iserlohn, Fröndenberg und Hagen arbeiteten im Einsatz ihre Aufgaben gemeinsam ab. Die freiwillige Feuerwehr Fröndenberg suchte auf der Ruhr. Auch dort wurden wie in Menden alle Brücken besetzt, zusätzlich das Wehr in Halingen. Dort hatte man im Februar 2020 die sterblichen Überreste eines autistischen zehnjährigen Mädchens aufgefunden, das an der Balver Straße in die Hönne gefallen und ertrunken war. An die damalige große Suchaktion fühlten sich am Mittwoch viele Mendenerinnen und Mendener erinnert.
Zwei Rettungsboote der Freiwilligen Feuerwehr Fröndenberg waren zudem auf der Ruhr im Einsatz. Die Fröndenberger forderten über die Kreisleitstelle Unna auch zusätzliche Drohnen an, da die Mendener und Nachrodter Fluggeräte über der Hönne wie am Morgen nochmals den Bereich flussabwärts der mutmaßlichen Sturzstelle absuchen sollten. Warum? Bei „Person im Wasser“, heißt es dazu, seien die ersten 300 bis 500 Meter flussabwärts der mutmaßlichen Sturzstelle die wichtigsten. Und die sollen von den Mendener Drohnen nun nochmals abgeflogen werden.
Noch keine Vermisstenmeldung: „Wir hoffen alle, dass wir nichts finden“
Bis zum Nachmittag verlief die Suche ergebnislos, der Polizei liegt auch aktuell (15.15 Uhr) noch keine Vermisstenmeldung vor. Allerdings sind seit dem mutmaßlichen Unglück auch erst wenige Stunden vergangen. „Wir hoffen alle, dass wir nichts finden“, sagte Mendens Ordnungsamts-Chefin Manuela Schmidt in der Einsatzzentrale auf dem Aldi-Parkplatz. Die Polizei bittet ab sofort um Hinweise unter der Notrufnummer 110.
Hönnepegel ist nach heftigen Regenfällen auf 1,40 Meter angestiegen
Der Hönnepegel war nach den heftigen Regenfällen der vergangenen Tage am Mittwochmorgen auf bis zu 1,40 Meter angestiegen, die Strömung ist dementsprechend stark. Laut Manuela Schmidt hatte die Stadtverwaltung bereits am Dienstagabend alle Vorkehrungen für Flutschutzmaßnahmen getroffen. Am Nachmittag zeigte der Pegel Menden nur noch 1,15 Meter an. Bekanntlich gilt ein Wasserstand ab 1,60 Meter für die Hönne als kritisch für die Mendener Innenstadt, die dann unter anderem mit Spundwänden geschützt wird. Üblicherweise ist die Hönne weniger als einen halben Meter hoch.