Menden. Die Spundwände sind eingesetzt, die Mendener Feuerwehr ist vorbereitet: Doch das jüngste Hönne-Hochwasser soll laut Regenradar abschwellen.

Bangen an den Ufern von Hönne und Bieber: Seit etwa 8 Uhr morgens am Donnerstag ist die Hönne aufgrund anhaltender und kräftiger Regenfälle kontinuierlich auf einen Pegelstand von rund zwei Metern am Abend angeschwollen. Flut-Einsätze der Feuerwehr Menden sind aktuell noch nicht gemeldet. Ein Pegelstand von 1,60 Meter gilt als kritische Grenze – die zuletzt vor wenigen Tagen knapp überschritten wurde. Damals wie heute, da der Pegel sogar noch deutlich höher liegt, zeigen sich die indes vorbereitet. So ist die Spundwand an der Kaiserstraße, die das Überfluten dieses besonders sensiblen Innenstadt-Wohnbereichs an der Hönne verhindern soll, bereits am Morgen eingesetzt worden.

Feuerwehr schätzt die Lage als nicht sehr kritisch ein: Bald kein Regen mehr

Bäume stehen im Wasser, und die Enten haben Mühe in der starken Strömung: Die Hönne in Menden am Donnerstag um 16.45 Uhr.
Bäume stehen im Wasser, und die Enten haben Mühe in der starken Strömung: Die Hönne in Menden am Donnerstag um 16.45 Uhr. © WP | Thomas Hagemann

In der Molle an der Fröndenberger Straße sollte dies ebenfalls geschehen. Allerdings schätzt die Feuerwehr die Gesamtlage als nicht sehr kritisch ein, wie Bürgermeistermeister Dr. Roland Schröder auf Anfrage der WP am Donnerstagnachmittag erklärte: „Die Hönne steht momentan zwar sehr hoch, aber die gute Nachricht ist, dass das Regenradar der Feuerwehr für die kommende Nacht und den Samstag keine ergiebigen Niederschläge mehr anzeigt.“ Die Feuerwehr habe die Lage im Blick und könne bei Bedarf auch eingreifen, „wir hoffen aber auf eine rasche Entspannung“. Das Einsetzen der Schutzwände solle auch ein Zeichen der Stadt an möglicherweise flutbedrohte Anlieger sein.

Auch in Menden: Ernstzunehmende Hochwasserlagen mittlerweile alle paar Wochen

Hochwasser am 2. Februar 2023: Wie ein Hilferuf wirkt dieser Post von Nino und Sarah aus Lendringsen.
Hochwasser am 2. Februar 2023: Wie ein Hilferuf wirkt dieser Post von Nino und Sarah aus Lendringsen. © Privat | Nino Gulisano

Die Lage ist damit offenbar überschaubarer als beim letzten Mal, als angesichts der Niederschläge vom 12. Januar und den Tagen davor niemand wissen konnte, wie hoch der Pegel noch steigen würde. Mit einem Höchstwasserstand von 1,70 Meter kam Menden weitaus glimpflicher davon als etwa MK-Nachbarstädte im Süden Kreises (die WP berichtete). Dennoch: Ernstzunehmende Hochwasserlagen scheinen auch Menden mittlerweile alle paar Wochen zu drohen. In frischer und unguter Erinnerung ist noch das Hochwasser vom Juli 2021, das entlang der Hönne und der Bieber enorme Schäden anrichtete und Menschen obdachlos machte.