Menden. Die Stadt verspricht sich von der Sensor-Technik bessere Sicherheitsplanung bei Veranstaltungen in der Stadt. Doch das überzeugt nicht jeden.

In der Hönnestadt sollen künftig – geht es nach Stadt und der Mendener Digitalgesellschaft – Besucherströme bei Pfingstkirmes, Abendmarkt und Co. mit Sensoren erfasst werden. Es soll ein Aspekt des neuen Funk-Netzwerks Lorawan (WP berichtete) werden. Doch im Digitalausschuss gibt’s für das Projekt nun einen Dämpfer.

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Die Sensoren sollen sich vor allem an „heute vorhandenen Bedarfen in Menden“ orientieren. Dabei spiele laut Verwaltung etwa die genaue Erfassung von Besucherzahlen auf Veranstaltungen, datenbasierte Ableitung von Sicherheitskonzepten für Events oder aber Potenziale im Leerstand in der Innenstadt eine entscheidende Rolle.

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Wirklich überzeugt ist davon aber nicht jeder im Digitalausschuss. „Wir sehen die Zielsetzung etwas fragwürdig. Ich brauche bei der Pfingstkirmes keine Sensoren, dafür gehe ich einmal durch und weiß Bescheid, wie voll es ist“, sagt Christian Feuring (MI). Zudem sei es schwer vorstellbar, dass ein Einzelhändler seine Öffnungszeiten aufgrund von Sensorik anpasse. Bürgermeister Dr. Roland Schröder hält dagegen: „Aus Sicht der Ordnungsbehörde ist es gut, live zu sehen, wo sich etwas entwickelt. Wir können diese Zahlen gut gebrauchen, um Einsätze zu planen.“ Die bislang händische Zählung wäre damit obsolet.

Verlässlichkeit ein Hindernis

Gleichwohl: Die Zahlen müssten dann auch verlässlich sein. „Besucher dürfen nicht doppelt gezählt werden“, so Peter Maywald (CDU). Schlendert eine Familie gerade an einem Sensor vorbei – und dreht gleich wieder um – könnten sich mehr Fehler einschleichen als dass es nützt. „Es stellt sich die Frage: Wie verlässlich ist es?“, fragt Maywald. Beispiele für den Einsatz von Sensordaten gibt es bereits: Soest, Osnabrück, Bad Hersfeld. Dort laufen Lorawan-Daten bereits in einer Plattform ein. „Wir können so Entwicklungen besser analysieren und verlässlichere Zahlen liefern“, betont Schröder.

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Doch so recht kann sich der Digitalausschuss am Ende nicht zu einer Entscheidung durchringen. Denn eigentlich, so Ausschussvorsitzender Stefan Weige (FDP), solle sich auch der Ausschuss für öffentliche Sicherheit und Ordnung mit dem Thema eindringlicher beschäftigen. „Was mit den Daten passiert, ist die Sache“, erklärt Weige. Der Digitalausschuss hat die Frequenzzählung schlussendlich vertagt.