Menden. . Um Pläne für Naherholung am Wälkesberg zu entwickeln, kann der Stadtrat jetzt eine jahrelange Veränderungssperre für den Wälkesberg beschließen.

Für mindestens zwei Jahre auf Eis liegen dürften bald die Pläne der Gelsenwasser AG, die am Wälkesberg in Ostsümmern einen Windpark mit mindestens zwei 240 Meter hohen Windkraftanlagen errichten will. Dies wäre der Fall, wenn der Mendener Stadtrat im Dezember erwartungsgemäß eine Veränderungssperre über das Gebiet legt.

Dies ist wiederum nur möglich, weil der städtische Ausschuss für Umwelt, Planen und Bauen auf Antrag der CDU gerade beschlossen hat, das Areal als „Schwerpunktzone für Naherholungs-, Freizeit- und Fremdenverkehrszwecke“ entwickeln zu wollen. Die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplans wurde ebenso verfügt wie die fällige Änderung im Flächennutzungsplan. Eine Veränderungssperre kann auf bis zu vier Jahre verlängert werden.

Freude bei „Gegenwind“

Auf WP-Anfrage betonte der Erste Beigeordnete der Stadt, Sebastian Arlt, dass es nicht um eine „Verhinderungsplanung“ für die Windräder gehe. So solle auch die Gegend um den Hexenteich und den Kapellenberg zu einer „Schwerpunktzone“ für Freizeit und Naherholung werden.

Der Bau großer Windräder am Wälkesberg hätte das Planziel der Stadt dort aber zunichte gemacht. Daher habe man sich „mit der Planung sehr beeilt“, als der Gelsenwasser-Partner VSB beim Märkischen Kreis einen Bauvorbescheid für zwei Windräder beantragte: „Wäre diese Anfrage binnen sechs Wochen positiv beschieden worden, hätten wir erstmal zurückstecken müssen“, erklärte Arlt. Jetzt aber liege es allein beim Mendener Stadtrat, mit der Veränderungssperre zu verhindern, dass die Windkraft-Projektierer unerwünschte Fakten schaffen. Das Pack-Ende der Stadt sei dabei allein die Bauleitplanung gewesen. „Über Umweltschutz oder Flugsicherheit entscheiden andere Behörden.“

Ob beabsichtigt oder nicht: Mit ihrem Vorgehen dürfte die Verwaltung bei vielen Bürgern und neun Vereinen aus Platte Heide, Ostsümmern und Sümmern Jubelstürme auslösen. Sie taten sich unter dem Namen „Gegenwind“ zusammen, um die von vielen als „monströs“ kritisierten Anlagen zu verhindern.

Mit großer Freude reagierte denn auch Falk Steidel, Vorsitzender des SBV-Forums Platte Heide, unter dessen Dach sich die Vereine zusammenfanden: „Das ist eine gute Nachricht. Wir werden aber wachsam bleiben und jetzt alles daran setzen, das Projekt zum Erfolg zu führen.“ Damit seien vor allem Naturschutz und Naherholung, der Campingplatz-Ausbau und die Sicherung der Modellfluganlage gemeint.