Menden. Grüne fragen: Hat die Stadt Menden genug getan, um der Bürgerschaft nach dem Mega-Ausfall der Kommunikationsnetze zu helfen?
Hat die Stadt Menden ihre Bürgerinnen und Bürger nach dem Großschaden in der Telekommunikation vom Freitagmittag ausreichend informiert und unterstützt? Was kann getan werden, um für mögliche künftige Ereignisse ähnlicher Art vorzusorgen? Kritische Fragen an die Mendener Stadtverwaltung stellen Bündnis 90/Die Grünen nach dem Kabel-Fiasko auf der Siepmann-Baustelle am Nordwall, der am Freitag zu den immer noch anhaltenden Ausfällen von Festnetz- und Mobilfunkanschlüssen in und um Menden geführt hat? Bereits in der Mittwochs-Sitzung des städtischen Sozialausschusses wollen die Grünen laut Fraktionssprecher Peter Köhler erste Einschätzungen dazu hören, im nächsten Ausschuss für Öffentliche Sicherheit und Ordnung dann ausführliche schriftliche Stellungnahmen sehen.
Grüne Lehre aus dem Fiasko: Kommunikation zählt zur Daseinsvorsorge
Man gehe davon aus, dass die Stadt Menden den Vorfall weder verhindern konnte noch für die Beseitigung zuständig ist. Auch sei die Stadt auf Informationen der betroffenen Telekommunikationsfirmen angewiesen. Das Ereignis zeige indes, dass eine funktionierende Telekommunikation zur Daseinsvorsorge zu zählen sei. Das betreffe nicht nur den Ausfall der Netze, sondern auch die Unklarheiten über Ursache, Dauer und mögliche Auswirkungen auf die Menschen in der Stadt. Gerade ältere und eingeschränkte Menschen sowie nicht Deutsch sprechende Einwohner könnten sich in so einer Lage kaum Informationen beschaffen oder in möglichen Notsituationen Hilfe bekommen.
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Was helfen 110 und 112, wenn man sie selbst nicht anrufen kann?
Wie berichtet, hatte Bürgermeister Roland Schröder gegenüber der WP erklärt, dass es vor allem die funktionierenden Notrufnummern 110 und 112 waren, die keine eigenen Sofortmaßnahmen notwendig gemacht hätten. Köhler sagt dazu, dass dies wenig helfe, wenn der eigene Anschluss oder das Handy nicht funktionierten. Hier sehe man auch eine städtische Verantwortung und die Notwendigkeit, die Abläufe am Wochenende und die städtischen Maßnahmen in den Blick zu nehmen.
Grüne wollen wissen: „Wer wurde im Rathaus mit dem Ausfall befasst?“
So wollen die Grünen jetzt genau wissen, wann der Stadtverwaltung klar wurde, dass es sich um einen gravierenden Ausfall mit 10.000 Betroffenen handelt, der nicht kurzfristig behoben sein wird: „Wer wurde mit dem Ausfall und möglichen städtischen Reaktionen auf die entstandene Situation befasst?“ Gefragt wird ferner, welche Maßnahmen die Stadt ergriffen hat, um die Bevölkerung zu informieren oder ihr die Beschaffung von Informationen zu erleichtern. Hier geht es den Grünen insbesondere um Ansprechpartner oder Anlaufstellen in Notlagen. Radiodurchsagen, Infos auf den Webseiten und in den Sozialen Medien, Einsätze von Fahrzeugen des Ordnungsamts, der Polizei, der Hilfsorganisationen, um Lautsprecherdurchsagen, Info-Blätter oder Aushänge und um Information über Pflegedienste.
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Bewusstsein für Nachbarschaftshilfe soll in Menden gestärkt werden
Welche Maßnahmen die Stadt nach den aktuellen Erfahrungen ergreifen würde, falls ein ähnliches Ereignis passiert, will Köhler ebenfalls wissen. Und, wie es um die Nachbarschaftshilfe steht: „Welche Möglichkeiten sieht die Stadt, um bei den Mendenerinnen und Mendenern das Bewusstsein für hilfsbedürftige Nachbarn in möglicher Not zu stärken?“