Menden. Ohne Kaufhausmusik und Kassen-Gefiepe: Eine „Stille Stunde“ für Autisten im Supermarkt fordern jetzt die Grünen in Menden. Die Stadt lehnt ab.

Der alltägliche Einkauf im Supermarkt stellt für Menschen mit Autismus eine Reizüberflutung sondergleichen dar. Die Ratsfraktion der Grünen in Menden hat daher jetzt den Antrag gestellt, die Stadt möge mit heimischen Supermärkten jetzt Gespräche über eine „Stille Stunde“ aufnehmen, die es in Bergisch Gladbach und in Wickede bereits gebe.

Reizreduzierte Zeit soll für „angenehm ruhige Einkaufs-Atmosphäre“ sorgen

Dabei werden alle Geräusche, die Autisten nicht filtern können, in einer reizreduzierten Zeit abgestellt. dafür sorgen, dass das Einkaufen für diese Personen weniger stressig ist. Das Licht wird gedimmt, Regale nur aufgefüllt, wenn es notwendig ist, Hintergrundmusik und die Scannertöne der Kassen werden abgeschaltet. So werde eine ruhige und angenehme Einkaufs-Atmosphäre geschaffen. Die Idee stammt laut den Grünen aus Neuseeland und geht auf eine Angestellte einer Supermarktkette und Mutter eines autistischen Kindes zurück. Seit 14. Februar werde die ,,Stille Stunde“ zudem in einem Wickeder Markt angeboten.

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Stadtverwaltung lehnt Ansinnen ab: Keine Aufgabe für das Rathaus

In der Beschlussvorlage für den städtischen Ausschuss für Soziale Teilhabe, Demografie und Gesundheit am 19. April empfiehlt die Mendener Stadtverwaltung jedoch den Antrag abzulehnen. Dieses Nein hat nichts mit dem Anliegen selbst zu tun. Doch werde das Führen von Gesprächen über die Einführung einer „Stillen Stunde“ mit dem örtlichen Einzelhandel nicht als Aufgabe der Stadtverwaltung gesehen.