Menden. Der Bedarf an Kita-Plätzen ist groß. Das Problem: Die Flüchtlingskrise macht die Planung für den Ausbau schwierig. Es gibt aber Initiativen.

Wie muss sich Menden aufstellen, um den Bedarf kann Plätzen für die Kindertagesbetreuung weitestgehend zu befriedigen? Eine Antwort darauf ist in diesen Zeiten schwieriger denn je – das machte die zuständige Cornelia Schröer aus der Abteilung Jugend und Familie im Kinder- und Jugendhilfeausschuss (KJHA) deutlich. Angesichts des anhaltenden Zuzugs von Geflüchteten aus der kriegsgeschundenen Ukraine sprach sie von einer besonderen Situation.

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In einem ausführlichen Vortrag machte sie deutlich, dass Menden weiterhin neue Kita-Plätze braucht. Das gilt besonders für Plätze im U3-Bereich, aber auch für Kinder im Alter von über drei Jahren. Zwar liegt die Versorgungsquote im Ü3-Bereich aktuell bei 101 Prozent, doch die stärkeren Jahrgänge bedeuten eine sinkende Quote. Im U3-Bereich liegt die Quote weiter unter 50 Prozent, hier ist die Betreuung durch Kindertagespflegepersonen weiterhin unverzichtbar.

Für die Kita-Landschaft in Menden gibt es verschiedene Ideen, von denen einige schon beschlossen und in Umsetzung sind. Weitere neue Maßnahmen hat die Stadt vorgeschlagen und der KJHA beschlossen. Würden alle Maßnahmen umgesetzt, ließen sich laut der Prognose der Stadt im Ü3-Bereich insgesamt 36 neue Plätze schaffen, die Versorgungsquote läge dann bei 98,4 Prozent. Im U3-Bereich entstünden 14 neue Plätze, zum Zieljahr 2025/26 läge die Versorgungsquote bei 44 Prozent.

Bereits initiierte Maßnahmen

Auf Grundlage der Planung für das Jahr 2022 sind bereits einige Maßnahmen initiiert:

– Im katholischen Kindergarten St. Paulus wird eine zusätzliche Gruppe (Gruppenform II) geschaffen.

– Im katholischen Kindergarten St. Walburgis wird eine Gruppe von der Gruppenform I in eine Gruppenform II umgewandelt.

– Im katholischen Kindergarten St. Maria Magdalena entsteht ebenfalls eine neue Gruppe (Gruppenform II).

– In der städtischen Kindertagesstätte Halingen wird eine Gruppe von der Gruppenform III in eine Gruppenform I umgewandelt.

Die verschiedenen Gruppentypen

In den Kitas gibt es folgende Gruppentypen:

Gruppentyp I: 20 Plätze für Kinder zwischen 2 und 6 Jahren.

Gruppentyp II: 10 Plätze für Kinder zwischen 4 Monaten und 3 Jahren.

Gruppentyp III: 25 Plätze für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren

Kinder wechseln, wenn sie das dritte Lebensjahr erreicht haben, die Gruppe innerhalb der Kita und gehen in die Ü3-Gruppe (Gruppentyp III).

Im Gruppentyp I werden in jedem Jahr jeweils sechs Kinder im Alter unter drei Jahren aufgenommen.

Neu vorgeschlagene Maßnahmen

Nach Rücksprache mit den Trägern macht die Abteilung Jugend und Familie folgende neue Vorschläge:

– Der Träger (Kath. Kindertageseinrichtungen Ruhr-Mark) strebt an, die bisherige zweigruppige Kita Heilig Kreuz an einen neuen Standort im Stadtteil Menden-Mitte mit bis zu vier Gruppen zu betreiben. Konkrete Verhandlungen der Stadt mit dem Träger sollen folgen. Bereits erklärt wurde, dass die ehemalige Rodenbergschule als Standort dafür nicht benötigt wird.

– Für die städtische Kita Vincenz schlägt die Verwaltung die Schaffung einer fünften Gruppe vor. Der KJHA hat beschlossen, die Rodenbergschule nicht länger als Ersatzgebäude für die Kita Vincenz bereitzuhalten, da diese sich an ihrem neuen Standort auf der Platte Heide etabliert hat und ein erneuter Umzug nicht geplant ist.

– Die Kindertagespflege soll bedarfsgerecht ausgebaut werden, soweit das möglich ist.

– Entwickelt werden soll ein gesamtstädtisches Konzept zur Umsetzung der wohnortnahen Betreuung für Kinder mit außergewöhnlich hohem Förderbedarf.

Die Verwaltung will vor weitergehenden Vorschlägen die Entwicklungen im kommenden Jahr abwarten – insbesondere mit Blick auf die Flüchtlingssituation.