Fröndenberg. Die Stadtbücherei am Marktplatz war gut besucht, als Thomas Matiszik dort sein Buch „Finger weg!“ präsentierte. Dabei war Humor garantiert.

Wie ungeschickt darf ein Mann sein, damit er noch ein Mann ist? Schließlich musste das vermeintlich starke Geschlecht früher zumindest so geschickt sein, Tiere mit einfachen Waffen erlegen zu können. Oder der Mann musste zumindest so schlau sein, Früchte für seine Familie zu finden und zu sammeln. Okay, das ist lange her – die Erwartungshaltung an Männer ist dennoch weiter groß. Wer etwas kann, wird beachtet, vielleicht sogar bewundert.

„Finger weg – Das Handbuch für den ungeschickten Mann“ von Thomas Matiszik ist im Buchhandel erhältlich.
„Finger weg – Das Handbuch für den ungeschickten Mann“ von Thomas Matiszik ist im Buchhandel erhältlich. © www.wortmeisterei.com

Thomas Matiszik will damit aufräumen. Der Holzwickeder, der Konzertagent und sonst vornehmlich Krimiautor ist, hat ein ganz besonderes Buch geschrieben. „Finger weg! Das Handbuch für den ungeschickten Mann – und wie man mit ihm umgeht“ ist ehrlich gesagt weniger ein Handbuch, als viel mehr eine witzige Sammlung von Anekdoten aus dem Leben des Autors.

Ein Vorschlag: Selbsthilfegruppe für Nichtmotoriker

Matiszik, der sein Buch am Freitagabend im Rahmen einer musikalischen Lesung in der Fröndenberger Stadtbücherei vorstellte, wirbt um Verständnis dafür, dass nicht jeder Mann zum Heimwerkerkönig taugt – ja, er muss noch nicht mal ein Ikea-Regal zusammenbauen können, findet der Holzwickeder. Er regt gar die Anregung eines Vereins an, einer Selbsthilfegruppe: die Anonymen Nichtmotoriker.

In seinem Buch mit vielen kleinen Kapiteln spielen familiäre Hintergründe und die Frage, ob Geschick vererbbar ist, ebenso eine Rolle wie Matisziks Zeit als Soldat. Und ob er einst an seiner Mofa herumgeschraubt hat? Sie werden mit Ihrer Vermutung richtig liegen.

Nun genügt ein Leseabend in der Stadtbücherei wahrlich nicht, um das Handbuch in Gänze zu präsentieren. Thomas Matiszik aber begeisterte das Publikum mit seiner Erzählkunst. Wer mit ihm den kurzen Ritt durch das Buch gemacht hat, der will auch das lesen, was es nicht in die Lesung geschafft hat.

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So mancher Mann wird sich mit der einen oder anderen Schwäche selbst in den Anekdoten wiederfinden. Beruhigend mag das sein – schließlich bekommt der Leser das Gefühl, mit seinem fehlenden Können nicht allein auf der Welt zu sein. Dann aber ist es wichtig, auch das Umfeld zum Lesen zu motivieren – schließlich kann man(n) nur dann auch auf dessen Verständnis hoffen.

Bücherei-Premiere bei „Langer Nacht der Bibliotheken“

Mit der Lesung von Thomas Matiszik setzt die Stadtbücherei ihre erfolgreiche Reihe fort. Es gelingt ihr mehr und mehr, auch als Veranstaltungsort an Bedeutung zu gewinnen. Am kommenden Freitag (17. März) nimmt die Bücherei zum ersten Mal auch an der „Langen Nacht der Bibliotheken“ sein. Von 20 bis 22 Uhr sollen dann vor allem gelesene Kurzgeschichten im Fokus stehen. Das alles steht unter dem Motto „Grenzenlos“.

Thomas Matisziks im Buch beschriebenes Nicht-Talent für handwerkliche Dinge ist da vielleicht schon ein erster Appetithappen, denn auch das scheint grenzenlos – und die Erzählungen sind grenzenlos komisch. Ob das alles der Wahrheit entspricht oder der Autor insgeheim vielleicht doch deutlich mehr kann? Fest steht, dass jeder Mann aus Fehlern lernen kann – nicht nur aus den eigenen, sondern auch aus denen im Buch. Ein Tipp von Thomas Matiszik ist aber auch, Manches beim nächsten Mal einfach sein zu lassen. Wozu gibt es schließlich eine funktionierende Nachbarschaft?

Die Bestsellerautorin Astrid Plötner aus Unna kommt am Montag (24. April) für eine Lesung in die Ruhrstadt. Ihre Hellweg-Krimis sind echte Erfolgsgeschichten, „Ruhrpott-Connection“ spannt aber einen noch weiteren Bogen, der bis nach Ägypten reicht. Das klingt spannend – und ist es auch. Um 18 Uhr startet die Veranstaltung, bei der die Autorin auch viel über ihre Recherche erzählen wird.