Menden. Nach den verheernden Erdbeben in der Türkei und in Syrien mit Zehntausenden Toten und vielen Obdachlosen steht nun eine Spendenaktion an.
Die Bilder aus der Türkei und aus Syrien sind kaum zu ertragen. Wo die Erdbeben gewütet haben, sind Zehntausende Menschen gestorben, noch mehr sind obdachlos. Für die DITIB-Gemeinde in Menden stand schnell fest: Hier muss geholfen werden. Zunächst wurden Sachspenden gesammelt, doch es wird auch viel Geld gebraucht. Das soll bei einer Aktion am Samstag und Sonntag, 4. und 5. März, im Sauerlandpark in Hemer gesammelt werden. Acht Gemeinden aus dem Märkischen Kreis haben sich zusammengetan und laden zur Aktion ein (WP berichtete).
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Eine besondere Rolle spielt Selcuk Karakus. Für den Geschäftsmann, Mitglied der DITIB-Gemeinde und Inhaber des Vatan-Marktes in Iserlohn, stand sofort fest, dass er helfen wird. „Die erste Idee war, dass ich einen großen Betrag zur Verfügung stelle“, berichtet er. Dann aber sei in ihm der Gedanke gereift, dass vielleicht noch mehr zu erreichen sei. „Wenn wir alle zusammenhalten, dann können wir daraus vielleicht das Drei- oder Vierfache machen“, erklärt Karakus, warum er es nicht bei einer Spende beließ, sondern nun Sponsor der Spendenaktion ist.
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Wie nahe das Leid ist, hat Karakus von einem Freund erfahren. Allein in dessen Familie habe es 45 Tote gegeben. Und: Viele Städte seien extrem zerstört, in manchen bis zu 80 Prozent der Gebäude. „Der Wiederaufbau wird lange dauern“, weiß Karakus, dass ein langer Atem gefragt ist. Nachdem er Kontakt zu den anderen Gemeinden gesucht hat, stand schnell fest, dass sich insgesamt acht Gruppen beteiligen werden – Gemeinden von Menden bis Altena. „Keiner hat gezögert, alle haben sofort ihre Unterstützung zugesagt“, erklärt Karakus.
Ohnehin gelten die in Menden lebenden Türken als besonders spendenbereit, wenn es darum geht, soziale Zwecke zu unterstützen. „Das ist auch in anderen Gemeinden so“, berichtet Karakus über eine Spendensammlung nach dem Freitagsgebet in Iserlohn.
Große Gastfreundschaft
Nun hoffen die Initiatoren, dass viele Menschen der Einladung in den Sauerlandpark folgen. Geht es bei der in Menden regelmäßig stattfindenden Kermes stets bunt und fröhlich zu, wird es am kommenden Wochenende ruhiger. Was unverändert ist, ist die große Gastfreundlichkeit der Türken. Sie bieten orientalische Speisen und natürlich auch Getränke an, sämtliche Erlöse fließen in die Erdbebenhilfe. Zudem werden Spendenboxen für die Besucherinnen und Besucher aufgestellt, die den Sauerlandpark an beiden Tagen kostenfrei betreten können.
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Der in Menden tätige Imam (Vorbeter) Ömer Dumrul, dankt schon jetzt für die Solidarität: „Ich freue mich, dass auch die Bürgermeister zu der Veranstaltung kommen. Das ist ein schönes Zeichen.“ Der Vorstandsvorsitzende der Mendener DITIB-Gemeinde, Ruhi Büyükkilic, dankt insbesondere Hemers Bürgermeister Christian Schweitzer dafür, dass alle Bürgerinnen und Bürger freien Zugang zum Sauerlandpark bekommen. Neben dem Besuch der Spendenaktion können Familien also auch eine schöne Zeit verbringen. „Für die Kinder organisieren wir aber auch ein Programm und machen viele Angebote“, kündigt Büyükkilic.
Halil Küpeli, Vorsitzender von Menden Türk, ruft ebenfalls zu Spenden auf. Er hat schon selbst ein Erdbeben in der Türkei erlebt. „Das war ganz schlimm“, erinnert er sich und hofft jetzt auf große Unterstützung.