Fröndenberg. Die Zahl der Hunde ist in Fröndenberg in den vergangenen Jahren gestiegen – ebenso wie die Höhe der Steuersätze. Eine Zahl ist jedoch gesunken.

Hunde erfreuen sich bei vielen Fröndenberger Bürgern offenbar steigender Beliebtheit. Denn die Zahl der Hunde in der Stadt Fröndenberg ist in den letzten fünf Jahren von 1.925 (2018) auf 1.983 (2023) angestiegen. Dies teilte die Sprecherin der Stadt Fröndenberg, Ulrike Linnenkamp, jetzt auf Nachfrage der Westfalenpost mit.

Das dürfte auch die Stadtkasse erfreuen. Denn deren Einnahmen sind aufgrund der gestiegenen Hundezahlen und der 2016 angehobenen Steuersätze für die Haltung dieser Tiere erheblich angestiegen.

Verbuchte die Kommune vor zehn Jahren insgesamt rund 139.000 Euro an Hundesteuern in ihrem Finanzhaushalt, stiegen die Einnahmen aus diesem Bereich bis zum Jahr 2022 auf 196.000 Euro an: Das entspricht Mehreinnahmen von 57.000 Euro pro Jahr. Hundesteuer ist nicht zweckgebunden. Das Geld kann von der Kommune für alles Mögliche frei verwendet werden.

Fröndenberg im Landestrend

Mit den Mehreinnahmen liegt Fröndenberg im Trend. Denn die Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen erzielten 2022 einen neuen Höchststand an Einnahmen aus Hundesteuern. In den vergangenen fünf Jahren kassierten die Kommunen im Land knapp 15 Prozent mehr durch die lokale „Luxussteuer“. Dies geht aus einer aktuellen Erhebung des Statistischen Landesamtes IT.NRW in Düsseldorf hervor.

„Die Hundesteuer ist eine Kommunalsteuer. Die Gemeinden legen die Höhe dieser Steuer mittels Hundesteuersatzung nach der Zahl beziehungsweise der Gefährlichkeit der Tiere selbst fest. Hier werden bestimmte Rassen zum Teil explizit angegeben“, heißt es in einer Erklärung des nordrhein-westfälischen Landesamtes dazu. Und weiter: „Die finanzielle Belastung der Hundehalter ist regional sehr unterschiedlich.“

Anmeldepflicht

Wer im Fröndenberger Stadtgebiet einen Hund hält, ist übrigens verpflichtet, diesen umgehend im Rathaus anzumelden. Wer dies versäumt, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld von bis zu 10.000 Euro bestraft werden kann. Um dies kontrollieren zu können, müssen Hunde in der Öffent­lich­keit eine Steuermarke am Hals­band tragen, die von der Kommune mit dem Steuerbescheid ausgegeben wird.

Bei der Haltung nur eines Hundes im Haushalt liegt in Fröndenberg der aktuelle Steuerbetrag pro Jahr bei 92 Euro. Die Stadt Ahlen dagegen verzichtet bei nur einem Hund ganz auf die Erhebung von Steuern. Ganz anders in Hagen: Dort zahlen Halter bereits für ihren ersten Hund stolze 180 Euro pro Jahr. Das ist der Höchstsatz in Nordrhein-Westfalen, wie der Bund der Steuerzahler auf Nachfrage der WP mitteilte.

Die Stadt Fröndenberg hat ihre Steuer für den ersten Hund eines Halters mit Beginn des Jahres 2016 auf besagte 92 Euro angehoben. Bis Ende 2015 lag der Betrag noch bei 74 Euro.

Die Hundesteuer dient nicht zuletzt der Regulierung der Anzahl der Vierbeiner im Stadtgebiet. Denn desto mehr Hunde ein einzelner Haushalt besitzt, desto teurer wird es für die einzelnen Tiere. Wer beispielsweise drei und mehr Hunde hat, muss nicht 92, sondern 120 Euro pro Vierbeiner bezahlen.

Auch interessant

Trotz der 2016 erhöhten Steuersätze ist die Zahl der Halter mit mehreren Vierbeinern in Fröndenberg allerdings in den vergangenen fünf Jahren gestiegen.

Besonders hoch besteuert werden zudem als gefährlich eingeschätzte Rassen, sogenannte „Listenhunde“. Hier liegt die Steuer in Fröndenberg bereits für den ersten Vierbeiner bei 423 Euro. Bei mehreren gefährlichen Hunden schlägt diese für den Halter sogar jeweils mit 524 Euro per Jahr und Tier zu Buche.

Dies zielt darauf ab, sogenannte „Kampf­hunde“ aus dem Stadtgebiet zurück­zudrängen.

Gefährliche Rassen

Und offenbar ist dies in Fröndenberg auch gelungen. Denn verzeichnete das Rathaus im Jahre 2018 noch 20 dieser als gefährlich eingestuften Hunde, sind es derzeit nur noch zwölf. Zu diesen Rassen zählen American Bulldog, American Staffordshire Terrier, Bullmastiff, Bullterrier, Dogo Argentino, Fila Brasileiro, Mastiff, Mastino Espanol, Mastino Napoletano, Pitbull Terrier, Rottweiler, Staffordshire Bullterrier und Tosa Inu.