Menden/Schwitten. Jamal Benadem und Angelika Benadem machen sich mit dem Pflegedienst BeJA in Menden selbstständig. Geplant ist auch ein Demenzcafé.

In Menden eröffnet ein neuer ambulanter Pflegedienst: Die BeJA GmbH hat zwei Standorte mit verschiedenen Schwerpunkten.

Der Name BeJA steht für die Namen der beiden Geschäftsführer: Das „Be“ für den Nachnamen Benadem, das „JA“ für den ersten Buchstaben des Vornamens jedes Geschäftsführers, nämlich Jamal Benadem (28) und Angelika Benadem. Die beiden sind Mutter und Sohn und heben den neuen Pflegedienst gemeinsam aus der Taufe.

Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen

Für viele Menschen ist das Ausfüllen von Anträgen ein Graus. Ihnen will Angelika Benadem kostenlos helfen. So will sie ab April Menschen bei Anträgen etwa fürs das Bürgergeld oder für die Grundsicherung behilflich sein: „Die Leute dürfen sich gerne melden.“

Die Anmietung des Raumes an der Hauptstraße wird bis Ende dieses Jahres noch über ein Landesprogramm subventioniert, erklärt Angelika Benadem. Das Programm läuft Ende Dezember aus (WP berichtete). Zuvor befand sich in dem kleinen Büro an der Ecke ein Bekleidungsgeschäft.

Zwei Schwerpunkte

BeJA, so die Geschäftsidee, hat zwei Schwerpunkte: Zum einen Pflegeleistungen und zum anderen Angebote, bei denen es um eine Unterstützung im Alltag geht und die auch einer Vereinsamung entgegenwirken sollen. Der neue Pflegedienst hat zwei Standorte: In der Mendener Innenstadt (Hauptstraße, Nähe Eisenbahn Emma) befindet sich das Beratungsbüro. Darüber hinaus hat BeJA einen zweiten Standort, nämlich an der Friedrichstraße in Schwitten.

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Grund- und Behandlungspflege

Angebotene Pflegeleistungen sind Grund- und Behandlungspflege. „Dazu gehören beispielsweise das Waschen und Anziehen und zum Beispiel bei Diabetikern das Spritzen und Messen“, erklärt Jamal Benadem. Über den Entlastungsbeitrag oder die Verhinderungspflege können Pflegebedürftige auch Betreuung oder hauswirtschaftliche Unterstützung bekommen, erläutert der Mendener. Diese Leistungen sind schwerpunktmäßig im Büro an der Hauptstraße angesiedelt und Jemal Benadem als ausgebildeter Gesundheits- und Krankenpfleger kümmert sich hierum. „Wir beraten auch dazu, welche Möglichkeiten es gibt und was sinnvoll ist.“ Dazu gehören auch Informationen darüber, welche Leistungen über die Pflegekasse finanziert werden.

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Täglicher Treff für Tagesstruktur, Kunsttherapie, Beratung und ein Demenzcafé

In den Räumen in Schwitten, direkt neben dem Partyservice Schröder, soll es vor allem um zwischenmenschliche Belange gehen. Hier liegt der hauptsächliche Arbeitsbereich seiner Mutter Angelika Benadem, die mit zahlreichen Ideen starten will: So will die Mendenerin ab April hier einen täglichen Treff anbieten, der für eine Tagesstruktur der Patienten sorgen soll (montags bis freitags von 10 bis 13 Uhr; nach Absprache gegebenenfalls auch mit Mittagsessen).

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Darüber hinaus sollen auch Kunsttherapie (montags, 16 bis 18 Uhr), Beratung (dienstags und donnerstags von 15 bis 18 Uhr) sowie ein Demenzcafé (mittwochs und freitags von 15 bis 18 Uhr) angeboten werden: „Wir testen, wie gut das angenommen wird“, erzählt Angelika Benadem, die als gelernte Erzieherin und Sozialarbeiterin viele Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit einer Behinderung (bei der Behindertenhilfe in Menden) oder auch mit Suchtkranken (bei der Drogenberatung) hat. Auch kleinere Ausflüge kann sie sich gut vorstellen.

Bislang vier weitere Angestellte

Bislang zählen neben den beiden Geschäftsführern vier weitere Angestellte zum Team. In Zeiten von Pflegenotstand und Fachkräftemangel ist die Suche nach Angestellten nicht leicht, wissen Angelika und Jamal Benadem. „Wir wollen Arbeitsbedingungen schaffen, damit alle gerne zur Arbeit gehen“, erläutert Jamal Benadem. Es gehe nicht darum, die Arbeit so eng zu takten, dass sie gerade eben so noch geschafft werden kann. Es müsse immer auch „Zeit für ein Pläuschchen“ mit den Patienten sein. „Ich glaube, dass wir Pflege besser machen können.“ Natürlich müsse auch BeJA wirtschaftlich arbeiten, „aber ein Unternehmen steht auch in der Verantwortung, allen im Team mit Wertschätzung zu begegnen und die Bedürfnisse auch der Patienten zu sehen“.

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Bedürfnisse nach einem Gespräch und nach einem empathischen Gegenüber

Und diese Bedürfnisse beinhalten eben bisweilen nicht nur die Unterstützung etwa beim Waschen und Ankleiden, sondern auch nach einem Gespräch und nach einem empathischen Gegenüber. „Wir wollen ganzheitliche Pflege“, sagt Jamal Benadem und verweist auch auf das Motto des Unternehmens „Angst nehmen & Sicherheit geben“, das am Ladenlokal zu lesen ist. „Wir wollen Körper, Geist und Seele sehen.“ Zwischen Pflegendem und Gepflegtem solle eine von Empathie getragene Beziehung entstehen.

Jamal Benadem jedenfalls brennt nach wie vor für die Arbeit im Pflegebereich und sagt: „Die Dankbarkeit der Menschen gibt mir die Erfüllung, die ich in meinem Beruf bekomme.“

Eröffnung ist für den 1. April geplant

Geplant ist die Eröffnung des Pflegedienstes für Samstag, 1. April. An dem Tag soll es zwischen 12 und 14 Uhr im Büro an der Hauptstraße und zwischen 13 und 15 Uhr in den Räumlichkeiten in Schwitten (Friedrichstraße 22) eine Einweihungsfeier geben. Doch schon jetzt können Interessenten erste Gespräche führen und sich per Telefon beraten lassen, später auch vor Ort.

Weitere Infos: beja-pflege.de und www.instagram.com/pflegedienst_beja