Bösperde. Nach der Sanierung der Bahnhofstraße in Bösperde sind Anwohner des Goldknapp genervt. Die Zufahrt zu ihrer Straße ist erschwert.

Die Bahnhofstraße in Bösperde sorgt nicht nur als „Buckelpiste“ für Ärger (WP berichtete), sondern zudem auch bei Anwohnern einer benachbarten Straße. Seit der Sanierung der Straße ist nämlich die Zufahrt zum Goldknapp erschwert.

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Die Zufahrt zum Goldknapp – zuvor über eine abgesenkte Bordsteinkante – sei nach Abschluss der Bauarbeiten an der Bahnhofstraße in Bösperde nicht in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt worden. „Das heißt, es ist eine ziemlich hohe Kante entstanden“, erzählt Anwohnerin Astrid Kemper, die sich hilfesuchend an die Westfalenpost gewendet hat.

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Nachdem die Bahnhofstraße in Bösperde Ende vergangenen Jahres asphaltiert worden war, nahmen die Anwohner des Goldknapp zunächst an, „dass da noch eine letzte Schicht oben drauf kommt auf die Bahnhofstraße“. Dann wäre der Höhenunterschied zu ihrer Straße nicht derart groß gewesen. Doch diese Schicht kam nicht, erzählt Astrid Kemper.

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„Mit dem Fahrrad kann man da nicht mehr herfahren“, sagt die Bösperderin. „Da muss man ja Angst haben, sich langzumachen.“ Auch für Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen sei der Weg nur schwierig passierbar. „Und mit dem Auto muss man extrem langsam da drüber fahren, sonst kriegt man einen Schlag ins Lenkrad.“

Kante war zunächst noch steiler

Zunächst sei die Kante sogar noch steiler gewesen. Die Bauarbeiter, die die Sanierung der Bahnhofstraße in Bösperde durchgeführt hätten, hätten die Kante schließlich noch „um 45 Grad abgefräst“. Astrid Kemper würde sich auch im Namen der anderen Anwohner wünschen, „dass hier einfach ein bisschen Asphalt aufgebracht wird für eine kleine Rampe vor der Bordsteinkante“. So wäre der Höhenunterschied für die Verkehrsteilnehmer nicht mehr so hoch.

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Anwohner reichen Unterschriftenliste bei der Stadt ein

„Zahllose Telefonate“ ihrerseits mit der Stadt hätten zunächst „nur Ausreden gebracht“. Die Anwohner vom Goldknapp reichten deshalb eine Unterschriftenliste beim Bürgermeister ein mit der Bitte, den Bürgersteig bei der Auffahrt zum Goldknapp wieder in den Urzustand zu versetzen, erläutert Astrid Kemper. Mehr als 60 Anwohner hätten unterschrieben. Wochenlang habe sie nichts gehört. „Das ist so ärgerlich“, macht Astrid Kemper ihrem Unmut Luft. „Man schickt da was hin und hört dann erst mal gar nichts mehr.“

Toleranzbereich

Wie hoch darf denn eigentlich eine abgesenkte Bordsteinkante sein? Wir haben bei der Stadt nachgefragt.

Im Normalfall betrage die Absenkung einer Zufahrt (Grundstückszufahrt oder Einmündungsbereich Privatstraßen) zwei bis fünf Zentimeter, erklärt Jennifer Boeke, Volontärin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadtverwaltung. Beim Goldknapp handele es sich „um einen Einmündungsbereich, der in einen verkehrsberuhigten Bereich führt. Hier orientieren wir uns derzeit an den RAst 06 (Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen) und dem Merkblatt über bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung.“ Und hier seien dann nicht nur zwei bis fünf Zentimeter zulässig, sondern hier „liegen Niveauhöhen bis zehn Zentimeter im Toleranzbereich“.

Erst nach rund einem Monat habe sie eine Rückmeldung erhalten – mit der sie allerdings nicht zufrieden ist. Hierin bittet Bürgermeister Dr. Roland Schröder die Anwohner um Verständnis, dass sich an der aktuellen Situation kurzfristig nichts ändern werde. Zwar sei der Zustand nicht komfortabel, räumt der Bürgermeister in dem Schreiben ein, doch entspreche er „den Regelwerken“. Indes sei Besserung in Sicht, da „der Bordstein bei der kommenden Maßnahme der Sanierung der anliegenden Stützwand mit erneuert wird“.

Der neue Zustand „entspricht den Regelwerken“

Auch auf Nachfrage der Westfalenpost bekräftigt die Stadt: „Der von Seiten der Stadt hergestellte Zustand mit der abgeschrägten Bordsteinkante entspricht den Regelwerken“, erklärt Jennifer Boeke, Volontärin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadtverwaltung. Die Anwohnerinnen und Anwohner des Goldknapp müssen sich nicht mit der holprigen Zufahrt zu ihren Häusern abfinden – brauchen aber weiter Geduld. „Da in diesem Frühjahr die anliegende Stützwand saniert wird, wird in diesem Zuge die Bordsteinkante weiter abgesenkt“, erläutert Jennifer Boeke. „Eine eventuelle Leitungsverlegung der Stadtwerke im Gehweg muss berücksichtigt werden und somit ist die Ausfahrt Goldknapp entsprechend in diesem Zuge mit zu erneuern.“

Astrid Kemper zeigt sich enttäuscht

Zur Antwort der Stadt sagt Astrid Kemper: „Ich bin enttäuscht.“ Denn dies bedeute, dass sich erst einmal nichts bei der Zufahrt zu ihrer Straße ändern werde. Denn die Arbeiten zur Sanierung der Kipp-Mauer in Bösperde müssen zunächst noch ausgeschrieben werden. Der Bereich rund um die Mauer, die umzukippen drohte, ist mittlerweile seit rund eineinviertel Jahren gesperrt.