Menden. Keine Tiefgarage, ein Antrag auf Dauersperrung der Gartenstraße, aber die Kirmes kann kommen: Viel Neues vom Neubau in der Mendener Innenstadt.

Der Neubau an der Stelle des früheren Kaufhauses Dieler wird nun doch keine Tiefgarage erhalten. Das bestätigten die Mendener Investoren Tim und Sven Siepmann jetzt auf Anfrage der WP. Als Grund dafür nennen sie eine Befragung unter ihren potenziellen Mietern, die keinen so großen Bedarf an Stellplätzen ergeben habe, dass eine Tiefgarage tatsächlich notwendig wäre. „Uns ist von den künftigen Mietern erklärt worden, dass der Nordwall-Parkplatz ausreichend Platz bietet. Und das wird erst recht gelten, wenn noch die Parkplätze hinzukommen, die wir dort auf den Flächen der früheren Wohnhäuser vorgesehen haben“, sagt Sven Siepmann. Damit sei auch ein Gutteil der für den Neubau erforderlichen Stellplätze nachgewiesen. Die Tiefgarage sei ursprünglich nicht vorgesehen gewesen, „die Idee kam zwischenzeitlich auf, aber jetzt nehmen wir wieder Abstand davon“.

Abriss-Arbeiten liegen trotz Problem bei Ex-Kodi im Zeitplan

Bei der ins Auge gefassten Fertigstellung des Geschäftshauses in zwei Jahren, also Ende 2024 bis Anfang ‘25, soll es nach heutigem Stand bleiben, betonen die Investoren. Der Abriss des alten Kaufhauses sei planmäßig vonstatten gegangen: „Wir sind damit komplett zufrieden.“ Die einzige Unwägbarkeit habe sich ergeben, als sich das Gebäude des früheren Kodi-Marktes an der Unnaer Straße als widerspenstige Stahlkonstruktion erwies. Während der Großteil des bereits abgerissenen Komplexes in Stahlbeton-Bauweise errichtet worden war, ist das Entfernen der Trägerkonstruktion aufwändiger. Deshalb werde sich der Kodi-Rückbau anders als geplant doch noch bis Anfang kommenden Jahres hinziehen. Insgesamt liege das große Bauvorhaben damit aber immer noch gut im Zeitplan, „und die Bauanträge sind bei der Stadt gestellt“.

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Gartenstraße soll gesperrt bleiben: Antrag an Stadtverwaltung ist gestellt

Mieter-Interesse auch für Einzelhandelsflächen

Welche Mieter in den Neubau einziehen werden, soll öffentlich noch nicht gesagt werden – und steht in Teilen auch noch nicht fest.
Wie berichtet, haben das Jobcenter des Märkischen Kreises, das heute noch im Mendener Rathaus sitzt, und die Stadt Menden selbst für zwei Etagen ihre Optionen angemeldet.

Über die noch nicht getroffene Entscheidung, ob vonseiten der Stadtverwaltung die Dorte-Hilleke-Bücherei oder andere Dienststellen dort einziehen sollen, hat die WP bereits ausführlich berichtet.

Im Erdgeschoss des Neubaus soll es jedenfalls auf 1600 Quadratmetern Fläche Einzelhandel geben. Und auch wenn hier noch keine Namen zu nennen sind, können die Siepmanns doch vermelden: „Das Interesse an Menden ist da.“

Mit Beginn des großen Abbruchs Mitte Oktober erfolgte auch die Vollsperrung der Gartenstraße. Sven Siepmann hatte damals erklärt, man werde versuchen, die Straße auch in der Hauptbauphase provisorisch befahrbar zu halten. Das wäre ohnehin schwierig geworden angesichts der Tatsache, dass mit dem kommenden Jahr die Gartenstraße vor der Einmündung zum Nordwall beiderseits in Anspruch genommen werden muss: rechts für das Baufeld, links für die Einrichtung, also den Baukran und das Material. Jetzt haben die Siepmanns, die für ihr Projekt den historischen Gebäudenamen „Geschäftshaus Küster GmbH“ gewählt hatten, bei der Stadt den Antrag auf eine ganzjährige Sperrung für 2023 gesperrt.

Baukran muss immer wieder große Teile über die Fahrbahn hinweghieven

Dass ihr Antrag die Anlieger und Verkehrsteilnehmer nicht freuen kann, ist den Investoren klar. Aber: „Wir müssten die Straße sonst immer wieder auf- und zumachen, manchmal im wöchentlichen Wechsel.“ Das wäre nicht nur für alle verwirrend, sondern auch ein enormer Aufwand. Das gelte einmal vor Ort an der Baustelle, die immer wieder neu eingerichtet werden müsste, aber auch für die weitläufige Ausschilderung der Umleitungen, die jedes Mal aufs Neue außer Kraft zu setzen oder wieder einzurichten wäre. „Es tut uns leid, aber aus unserer Sicht lässt sich das nicht anders machen“, hofft Tim Siepmann auf Verständnis.

Wenn ein Bauwerk dieser Größenordnung innenstadtnah errichtet wird, dann lasse sich das nicht ohne Einschränkungen umsetzen. So müsse der Baukran beständig große Teile über die Gartenstraße hinweghieven. Der Antrag auf die Dauersperrung ist indes aus dem Rathaus noch nicht beantwortet worden.

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Gute Nachricht für Pfingstkirmes-Fans: Baustelle wird gangbar gemacht

Gute Neuigkeiten gibt es unterdessen zur Pfingstkirmes: Hier haben sich die Investoren gegenüber der Stadtverwaltung bereit erklärt, die Baustelle gangbar zu machen. Die Gartenstraße war beim letzten Mal erstmals als Flaniermeile parallel zur Hauptstraße genutzt worden. (Bericht dazu folgt.)