Menden/Iserlohn/Hagen. Das St.-Elisabeth-Hospital und das Bethanien gehen in Iserlohn offenbar zusammen. Das hätte Auswirkungen auf das Krankenhaus in Menden.
In Menden und Iserlohn kommt Bewegung in die Krankenhaus-Landschaft. In Iserlohn sollen das St.-Elisabeth-Krankenhaus, die Schwesterklinik des St.-Vincenz-Krankenhauses in Menden, und das Iserlohner Bethanien-Hospital wirtschaftlich zusammengehen. Für Menden bedeuten diese Zukunftspläne, dass das heimische St.-Vincenz-Hospital eine Erweiterung der Abteilung Geriatrie und Alterstraumatologie auf insgesamt 66 geriatrische Betten erfährt und zum „spezialisierten Haus der Grund- und Regelversorgung“ ausgebaut würde.
Geheime Gespräche laufen angeblich seit mehr als einem Jahr
Seit mehr als einem Jahr sollen vorbereitende Gespräche hinter verschlossenen Türen gelaufen sein. Offiziell gab es im Vorfeld der Mitarbeiter-Versammlungen keine Informationen seitens der beiden Träger, der Katholischen Kliniken im Märkischen Kreis (KKiMK) für das Elisabeth-Hospital und des evangelischen Agaplesion-Konzerns für das Bethanien. Jetzt ist klar: Es soll unter dem Dach der KKiMK zum Zusammenschluss der beiden Iserlohner Häuser kommen.
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NRW-Gesundheitsministerium gibt seinen Segen – und viele Millionen Fördergeld
Dabei wird das Bethanien-Krankenhaus vom St.-Elisabeth-Hospital übernommen, der Agaplesion-Konzern zieht sich komplett aus Iserlohn zurück. Im Gegenzug soll auch ein eventuell nur teilweiser Rückzug der Iserlohner aus Hagen zur Debatte gestanden haben. Seit dem Wochenende soll es nun auch den Segen des NRW-Gesundheitsministeriums zu den Plänen geben – und damit Fördergelder in dreistelliger Millionenhöhe. Die Rede ist für Iserlohn von rund 85 Millionen Euro, einmal für Neubauten auf dem Gelände des St.-Elisabeth-Hospitals – für die dann in einigen Jahren zumindest die Nutzung des Bethanien-Gebäudes aufgegeben wird – und für die Klinik in Menden.
Menden soll mittelfristig die Geriatrie-Abteilung des Bethanien erhalten
Das Mendener St.-Vincenz-Krankenhaus sollen den Planungen zufolge einen deutlichen Ausbau der Geriatrie und Alterstraumatologie erleben, wenn die Geriatrie-Abteilung aus dem Bethanien in Menden untergebracht wird.
Kleinere Krankenhäuser suchten in den letzten Jahren Schutz in Zusammenschlüssen
Hintergrund der Planungen sind die politischen Rahmenbedingungen, die das Land NRW schon 2021 mit dem Krankenhausplan gesetzt hatte. Schon häufig wurde diskutiert, dass zwei Krankenhäuser der aktuellen Größenordnung und mit diesem Angebot in Iserlohn langfristig keine Chance haben. So suchten die Iserlohner Häuser als Grundversorger ihr Glück in Zusammenschlüssen: das St. Elisabeth mit den Krankenhäusern in Menden und dem inzwischen geschlossenen in Balve zunächst im KKiMK-Verbund, der sich dann noch mit dem Verbund der Katholischen Krankenhäuser Hagen (Johannes, Josef und Elsey) verschwisterte. Das evangelische Bethanien-Krankenhaus kam 2004 erst mit dem Evangelischen Krankenhaus Schwerte (EKS) unters Dach der neuen Diakonie Mark-Ruhr, ab 2015 dann mit dem Allgemeinen Krankenhaus Hagen (AKH) in der „Stiftung Krankenhaus-Gesellschaft Hagen“, die ein Jahr später Teil des Agaplesion-Konzerns wurde.
Mit den neuen Plänen sollen die Iserlohner Häuser unterm KKiMK-Dach eine gesicherte Zukunft erhalten. Für die Beschäftigten im Bethanien-Krankenhaus soll damit eine lange Zeit der Ungewissheit enden.