Menden. An der Brandenburgstraße in Menden hat ein 46-Jähriger am Dienstagabend seine Frau (39) und sich selbst getötet. Was bisher bekannt ist.

Schreckliches Geschehen an der Brandenburgstraße in Menden: Ein 46-jähriger Mendener hat offenbar seine Ehefrau (39) und sich selbst getötet. Alarmierte Einsatzkräfte fanden die Leichname am Dienstagabend in dem Mehrfamilienhaus. Das Ehepaar soll zwei Kinder haben, eines davon erwachsen, das zweite noch in jugendlichem Alter. Noch am Tatabend waren auch Notfallseelsorger vor Ort im Einsatz.

Abschiedsbrief gefunden: Polizei geht von Tötungsdelikt aus

Zeugen hatten zuvor um kurz nach 18 Uhr einen Abschiedsbrief aufgefunden und die Polizei informiert. Aufgrund der Auffindesituation und der Spurenlage, erklären jetzt Staatsanwaltschaft und Polizei in einer offiziellen Mitteilung, gehe man einem Tötungsdelikt aus. Tatverdächtig ist nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen der 46-jährige Ehemann des Opfers. Nachdem er seine Frau getötet hatte, beging er offenbar Suizid. Anders als zunächst berichtet, soll sich das dramatische Geschehen nicht in der Wohnung, sondern auf dem Dachboden des Sechs-Familien-Hauses zugetragen haben.

Spurensicherung kommt am Tatabend aus Hagen nach Menden

Die kriminaltechnische Untersuchungsstelle des Polizeipräsidiums Hagen unterstützte die Einsatzkräfte am Dienstagabend bei der Spurensicherung. Die Ermittlungen zum Tathergang und den Hintergründen des Vorfalls laufen weiter.

Am Tatort: Gespenstische Stille vor dem Haus

Die Brandenburgstraße in Menden gehört zum Stadtteil Platte Heide. Hier stehen mehrere Mehrfamilienhäuser.
Die Brandenburgstraße in Menden gehört zum Stadtteil Platte Heide. Hier stehen mehrere Mehrfamilienhäuser. © WP | Andreas Dunker

Vor dem Haus herrschte am Abend eine gespenstische Stille. Anwohner standen draußen und blickten ratlos auf das Gebäude, in dem einige Fenster weihnachtlich illuminiert sind. Polizeibeamte gaben Nachbarn und Passanten keinerlei Auskünfte darüber, warum hier mehrere Streifen- und Rettungswagen auf der Brandenburgstraße stehen.

+++ Lesen Sie auch: Wie die Stadt Menden auf tödlichen Unfall reagiert +++

Was ist passiert? Ermittler untersuchen die Wohnung bis in die Nacht hinein

Ermittlungen wie bei jedem Kapitaldelikt

Für die Ermittlungen der Polizei spielt die Frage, ob ein dringend Tatverdächtiger verstorben ist, keine Rolle, erklärte der Kreis-Polizeisprecher Marcel Dilling.
„In jedem Fall muss die Beweislage so aussehen, dass möglichst kein Zweifel am Hergang und den Motiven mehr besteht.“

Es müssten alle anderen Möglichkeiten ausgeschlossen werden können. Der Qualitätsanspruch an die Ermittler bleibe insofern derselbe wie bei jedem anderen Kapitaldelikt, auch wenn es danach nicht mehr zu einem Gerichtsverfahren kommen sollte.

Der Tatort in der Wohnung wurde bis in die Nacht hinein gründlich untersucht, um den Hergang der Tragödie zu ermitteln. Vor dem Haus herrschte am Abend der Tat gespenstische Stille. Anwohner standen draußen und blickten ratlos auf das Haus, befragte Polizeibeamte gaben aber keinerlei Auskünfte darüber, warum Streifen- und Rettungswagen in langer Reihe auf der Brandenburgstraße standen. Der Tatort wurde bis in die Nacht hinein gründlich untersucht, um den Hergang des Geschehens zu ermitteln.

Ehepaar soll seit einigen Wochen getrennt gelebt haben

Auf dem Dachboden es Hauses hat sich das dramatische Geschehen nach Angaben der Polizei zugetragen.
Auf dem Dachboden es Hauses hat sich das dramatische Geschehen nach Angaben der Polizei zugetragen. © WP | Andreas Dunker

Schließlich erschien klar, dass sich hier ein Verbrechen und ein Suizid ereignet hatten. Nach Angaben von Nachbarn soll das Ehepaar bereits seit einigen Wochen getrennt gelebt haben. Ob es aber tatsächlich eine sogenannte Beziehungstat war, muss vorläufig offen bleiben, da die Ermittlungen der Polizei zu den Motiven nicht abgeschlossen sind. Auch was im Abschiedsbrief stand, ist nicht bekannt.





In Menden das zweite Kapitaldelikt binnen weniger Wochen

Die Tragödie an der Brandenburgstraße ist bereits das zweite Kapitaldelikt binnen weniger Wochen in Menden. Wie berichtet, ist im Oktober ein 83-jähriger Rentner auf der Platte Heide umgebracht worden, mutmaßlich von einem kurz darauf festgenommenen 17-jährigen Mendener. Dieser Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft.

Wir berichten weiter.

Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der hohen Nachahmerquote berichten wir in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie erreichen sie telefonisch unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.