Menden/Balve. Mit viel Glück kam niemand zu Schaden. Ein Mendener war im Juni in Balve volltrunken mit dem Auto auf Gleise gefahren. Jetzt folgte das Urteil.

Spektakuläre Szenen gab es in einer Nacht im Juni dieses Jahres am Bahnhof Sanssouci in Balve. Ein Auto war auf die Schienen gefahren und dort stecken geblieben, der Fahrer aus Menden volltrunken. Für diese Aktion, bei der mit viel Glück niemand zu Schaden kam, musste er sich nun vor Gericht in Menden verantworten.

Mendener volltrunken: An Abend im Juni richtig tief ins Glas geschaut

Trunkenheit im Verkehr lautete die Anklage gegen den heute 44-Jährigen, der in Menden lebt. An einem Abend im Juni dieses Jahres hatte er so richtig tief ins Glas geschaut. Laut eigenen Angaben nun in der Verhandlung vor dem Mendener Amtsgericht habe er an dem fraglichen Tag fast eine komplette Flasche Rum getrunken. Anschließend setzte sich der Mendener hinter das Steuer seines Autos und fuhr durch das Hönnetal, mit etwa 1,6 Promille Alkohol im Blut, wie anschließend die polizeiliche Kontrolle ergab. Der Mann kam bis Sanssouci, dort steuerte er den Wagen auf die kurze Straße, die zum Haltepunkt der Hönnetalbahn führt, fuhr mit dem Auto weiter auf das Gleis und fuhr sich dort schließlich fest. +++ Lesen Sie auch: Mendenerin baut betrunken mit Kind im Auto Unfall – Geldbuße +++

Durch den Rausch war das Erinnerungsvermögen des Mendeners an dem Abend deutlich getrübt, wie er auch jetzt in der Gerichtsverhandlung offen eingestand: „Ich nehme an, dass ich gefahren bin“, sagte er zu der Frage des vorsitzenden Richters, ob die Vorwürfe aus der Anklageschrift denn stimmen würden. „Eigentlich wollte ich ja nicht fahren“, sagte er noch zu der verhängnisvollen Entscheidung. Dann aber landete er mit seinem Pkw auf den Gleisen. Von dort aus rief er die Polizei zur Unglücksstelle, gestand gegenüber den Beamten die Trunkenheitsfahrt. „Wir können von Glück reden, dass kein Zug kam“, schätzte der Richter diese Situation ein. Zu der nächtlichen Stunde ruht der Verkehr auf der Hönnetalbahn. Das Auto wurde dann schließlich aus dem Gleisbett geborgen. +++ Auch interessant: Balver und Kölner betrunken und zugedröhnt im Straßengraben +++

Angeklagter aus Menden: Keine Worte des Bedauerns

Seine Schuld gestand der 44-jährige Angeklagte auch vor dem Amtsgericht sofort ein, antwortete aber eher lapidar mit einem „Ja“ auf die Feststellung des Richters, wie viel Glück der Mann in dieser Nacht wohl gehabt habe. Eine Erklärung für sein Verhalten, Worte des Bedauerns oder das Versprechen, sich künftig besser zu verhalten, kamen dem Mendener in der Verhandlung nicht über die Lippen.

Schon zweimal ist der 44-Jährige bisher negativ im Straßenverkehr aufgefallen, wurde einmal für eine Fahrerflucht verurteilt und einmal auch für eine Trunkenheit im Verkehr. Beides liegt aber schon ein paar Jahre zurück. Trotzdem machte der Richter dem Mendener klar, dass er bei einem weiteren solchen Verstoß kaum noch mit einer Geldbuße rechnen könne, sondern eher mit einer Haftstrafe. Dieses Mal aber geht es noch ans Portemonnaie, 60 Tagessätze über 50 Euro lautete das Urteil, also 3000 Euro insgesamt, in der Höhe der Tagessätze ausgerichtet an den wirtschaftlichen Möglichkeiten des Angeklagten.

Außerdem bleibt der Führerschein des Mannes, der ihm in der verhängnisvollen Nacht im Juni gleich abgenommen wurde, für weitere neun Monate eingezogen.