Menden/Düsseldorf. Ein Mendener wurde mit Verdacht auf Tropenkrankheit in die Uniklinik Düsseldorf gebracht. Die Sonderisolierstation ist auf alles vorbereitet.
Ein Mendener sollte mit einer gefährlichen Tropenkrankheit infiziert sein. Ein Spezialtransport mit Polizeieskorte brachte ihn ins Düsseldorfer Universitätsklinikum gebracht. Dort gibt es eine von sieben Sonderisolierstationen, die auf schwere Infektionskrankheiten und Seuchen vorbereitet sind.
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Tropenkrankheiten sind Alltag auf der Sonderisolierstation in Düsseldorf
„Dass Menschen mit Tropenkrankheiten hier eingeliefert werden, ist für uns Alltag“, sagt Klinik-Sprecher Tobias Pott. Er warnt auch vor der Vorstellung bei jedem Patienten gleich das Bild von Klinikpersonal in Raumanzügen vor sich zu haben. Es gebe deutliche Abstufungen bei der Einordnung eines Patienten – von geringem Infektionsschutz wie Handschuhen bis zur höchsten Schutzstufe.
Zum Mendener Patienten wollte sich die Klinik mit Verweis auf den Datenschutz und die Persönlichkeitsrechte des Betroffenen nicht äußern. Der Märkische Kreis, der den Einsatz gegenüber der Redaktion bestätigte, hatte den Mann, der nach einem Afrika-Besuch hohes Fieber bekam, allerdings mit größtmöglichen Schutzmaßnahmen in die Fachklinik bringen lassen. Der Kreis erklärt jetzt, was genau zu der Einstufung führte.
Komplette Möglichkeiten von Vollisolierung bis zu schneller Untersuchung der Proben
Die Düsseldorfer Sonderisolierstation ist an die Klinik für Gastroenterologie und Infektiologie angegliedert. Dort gebe es auch alle Möglichkeiten der Diagnose, die eine Uniklinik bieten kann, mit der Mikrobiologie für die Untersuchung von Blutproben und Abstrichen. „Die Diagnostik passiert bei uns komplett inhouse“, sagt Sprecher Tobias Pott. Der Märkische Kreis hatte davon gesprochen, dass dem Infizierten direkt nach seinem Eintreffen in Düsseldorf am frühen Nachmittag eine Probe entnommen werden soll. Das Ergebnis mit der Entwarnung lag am frühen Abend vor.
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„Die Infrastruktur ist bei uns vorhanden“, sagt Pott. Er erinnert an die ersten Corona-Patienten in NRW, die ebenfalls auf die Station gebracht wurden. Unter großen Schutzmaßnahmen versuchte man damals die Patienten abzuschirmen – in der Hoffnung die Ausbreitung von Covid19 zu verhindern. Auch Malaria-Patienten seien häufiger nach Auslandsaufenthalten Patient in der Uniklinik.
Vorbereitet sei man auf alles, bis hin zu den größtmöglichen Schutzmaßnahmen. Bei allem sei es immer eine Frage, wie sehr man sich schütze. Sprecher Tobias Pott: „Es geht nicht ohne direkten Kontakt zum Patienten, aber mit einer speziellen Schutzkleidung.“