Menden. Nach dem tödlichen Unfall in Menden lassen die Zeichnungen der Spurensicherung auf der Kreuzung Passanten erschaudern. Die Polizei reagiert.
Nach dem tödlichen Unfall in der Mendener Innenstadt lassen die Zeichnungen der Spurensicherung Passanten erschaudern. Die Polizei erklärt auf Nachfrage, dass man vor allem mit Blick auf die Hinterbliebenen und Respekt vor dem Opfer die Spuren schnell wieder verschwinden lassen wolle. Bei dem Unfall war eine 84-Jährige ums Leben gekommen.
Man muss kein Kriminalist sein, um aus den Spuren der gelben Sprühfarbe das Unfallgeschehen wiederzuerkennen. „Ich kann es nachvollziehen, dass man das als belastend empfindet“, sagt Polizeisprecherin Anna Becker. „Gerade für Angehörige macht es das oft noch schwieriger, mit der Situation zurechtzukommen.“ Die Polizei sei um Pietät bemüht und habe deshalb jetzt mit der Stadtverwaltung Kontakt aufgenommen, um die natürliche Verwitterung der Spuren zu beschleunigen. Sprich: die Farbe möglichst schnell wegspülen zu lassen. Es sei keine Absicht, dass die Farbe noch zu sehen ist. Die Polizei wolle auch kein Mahnmal setzen, wie bereits vermutet.
+++ Hintergrund: 84-Jährige verstirbt nach dem Unfall in Menden +++
Kreidespray soll normalerweise vom Regen davongespült werden
Bei der Sprühfarbe handele es sich nicht um einen Lack, sondern um ein Kreidespray, das normalerweise binnen kurzer Zeit ohnehin vom Regen davongespült wird. Da es aktuell aber außergewöhnlich trocken ist, sehen die Markierungen der Spurensicherung weiter wie frisch aufgetragen aus.
Die Polizei setze schon länger Kreidespray ein, erklärt Anna Becker. Gerade bei Unfällen mit verletzten oder getöteten Menschen verzichte man aus Pietätsgründen auf die Umrandungen eines menschlichen Körpers, die man aus vielen Krimis kennt. Dass ein Unfallgeschehen durch die Markierungen erkennbar sei, sei andererseits aber Kern der Arbeit der Spurensicherung.
Bei dem Unfall war am Donnerstag (25. August) eine 84-Jährige an der Einmündung Papenhausenstraße/Westwall tödlich verunglückt. Ein Auto hatte die Seniorin beim Abbiegen von der Papenhausenstraße nach links in den Westwall erfasst.