Fröndenberg. Das Land NRW will konsequenter gegen Waldbrände vorgehen. Die Fröndenberger Feuerwehr ist bisher glimpflich durch die Waldbrandsaison gekommen.

Die Waldbrandsaison ist dieser Tage an vielen Stellen in NRW spür- und sichtbar. Während den südlichen Märkischen Kreis bereits der zweite Großbrand binnen drei Wochen beschäftigt, ist Fröndenberg bislang vergleichsweise unbeschadet durch den Dürre-Sommer gekommen.

Nicht nur die Feuerwehren beschäftigen viel zu trockene Wälder – auch die Landespolitik hat sich nach mehreren verheerenden Bränden inzwischen mit dem Thema befasst. Innenminister Herbert Reul (CDU) und Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU) haben nun ein Konzept zur „Waldbrandvorbeugung und Waldbrandbekämpfung in Nordrhein-Westfalen“ vorgestellt. Das Ziel: Forstwirtschaft und Feuerwehren sollen enger miteinander kooperieren, um so Waldbrandgefahren frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger jederzeit garantiert ist. Auch unsere Flora und Fauna muss immer geschützt sein“, sagte Gorißen bei der Vorstellung des Konzeptes.

In Fröndenberg sind der Feuerwehr größere Einsätze in diesen Jahr bislang erspart geblieben. „Wir sind bisher verschont geblieben“, sagt Feuerwehr-Chef Jörg Sommer auf WP-Anfrage. Allerdings: Auf die leichte Schulter nimmt in der Wehr das Thema deshalb trotzdem niemand. Vor gut zwei Wochen habe er an mehreren aufeinanderfolgenden, heißen Tagen eine Hitzebereitschaft eingerichtet, wie Sommer erklärt. Ein Auto im Feuerwehrgerätehaus Mitte sei in diesem Zuge besetzt worden. Waldbrand-Rucksäcke, wie sie Feuerwehren im Märkischen Kreis im Einsatz haben, gehörten jedoch nicht zum Equipment. Aktuell sei eine solche Hitzebereitschaft aber nicht nötig. +++ Lesen Sie auch: Iserlohn: Waldbrand am Hegenscheid nach Tagen gelöscht +++

Land mit Vorsichtsmaßnahmen

Und auch eine überkreisliche Alarmierung – etwa nach Altena oder Sundern – hat es in diesem Jahr noch nicht gegeben. Auf Brände in Fröndenberg selbst sei man aber gut vorbereitet, betont Jörg Sommer: „Wir kennen unsere Zufahrten und Waldwege. Auch die Ecken, die schwerer erreichbar sind.“ Unterm Strich hofft der Feuerwehr-Chef natürlich, weiterhin von größeren Einsätzen verschont zu bleiben.

Damit das so bleibt, könnte bald auch das Konzept der NRW-Landesregierung zum Tragen kommen. Waldbrandschutzstreifen sollen eine Ausbreitung der Feuer verlangsamen oder möglichst ganz verhindern. Wichtig dabei: regelmäßige Kontrollen der Schneisen, damit dort kein brennbares Material liegt. Zudem plädiert das NRW-Landwirtschaftsministerium dafür, Waldwege deutlich breiter anzulegen als bislang. Der Ausbau von Löschteichen ist im Konzept ebenso vorgesehen wie gemeinsame regelmäßige Übungen von Forstmitarbeitern und Feuerwehren. So sollen alle Beteiligten im Extremfall schnell und zielgerichtet reagieren können.

Zunehmende Trockenheit, geringe Niederschläge, die sommerliche Hitze der vergangenen Jahre und der starke Borkenkäferbefall, der die Baumbestände schwächt und absterben lässt, führen unter anderem dazu, dass auch in Nordrhein-Westfalen die Waldbrandgefahr immer größer wird, heißt es dazu vonseiten der Landesregierung. „Auslöser für Brände ist allerdings meist das unvorsichtige Verhalten von Waldbesucherinnen und Waldbesuchern, die – trotz Verbots – im Wald rauchen, grillen oder Feuer machen.“