Menden. Der große Kindertrödelmarkt sorgt am Wochenende für eine volle Innenstadt. Frühaufsteher haben hier die besten Chancen als Verkäufer und Käufer.

Platz schaffen im Kinderzimmer und damit das Taschengeld aufbessern. Das ging am Samstag endlich wieder beim Kindertrödelmarkt in der Mendener Innenstadt. Auf der andere Seite des Tisches fanden sich für die gebrauchten Schätze erfreute Käufer und Schnäppchenjäger.

Um kurz nach Fünf aufgestanden

Eines ist trotz Zwangspause beim Kindertrödelmarkt – wie üblich wieder am letzten Samstag in den Sommerferien – gleich geblieben. Der frühe Vogel fängt den Wurm beziehungsweise bekommt den besten Stellplatz.

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Trotzdem sind Sina und Sophia noch ziemlich fit, als die Westfalenpost zur Mittagsstunde ein erste Fazit an den Ständen einholt. Obwohl sie beide schon um kurz nach Fünf aus den Federn gehüpft sind.

Blick in die Fußgängerzone am Samstagmittag.
Blick in die Fußgängerzone am Samstagmittag. © Alexander Lück

Die beiden Freundinnen, 13 und zwölf Jahre alt, haben ihren Stand natürlich nebeneinander aufgebaut. Auf dem Platz vor dem Alten Rathaus, als einer der letzten in Richtung Vincenzkirche. Dass ein großer Getränke-Kühlwagen die Einsicht von der Hauptstraße aus auf ihre Stände ein bisschen erschwert, vermuten die beiden jungen Damen als einen der Gründe, warum sie zur Resonanz des bisherigen Tages sagen: „Es geht so.“

Sammlung von Büchern und Spielzeug-Pferden

Weiter sagt die 13-jährige Mendenerin Sina: „Es kommt immer so schubweise, mal wenig und dann wieder viele auf einmal.“ Für den Markt hat sie nicht nur ihre Sammlung von Büchern oder Spielzeug-Pferden ausgemistet. Auch ihre eigene Kreativität fließt in das Angebot mit ein, denn die 13-Jährige hat Spaß daran, Räucherstäbchen und Kerzen zu gestalten. Einige davon hat sie verkaufen können, ein paar sind aber auch noch für den nächsten Flohmarkt da.

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Die beiden Freundinnen waren auch schon vor der Coronapause hier aktiv. „Spielzeugpferde gehen ganz gut“, weiß Sophia. Und dann muss sie sich auch schon um den nächsten Kunden kümmern.

Der elfjährige Julius hat am Stand nebenan mal kurz vorbeigeschaut, weil hier sein Kumpel Felix verkauft. Julius konnte seine Roller loswerden, die er nicht mehr benutzt. Auch er war entsprechend früh auf den Beinen. „Ich hatte kaum aufgebaut, da kamen auch schon die ersten Kunden“, blickt er auf die früheren Stunden des Tages zurück.

Bis mittags ist es richtig voll

Offiziell öffnete der Markt um neun Uhr. Kamen die ersten Schnäppchenjäger sonst schon mal deutlich früher, wird es dieses Mal mit der Öffnungszeit so richtig voll. Und bleibt es auch bis in die Mittagszeit, auch dank des sonnigen, aber nicht zu heißen Wetters.

Mit als erstes, so erzählt man an mehreren Ständen, kommen am frühen Morgen interessierte Kunden, die ihre noch möglichst neuwertigen Erwerbungen dann mutmaßlich selbst wieder weiterverkaufen wollen. Also nicht unbedingt das angedachte Familienpublikum. Aber auch für die ist die Auswahl dann noch riesig, vom Spielzeug für jede Altersklasse über Bücher und CDs bis zu Kinderklamotten und vielem mehr.

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Die beliebtesten, weil frequentiertesten Standorte bleiben die zentrale Fußgängerzone und dabei vor allem der Platz vor dem Alten Rathaus. Bis zur Unnaer Straße ans eine Ende der Fußgängerzone ziehen sich die Stände dann dicht an dicht, während es sich in Richtung Kolpingstraße merklich ausdünnt und hier noch für einige junge Trödler Platz gewesen wäre. Zur Unterhaltung erklingt an mehreren Stellen Musik in der Innenstadt.

Kindertrödelmarkt lockt auch Familien aus den Nachbarstädten

Der Kindertrödelmarkt ist dabei nicht nur in Menden beliebt. Gleich vier Familien aus Balve-Eisborn haben nebeneinander ihre Stände aufgebaut. Premiere als Trödelmarktverkäufer, mit der alle sehr zufrieden sind, wie Mutter Julia Michael berichtet. „Früher waren wir nur zum Einkaufen hier.“

Das macht am Samstag nun Familie Kullik, die extra aus Fröndenberg gekommen ist. Ein bisschen was ist schon in der Tüte. Vater Thorsten Kullik lacht mit Blick auf den Nachwuchs: „Ein bisschen Taschengeld ist nach Ferien und Urlaub noch da. Das soll jetzt ausgegeben werden.“