Menden. Die Stadtwerke Menden geben Tipps zum Energiesparen. Bei dem kommunalen Versorger kommen derzeit viele Anfragen zum Thema neue Heizung an.

Die Energiepreise werden wohl auf unabsehbare Zeit weiter steigen. Wie können sich die Mendenerinnen und Mendener darauf vorbereiten? Wir haben bei den Stadtwerken in Menden nachgefragt.

„Es gibt drei Bereiche, in denen man ansetzen kann“, erklärt Patrick Tecklenborg, bei den Mendener Stadtwerken für das Thema Energieberatung zuständig. „Das Nutzerverhalten, die Anlage beziehungsweise die Technik-Optionen und die Gebäudehülle.“

Nutzerverhalten

Hierzu haben die Stadtwerke eine Broschüre aufgelegt mit dem Titel „Energie sparen leicht gemacht“. „Die Raumtemperatur etwas reduzieren, nicht so lange duschen, den Backofen nicht vorheizen und die Restwärme nutzen“, nennt Patrick Tecklenborg einige Tipps. Wer sich einen wassersparenden Duschkopf zulegt, spart ebenfalls Energie: „Da wird mehr Luft beigemischt, das merkt man aber gar nicht.“

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Die Broschüre ist im Kundencenter der Stadtwerke, aber auch im Bürgerbüro und in der Stadtbücherei sowie online (www.stadtwerke-menden.de/energiesparen) erhältlich.

Wer mag, kann zum Beispiel den Stromverbrauch einer Woche messen und dann – nach dem Beherzigen von Tipps – den neuen (hoffentlich reduzierten) Verbrauch anhand des Zählerstandes ablesen. Hierfür gibt es eine Excel-Datei, verrät Josef Guthoff, Teamleiter Marketing und Unternehmenskommunikation bei den Stadtwerken.

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Mit Hilfe eines „Strom-Checks“ (www.stadtwerke-menden.de/de/Privatkunden/Dienstleistungen/Energieberatung/Stromcheck-fuer-Hausgeraete/) können Kunden ihren kompletten Haushalt abbilden, indem sie online Geräte, Baujahr, Energieeffizienzklasse und Verbrauch für einen einwöchigen Betrieb eingeben. Ob sich bei Elek­tro-Großgeräten eine Neuanschaffung lohnt, sei eine Frage unter Umwelt- und unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Als Faustregel gelte, dass eine Neuanschaffung nach etwa 15 Jahren sinnvoll sei, erläutert Patrick Tecklenborg.

Technik-Optionen

Hier geht es beispielsweise um das Einstellen der Nachtabsenkung für die Heizung oder auch darum, eine Heizung richtig zu entlüften. „Im Idealfall wird die Pumpe ausgestellt, dann wartet man ein bisschen ab, die Luft setzt sich dann ab“, erläutert Patrick Tecklenborg. „Dann alle Thermostate auf 5 drehen und anschließend im Haus von unten nach oben entlüften.“ Hintergrund der Entlüftung ist, dass die Wärmeleistung durch die Luft gemindert wird: „Das Entlüften sollte man regelmäßig vor dem Winter machen.“

Gebäudehülle

Hier kann es richtig teuer werden, wenn sämtliche Fenster und die Haustür ausgetauscht werden. Es geht aber auch eine Nummer kleiner: „Man kann die Dichtungen der Fenster austauschen“, sagt Patrick Tecklenborg „Und im Winter können Zugluftstopper hinter die Türen gelegt werden.“

Heizung

Zahlreiche Anfragen bekommen die Stadtwerke derzeit zum Thema Gebäudeheizung. „Von Gas auf Wärmepumpen umrüsten, das ist das große Thema“, erklärt Patrick Tecklenborg. „Viele haben Angst, dass kein Gas mehr kommt.“ Je nach energetischem Zustand des Hauses gehe mit dem Einbau einer reinen Wärmepumpe auch eine Vergrößerung der Heizfläche einher. Das indes könne ziemlich ins Geld gehen. Allerdings: „Bei reinen Wärmepumpen werden 35 Prozent gefördert.“

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Eine Alternative zum Kauf einer neuen Heizung ist das Leasen, das die Stadtwerke schon seit vielen Jahren anbieten. Mit inbegriffen sei eine zehnjährige Voll-Garantie. „Danach übernimmt der Kunde die Heizung“, sagt Josef Guthoff.

Preise

Die Preise für Gas seien derzeit sechsmal so hoch wie vor einem oder eineinhalb Jahren, erklärt Josef Guthoff. Dass das bei den Kunden derzeit noch nicht ankommt, sei auch den langfristigen Lieferverträgen der Stadtwerke geschuldet: „Aber mit zunehmender Zeit kommt das jetzige Marktniveau bei den Kunden an.“ Die langfristige Beschaffungsstrategie der Stadtwerke schütze die Kunden vor preislichen Ausschlägen.

Einsparpotenzial

Insgesamt geht es den Stadtwerken darum, ein Bewusstsein für die steigenden Energiepreise und für mögliches Einsparpotenzial zu schaffen. „Wir wollen die Menschen aufklären, wo man noch optimieren kann“, erklärt Josef Guthoff.

Die Stadtwerke haben die zehn wichtigsten Tipps zum Thema Energiesparen in einem Flyer in fünf Sprachen zusammengefasst – auf Türkisch, Polnisch, Englisch, Arabisch und Deutsch.

Kontakt: „Energie sparen in den eigenen vier Wänden“, Telefon 02373-1692313; Rund ums Haus, Telefon 02373-1694222.