Menden. Der Bringhof in Menden braucht bis Ende des Jahres einen neuen Standort. Die Stadt präsentiert einen Favoriten. Aber der Entsorger bremst.
Wohin zieht der Bringhof in Menden? Die Stadtverwaltung hatte in einer Untersuchung mehrere Standorte geprüft. Als einzig möglicher bleibt eine Fläche zwischen Liethen und Galbusch. Der zuständige Zweckverband für Abfallentsorgung will bei dem angebotenen Grundstück aber noch nicht zugreifen.
Der Zweckverband zeigt sich aus Sicht etlicher Verantwortlicher in der Politik erstaunlich gelassen. Es gebe aus Sicht des Verbandes keinen neuen Sachstand, sagt ZfA-Sprecher Denis Potschien auch auf Nachfrage unserer Redaktion. Der Verband will auch nicht von Zeitdruck sprechen. Dabei lässt der Zeitplan nur noch etwa sechs Monate für den Umzug. Auf der vorhandenen Bringhof-Fläche am Schmelzwerk will der Abfall- und Altlastenverband Anfang 2023 mit einer millionenschweren Sanierung beginnen. Der Standort soll abgerissen werden. Bis Jahresende soll der Bringhof ausziehen.
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Stadtverwaltung untersucht fünf Grundstücke
Die Vorarbeit für den Umzug hat unterdessen die Stadtverwaltung geleistet: Die Stadt hatte fünf Grundstücke geprüft, was gar nicht so leicht gewesen sei. „Ein regelrechtes Anforderungsprofil des ZfA liegt trotz Nachfrage nicht vor“, erklärte Baudezernent Frank Wagenbach der Politik. Ein Grundstück solle wohl zwischen 2500 und 7500 Quadratmetern Größe haben. Der Bringhof ist aktuell etwa 2000 Quadratmeter groß. Was die Stadtverwaltung stutzen ließ: Es seien keine Sanitär- oder Aufenthaltsräume fürs Personal notwendig. Idealerweise solle der Bringhof aber auch für Balver gut erreichbar sein.
Zwei von der Stadt untersuchte Flächen in der Horlecke stehen gar nicht zur Verfügung, auch eine dritte Fläche in Lendringsen fiel weg. Der ehemalige Hof Riekenbrauck im Gewerbegebiet Hämmer II wäre geeignet, aber wegen der dann wegfallenden Vermarktungserlöse für das Gewerbegebiet wirtschaftlich undenkbar.
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Baubetrieb nutzt das Grundstück aktuell als Lagerfläche
Übrig blieb nur eine Brachfläche am Galbusch im Kurvenbereich der Straße In den Liethen/Sollingstraße. Die 5000 Quadratmeter große Fläche wird vom Mendener Baubetrieb als Lager genutzt. Der Baubetrieb könnte auf die Hälfte verzichten. Für den Standort spreche die zentrale Lage, heißt es.
Der ZfA, der das Grundstück pachten, kaufen und dann einrichten müsste, will sich zu dieser Fläche nicht äußern. Es gebe keinen Druck. Auch zu den Befürchtungen, dass Menden zumindest vorübergehend ganz ohne Bringhof dastehen könnte, schweigt der ZfA.
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Stadtverwaltung und Politik treiben unterdessen das Verfahren voran, weil der Bringhof ohne eine Änderung des Bebauungsplanes gar nicht zum Galbusch umziehen könnte. Vorsichtshalber wird deshalb bereits der Bebauungsplan am Galbusch neu aufgestellt. Das Verfahren wird mindestens einige Monate dauern. Durch die Änderung soll die Fläche „als Lagerplatz für den Bauhof der Stadt Menden planungsrechtlich“ gesichert werden. Weiteres Ziel: „optional die Errichtung und den Betrieb eines neuen Bringhofes entwickeln zu können“.
Kreisverkehr an Einmündung „In den Liethen“ soll kommen
Die Stadtverwaltung hält den Standort für gut geeignet. Die Erreichbarkeit soll auch dadurch verbessert werden, dass die Einmündung In den Liethen mittelfristig durch einen Kreisverkehr statt der Ampel erschlossen werden soll.