Bösperde. Feiertag und keine Lebensmittel zuhause? Bei Bauer Gerhard Rohe in Menden gibt es zwei Selbstbedienungsautomaten mit frischen Waren.

Fleisch, Eier, Milch: Die Auswahl ist groß. Zwischen zwei grünen Toren, gut geschützt unter einem Dach, steht die neuste Errungenschaft von Bauer Gerhard Rohe: Sein zweiter Lebensmittel-Automat. Nachdem der erste von den Mendenern so gut angenommen wurde, hat sich Gerd Rohe dazu entschieden einen weiteren aufzustellen – und das Sortiment zu erweitern.

Rückblick: Corona sorgt für massive Einschränkungen. Auch der Hofladen von Gerd Rohe ist betroffen. „Ich habe in der Zeit nur eine Person in den Laden gelassen“, sagt der 50-Jährige. Die Schlange sei lang gewesen; einige Kunden hätten mitunter die Geduld verloren und seien ohne Einkauf gefahren. Eine Lösung musste her. Also schaffte sich Gerd Rohe einen Selbstbedienungsautomaten an. Die Idee: Wenn es schnell gehen muss oder der Laden gerade geschlossen ist, können sich die Kunden einfach selbst frische Lebensmittel besorgen. Und das kommt an. Nach und nach steigt der Umsatz – so sehr, dass Rohe jetzt einen weiteren Automaten besorgt hat. +++ Lesen Sie auch: Einkaufen am Feiertag in Menden: 24/7 Wurst, Milch und Eier +++

Mehr Umsatz als im Hofladen

„Das Angebot wird sehr gut angenommen, wenn der Hofladen geschlossen ist. Vor allem sonntags“, so Rohe. Und zwar so gut, dass der Automat an einem guten Sonntag den Umsatz von zwei Werktagen Hofladen einfährt. Ab 7 Uhr würden die Kunden für frische Eier anstehen, mittags dann meist für das Grillfleisch. „Ich musste den Automaten teilweise fünf bis sechs Mal sonntags auffüllen“, sagt Rohe. Doch genau das wollte der Geschäftsmann aus Menden eigentlich vermeiden und die freie Zeit mit der Familie verbringen. Mit dem zweiten Automaten soll nun auch die Entlastung kommen. Kunden werfen das Geld ein, wählen das Produkt aus und die Maschine fährt es behutsam zur Ausgabeklappe. Wichtig: Der Automat schluckt Münzen. +++ Das könnte Sie auch interessieren: Mendener Hofläden boomen – dank Corona und Tönnies +++

„Der Automat muss natürlich auch gepflegt werden“, sagt der Kartoffel-Bauer. Es komme auf den richtigen Standort an und auch darauf, stets frische und ordentliche Ware anzubieten. „Ich wurde in der Vergangenheit viel nach Milchprodukten gefragt“, erzählt Gerd Rohe. Mit dem zweiten Automaten kommt deshalb auch die Erweiterung der Produktpalette. Ab sofort gibt es neben Fleisch, Honig, Marmeladen, Eiern, Suppen und anderen Leckereien auch frische Milch, Käse oder Joghurt von der Hofkäserei Wellie aus Fröndenberg. Der Bauer kauft alle Waren, die er nicht selbst herstellt, in der Umgebung ein.

Einkaufen auf Vertrauensbasis

Um das Angebot noch zu ergänzen gibt es neben den Automaten auch weitere ungekühlte Waren zu kaufen. Kartoffeln, Erdbeeren oder auch Grillkohle können dort mitgenommen werden. Eine kleine Kasse steht bereit. „Zu 99 Prozent sind die Menschen ehrlich und zahlen“, sagt Bauer Rohe. „Das funktioniert gut.“