Menden. Nach dem Unwetter beginnt erneut das große Aufräumen in Menden. Es gibt Unterspülungen. Der Bauhof ist im Großeinsatz. Es kann Tage dauern.

Nach dem Unwetter vom Montagabend (16. Mai) hat in Menden am Dienstagmorgen das große Aufräumen begonnen. Der städtische Bauhof ist im Großeinsatz, um Straßen von angeschwemmtem Unrat zu kontrollieren. Eilig herausgezogene Gullis müssen jetzt kontrolliert werden. An vielen Stellen im Stadtgebiet scheint es erneut zu größeren Schäden gekommen zu sein.

Gullis und Durchflüsse unter Straßen müssen kontrolliert werden

„Es ist eine ganze Menge zu tun“, sagt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Der Bauhof versuche erst einmal einen Überblick zu bekommen und arbeite bereits entstandene Schäden mit Priorität ab. Es seien nahezu alle Kräfte im Einsatz. +++ Hintergrund: Am Montagabend hatte ein heftiges Gewitter mit Starkregen über eineinhalb Stunden über der Stadt gewütet. Regen drückte Gullis hoch. Wasser überflutete Keller. Die Feuerwehr löste Stadtalarm aus und hatte mehr als 120 Einsätze abzuarbeiten. +++

Die Löschgruppe Schwitten pumpt an der Balver Straße einen Keller aus am Montag, 16. Mai.
Die Löschgruppe Schwitten pumpt an der Balver Straße einen Keller aus am Montag, 16. Mai. © WP | Corinna Schutzeichel

„Zunächst werden unterspülte Fahrbahnen und das Pflaster repariert“, sagt Ehrlich. „Der Verkehr muss wieder laufen.“ Parallel dazu werden Abläufe gereinigt, die durch Unrat verstopft sind. Dabei gehe es aber erst in Gebiete mit direkt angrenzender Bebauung. „Die Kolleginnen und Kollegen müssen ganz klar Prioritäten setzen. „Das wird Tage dauern.“

44 Millimeter Regen kamen binnen kürzester Zeit in Menden vom Himmel. Das ist die Bilanz des Mendener Hobby-Meteorologen Peter Friedrich, der eine private Wetterstation am Kapellenberg betreibt. Friedrich ordnet in seinem Wetterblog die Situation ein. „Am 14. Juli 2021, dem Tag der Ahrtalkatastrophe, fielen in Menden 68,5 Millimeter Regen. Dieser Rekord hält hoffentlich noch lange.“ Allerdings sei der Regen über einen deutlich längeren Zeitraum verteilt gefallen. „Dadurch waren die Bäche und Flüsse maßgeblich für Überschwemmungen. Heute ging es gleich in die Keller.“

Rewe in Lendringsen: Verkauf kann wieder normal weitergehen

Der Verkauf bei Rewe in Lendringsen läuft weiter. Die Angestellten hatten noch versucht, die Wassermassen mit Blumenerde-Säcken zu stoppen.
Der Verkauf bei Rewe in Lendringsen läuft weiter. Die Angestellten hatten noch versucht, die Wassermassen mit Blumenerde-Säcken zu stoppen. © Kipper | Joshua Kipper

Für Aufregung sorgten die Wassermassen auch im Lendringser Rewe-Markt. Dort schoss das Wasser am Montagabend über den Parkplatz in die Filiale, weil die Abläufe das Wasser nicht mehr aufnehmen konnten. Die Angestellten versuchten noch mit Blumenerde-Säcken die Wassermassen zu stoppen. „Der Betrieb kann weiterlaufen“, sagt Marktleiter Bastian Weiß. „Im Großen und Ganzen haben wir alles überstanden.“ Es gebe lediglich beschädigte Ware, die leider nicht mehr verkauft werden könne. Und auch noch etwas Restfeuchtigkeit müsse beseitigt werden.

Die Lendringser Rewe-Filiale ist vom Unwetter geplagt. Vor 14 Jahren floss schon einmal Regenwasser in das Geschäft. Dann flog bei einem Orkan das Dach des massiven Gebäudes weg. Dadurch drang auch Wasser in das Gebäude ein. Betroffen war vor allem das Fitnessstudio unter dem Dach.

Auch nahezu sämtliche Gullis im Stadtgebiet müssen nun kontrolliert werden. Viele Anwohner hatten während des Unwetters beherzt Gullieinlässe herausgezogen, um den Ablauf wieder herzustellen. Die Einsätze, die eigentlich die Leitungen vor Verstopfung schützen sollen, müssen nun gereinigt und wieder fachgerecht eingesetzt werden. Parallel dazu sind Kehrmaschinen unterwegs, um die Straße zu säubern.

+++ Beim Einsatz: Bürgermeister Roland Schröder fährt versehentlich ein Schild um +++

Nummernschilder verloren oder gefunden – was dann zu tun ist

Etliche Zeugen melden unterdessen gefundene Nummernschilder. Diese hatten sich offensichtlich von Autos gelöst als diese am Montagabend durch tiefstehendes Wasser brausten. „Die Nummernschilder können auf der Polizeiwache abgegeben werden“, sagt Polizeisprecher Christof Hüls. Dort können auch Autofahrer hinkommen, die einen Verlust zu beklagen haben. „Das ist ein Phänomen, das wir im vergangenen Jahr beim Hochwasser in Altena auch schon hatten.“

Nachdem gerade die größten Hochwasserschäden aus dem vergangenen Jahr behoben waren und noch immer Arbeiten laufen (Walram-Halle, Hönne-Gymnasium, VHS, etc.) ist die Stadtverwaltung in Sorge um Gebäude. Es gebe zunächst Meldungen von kleineren Schäden, sagt Johannes Ehrlich. „Der Immobilienservice ist dabei, die Gebäude abzufahren.“ Gegen 12 Uhr soll eine erste Bilanz vorliegen.

Auch das Mendener Ordnungsamt war und ist parallel mit im Einsatz. Die Ordnungskräfte kontrollierten neuralgische Punkte und meldeten Schäden an den Bauhof. Die Polizei musste zu insgesamt 18 gemeldeten Gefahrstellen in Menden und drei in Balve ausrücken. Oft seien es Einsätze für die Feuerwehr gewesen, sagt Sprecher Christof Hüls. „Darunter waren auch etliche Keller.“ Dazu: hochgekommene Gullideckel, mit Schotter zugeschwemmte Straßen, Bäume über der Straße. „Zum Teil haben die Kollegen die Gullideckel selbst wieder hereingehoben“, sagt Hüls. Oft seien Einsätze an die Feuerwehr weitergegeben worden.

Meldung von fast wegschwimmenden Autos gehen bei der Polizei ein

Eine Meldung, die bei der Polizei auch häufiger auftauchte: „Autos schwimmen beinahe weg.“ Dabei sei es nach ersten Erkenntnissen wohl geblieben. Nach den Erfahrungen auf dem vergangenen Jahr wolle man aber auch das nicht ausschließen. Im Sommer 2021 waren gleich mehrfach Autos in den Fluten versunken. Entwarnung gab es am Montag um 17.11 Uhr: Die Meldung einer eingestürzten Hauswand stellte sich als Riss heraus.

+++ Gruppen prügeln sich in Menden: 50-jährige Frau wird bewusstlos +++

Das war das Hönne-Hochwasser im Sommer 2021:

Hönne-Hochwasser- Menden und Lendringsen stehen unter Wasser

Der Schulhof des Hönne-Gymnasiums ist komplett überflutet.
Der Schulhof des Hönne-Gymnasiums ist komplett überflutet. © Westfalenpost | Thomas Hagemann
Der sinkende Hönnepegel gibt die Ufer wieder frei.
Der sinkende Hönnepegel gibt die Ufer wieder frei. © Westfalenpost | Thomas Hagemann
Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz und pumpt ab.
Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz und pumpt ab. © Westfalenpost | Joshua Kipper
WP-Leser Dr. Matthias Pahlen hat diese beeindruckenden Luftbilder zur Verfügung gestellt.  
WP-Leser Dr. Matthias Pahlen hat diese beeindruckenden Luftbilder zur Verfügung gestellt.   © Privat | Dr. Matthias Pahlen
WP-Leser Dr. Matthias Pahlen hat diese beeindruckenden Luftbilder zur Verfügung gestellt.  
WP-Leser Dr. Matthias Pahlen hat diese beeindruckenden Luftbilder zur Verfügung gestellt.   © Privat | Dr. Matthias Pahlen
WP-Leser Dr. Matthias Pahlen hat diese beeindruckenden Luftbilder zur Verfügung gestellt.  
WP-Leser Dr. Matthias Pahlen hat diese beeindruckenden Luftbilder zur Verfügung gestellt.   © Privat | Dr. Matthias Pahlen
WP-Leser Dr. Matthias Pahlen hat diese beeindruckenden Luftbilder zur Verfügung gestellt.  
WP-Leser Dr. Matthias Pahlen hat diese beeindruckenden Luftbilder zur Verfügung gestellt.   © Privat | Dr. Matthias Pahlen
An der Bahnhofsstraße laufen Pumpen.
An der Bahnhofsstraße laufen Pumpen. © Westfalenpost | Sophie Beckmann
Heinrich Filla räumt an der Heilig-Kreuz-Kirche auf.
Heinrich Filla räumt an der Heilig-Kreuz-Kirche auf. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Überflutung an Heilig-Kreuz.
Überflutung an Heilig-Kreuz. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Pumpen laufen.
Pumpen laufen. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Einsatz in Menden.
Einsatz in Menden. © Westfalenpost | Joshua Kipper
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© Westfalenpost | Joshua Kipper
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© Westfalenpost | Joshua Kipper
Eine überflutete Vespa
Eine überflutete Vespa © Westfalenpost | Joshua Kipper
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© Westfalenpost | Joshua Kipper
Das Hansa-Seniorenzentrum.
Das Hansa-Seniorenzentrum. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Das Hansa-Seniorenzentrum.
Das Hansa-Seniorenzentrum. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Das Hansa-Seniorenzentrum.
Das Hansa-Seniorenzentrum. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Riesige Wurzeln wurden weggespült.
Riesige Wurzeln wurden weggespült. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Hochwasser an Gut Rödinghausen. 
Hochwasser an Gut Rödinghausen.  © Westfalenpost | Joshua Kipper
Notunterkünfte wegen Hochwasser im Bürgersaal in Menden. Malteser bereiten alles vor.
Notunterkünfte wegen Hochwasser im Bürgersaal in Menden. Malteser bereiten alles vor. © Westfalenpost | Thomas Hagemann
Überflutungen im Park von Gut Rödinghausen.
Überflutungen im Park von Gut Rödinghausen. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Überflutungen im Keller von Gut Rödinghausen.
Überflutungen im Keller von Gut Rödinghausen. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Die Bieber in Lendringsen.
Die Bieber in Lendringsen. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Der Park von Gut Rödinghausen.
Der Park von Gut Rödinghausen. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Überflutung am Gymnasium.
Überflutung am Gymnasium. © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Hochwasser an der Ruhr, nachdem das Wehr zu brechen drohte.
Hochwasser an der Ruhr, nachdem das Wehr zu brechen drohte. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Hochwasser an der Ruhr, nachdem das Wehr zu brechen drohte.
Hochwasser an der Ruhr, nachdem das Wehr zu brechen drohte. © Westfalenpost | Joshua Kipper
Hochwasser an der Ruhr, nachdem das Wehr zu brechen drohte. Schaulustige beobachten die angespannte Situation.
Hochwasser an der Ruhr, nachdem das Wehr zu brechen drohte. Schaulustige beobachten die angespannte Situation. © Westfalenpost | Sophie Beckmann
Flutwelle an der Ruhr in Fröndenberg
Flutwelle an der Ruhr in Fröndenberg © Westfalenpost | Sophie Beckmann
Hochwasser in Menden an der Hönne
Hochwasser in Menden an der Hönne © Westfalenpost | Sophie Beckmann
Patricia Hohl und Markus Meißner wohnen an der Balver Straße und sind vollkommen überrascht worden
Patricia Hohl und Markus Meißner wohnen an der Balver Straße und sind vollkommen überrascht worden © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Patricia Hohl und Markus Meißner wohnen an der Balver Straße und sind vollkommen überrascht worden
Patricia Hohl und Markus Meißner wohnen an der Balver Straße und sind vollkommen überrascht worden © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Hochwasser der Hönne in Menden: aufzuhalten.
Hochwasser der Hönne in Menden: aufzuhalten. © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Yüksel Dogan steht Knöcheltief im Wasser
Yüksel Dogan steht Knöcheltief im Wasser © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Hochwasser der Hönne in Menden: Stand an der Oberen Promenade in Menden gegen 17.15 Uhr am Mittwoch.
Hochwasser der Hönne in Menden: Stand an der Oberen Promenade in Menden gegen 17.15 Uhr am Mittwoch. © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen.
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen. © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen.
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen. © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen.
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen. © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Straßensperrungen.
Straßensperrungen. © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen.
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen. © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen.
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen. © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen.
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen. © Westfalenpost | Tobias Schürmann
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen.
Am Tag nach der großen Flut beginnt in Menden das Aufräumen. Die Arbeiten werden mancherorts noch Tage oder Wochen dauern. Die Schäden sind noch nicht abzusehen. © Westfalenpost | Tobias Schürmann
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