Menden. Im Bonkers werden Burger und Co. teurer. Die Gründe dafür gehen auf die erhöhten Kosten zurück. Ab wann das gilt und wie teuer das Essen wird.

Es ist ein erneuter Schlag für die Gastronomie-Branche und die Wirte. Erst die Corona-Pandemie – monatelang mussten Restaurants schließen, konnten, wenn überhaupt, den sogenannten Außer-Haus-Verkauf anbieten. Der große Umsatz blieb aus. Und nun, als viele Wirte dachten, dass die Zeit endlich vorüber und überstanden sei, folgt die nächste Krise: Alles wird teurer. Das betrifft nicht nur Lebensmittel, die Gastronomen ebenfalls massenweise einkaufen müssen, sondern eben auch die Energiepreise und den Lohn für Mitarbeiter in der Branche. Die Folge: Das Essen auf der Speisekarte wird teurer. Doch ein anderer Ausweg bleibt kaum, weiß auch der Mendener Wirt Dawid Poloczek, Inhaber des Bonkers. „Die Rechnung wird sonst nicht aufgehen“, sagt er im Gespräch mit der WP.

Das Hauptgeschäft des Bonkers in Menden sind in der Regel die Burger. Doch Fleisch sei enorm teuer geworden. Mittlerweile zahle Poloczek fünf Euro mehr pro Kilogramm Fleisch. „Insgesamt haben wir Preissteigerungen bei Lebensmitteln von bis zu 70 Prozent bei manchen Produkten“, erklärt der Mendener Wirt. Dazu komme, dass es bald schwierig werden könnte, an gewisse Lebensmittel dranzukommen. „Bis jetzt kriegen wir noch alles, aber das wird nicht mehr lange so bleiben.“ Auch Salsa-Wirt Jozeh Ramazani betonte zuletzt: „Wir werden aber keine andere Wahl haben als die Preise anzupassen.“

Burger im Bonkers einen Euro teurer

Pro Burger muss Dawid Poloczek daher ab dem kommenden Freitag, 29. April, die Preise um mindestens einen Euro anheben. Und das, obwohl er erst zu Beginn dieses Jahres eine Preisanpassung vorgenommen hat. „Natürlich ist das nicht angenehm, aber wenn man jetzt nicht reagiert, geht man am Ende baden. Das wird alles noch ein böses Erwachsen geben.“ Mithilfe von Aushängen und dem öffentlichen Umgang mit dem Thema hofft der Gastronom auf das Verständnis seiner Gäste. „Wir versuchen auch eine Art neues Experiment“, erklärt er. Künftig soll ein vegetarischer Burger einen Euro günstiger sein. Denn die Fleischalternative sei nicht nur günstiger, Dawid Poloczek hofft so auch, mehr Menschen bewusst machen zu können, dass es eben nicht immer richtiges Fleisch sein muss. „Wie das alles künftig angenommen und akzeptiert wird, kann ich echt nicht einschätzen“, sagt er aber gleichzeitig dazu. Doch einen Versuch sei es wert.

Auch Südwestfalens Dehoga-Hauptgeschäftsführer Lars Martin bestätigt die äußerst schwierige Lage für Gastronomen. „Viele Betriebe wissen auch gar nicht, wie sie sich jetzt verhalten sollen, denn sie haben auch Angst, durch Preisanpassungen Gäste zu verschrecken“, erklärt der Dehoga-Geschäftsführer, betont gleichzeitig aber auch, dass es langfristig gar nicht anders möglich sei. „An die Gäste ranzukommen, ist im Moment gar nicht das Problem“, so Martin. Doch die Teuerungsraten sind der Faktor, der den Gastwirten „Kopfschmerzen bereitet“. Denn Lebensmittel werden im Moment nicht nur deutlich teurer, an manche komme man kaum noch dran.

Hinzu kommen die steigenden Energiekosten. „Da ist es egal, ob man mit Gas oder Strom arbeitet.“ Und dann spielt eben auch der Aspekt des Personals eine tragende Rolle. Denn dass ein Mitarbeitermangel in der Gastronomie herrscht, das sei nichts Neues, so Martin, doch auch hier wird ab dem kommenden Mai alles nicht nur knapper, sondern eben auch teurer. „Wir starten in der Gastro ab Mai mit einem Mindestlohn für Mitarbeiter von 12,50 Euro“, erklärt Lars Martin.

Wirt könnte bald draufzahlen

Diese drei Komponenten, bestehend aus steigenden Energie-, Lebensmittel- und Mitarbeiterkosten, wirken sich drastisch auf den Umsatz der verschiedenen Restaurant- und Café-Betreiber aus. „Unsere Gastronomen sind extremen Teuerungen unterworfen. Da bleibt dann am Ende nicht nur nichts vom Umsatz übrig, da zahlt der Wirt dann noch oben drauf.“