Menden. In Restaurants, Cafés und im Handel fällt jetzt die offizielle Maskenpflicht weg. Wer macht in Menden künftig von seinem Hausrecht Gebrauch?

In MendenerRestaurants und Cafés wird ab Sonntag (3. April) wohl weitestgehend auf eine Maskenpflicht verzichtet. Unter den befragten Inhabern und Gastronomen will keiner von seinem Hausrecht Gebrauch machen und Kunden zum Maskentragen oder zur Vorlage eines Tests zwingen. Aber viele appellieren, freiwillig die Maske zu tragen.

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Angestellte könnten eine individuelle Maskenpflicht kaum durchsetzen

Die Bäckerei Niehaves wird im Café-Bereich seiner Filialen und im Verkaufsraum die Entscheidung den Kunden überlassen. „Wir hoffen auf die Eigenverantwortung eines jeden Einzelnen“, sagt Hermann Niehaves. Auch wenn er den Schutz durch Masken für sinnvoll halte, sei es den Angestellten nicht zuzumuten, eine auf dem Hausrecht basierende Maskenpflicht durchzusetzen. „Die Diskussionen waren in den vergangenen Wochen und Monaten schon nicht leicht.“ Er appelliere aber an die Kundinnen und Kunden, sich selbst mit der Maske zu schützen.

Das gelte auch für das Personal: „Wir haben unseren Mitarbeitern weiter empfohlen, Maske zu tragen, um sich selbst zu schützen.“ Auch in der zentralen Produktion im Gewerbegebiet Westerhaar in Wickede gelte das so. Wie sich die Situation im Kundenkreis entwickele, gelte es abzuwarten.

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So planen Salsa und Bonkers in der Innenstadt

„Wir setzen auf Eigenverantwortung“, sagt auch Farhad Jozeh Ramazani, Wirt im Salsa. „Wer möchte, soll mit Maske laufen.“ Es werde aber niemand dazu gezwungen. Das gelte auch für das Personal. Ramazani sieht für sein Restaurant kaum Unterschiede zur Situation in den vergangenen Wochen. Da schon beim Sitzen keine Maskenpflicht gelte, werde sich wenig ändern. „Und wenn man ehrlich ist, war auf die Tests auch wenig Verlass.“

Im Bonkers am Bahnhof wird pünktlich um Mitternacht in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Maskenpflicht wegfallen. „Wir feiern Freedom Night“, sagt Inhaber David Poloczek und lacht. Grundsätzlich begrüße er weniger Regeln in der Gastronomie: „Gaststätten sind Orte des Erlebnisses.“ Es gehöre eine gewisse Unbeschwertheit dazu.

Gleichzeitig glaube er aber nicht, dass die Regeländerungen jetzt deutlich mehr Kunden anlocken werden oder gleichzeitig eine große Zahl von möglichen Gästen abschrecke: „Das wird nicht ausschlaggebend für mehr oder weniger Kunden sein.“

Lilian Haas, Inhaberin mehrerer McDonalds-Filialen, appelliert an die Kunden, sich umsichtig zu verhalten und Rücksicht zu nehmen.
Lilian Haas, Inhaberin mehrerer McDonalds-Filialen, appelliert an die Kunden, sich umsichtig zu verhalten und Rücksicht zu nehmen. © Unbekannt | Tobias Schürmann

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McDonald’s: Empfehlung, freiwillig weiter Maske zu tragen

Der Gastronomie-Betrieb mit der wohl größten Kundenfrequenz in Menden ist McDonald’s. Franchisenehmerin Lilian Haas will zunächst abwarten, wie sich die Kunden in den ersten Tagen nach Wegfall der Regeln verhalten. Grundsätzlich empfehle sie allen Gästen, freiwillig eine Maske zu tragen. „Die Eigenverantwortung spielt eine große Rolle.“

Anders als bei vielen Geschäftsinhabern ist in der Gastronomie die Sorge vor vermehrten Infektionen beim Personal nicht ganz so groß. Am Tisch durften die Gäste schon länger ohne Maske sitzen und essen. Neu ist vor allem, dass Test- und Impfpflichten gänzlich entfallen. „Wir hatten gemessen an der Zahl der Restaurants nur wenige Fälle unter unseren Mitarbeitern“, sagt Lilian Haas. Sie gehe davon aus, dass sich die Angestellten eher im privaten Umfeld anstecken als auf der Arbeit.

Weiterhin mehr Abholer im „McDrive“ durch Corona

Corona hat bei McDonald’s dafür gesorgt, dass sich der Anteil der Abholer unter den Gästen erhöht hat, erklärt Lilian Haas. Nachdem zunächst nur Abholung über den Drive-In möglich war, sei auch nach Öffnung der Gasträume der „To-Go-Anteil“ weiter hoch. Man merke, dass sich viele Kunden aktuell Gedanken machen: „Bei dem guten Wetter war die Außenbestuhlung mehr frequentiert.“