Fröndenberg. Der Fröndenberger Frühlingsmarkt ist zurück. Wegen des Schnees wurde kurzzeitig sogar noch gebangt. So lief die erste Auflage nach Corona.
Es war ein gelungener Neustart für den Fröndenberger Frühlingsmarkt. Auch wenn der Wettergott kurzfristig noch auf eine andere Jahreszeit bestand. So wurde das bunte Treiben in Himmelmannpark und Innenstadt wieder zu einem Ort des Genusses und vieler Begegnungen. Auch und gerade abseits der Stände.
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Die beiden Damen unterhalten sich angeregt, sie tauschen Kontaktdaten aus, aber auch persönliche Eindrücke und Erlebnisse. Ziemlich sicher sind sie zum ersten Mal auf dem Fröndenberger Frühlingsmarkt. Denn erst kürzlich kamen sie aus der Ukraine hier an, geflüchtet vor dem Krieg, nun untergekommen in der Ruhrstadt. Eine Familie ist auch bei Hardy Siering in Fröndenberg untergekommen. Über das Hilfsnetzwerk vor Ort, welches er kürzlich mitgegründet hat (auf Facebook zu finden unter Ukraine-Gruppe Fröndenberg) tauscht man sich aus, vermittelt Hilfe. Und hier entstand auch die Idee, mit den Geflüchteten aus den Familien den Frühlingsmarkt zu besuchen. So konnten auch mehrere ukrainische Neu-Fröndenberger Kontakte am Sonntag knüpfen. „Und es ist eine Chance, Fröndenberg neu und anders kennenzulernen“, sagt Siering.
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Harley-Fahrer bleiben dem Frühlingsmarkt in Fröndenberg fern
Denn auf dem Frühlingsmarkt präsentiert sich die Stadt schließlich in einer großen Palette ihres Angebotes: Heimische Händler mit Nützlichem und verschiedenen Genüssen, Vereine und Initiativen. Über den Titel „Frühlingsmarkt“ wird angesichts des Wintereinbruchs im Laufe des Wochenende sicher der ein oder andere Scherz gefallen sein. Aber es gab auch Sorgenfalten nach dem reichlichen Schneefall in der Nacht zum Samstag. Selbst eine Absage konnte plötzlich nicht mehr ausgeschlossen werden. Aber auf dem Marktplatz wurde kurzerhand Schnee geschnippt, und auch für den Himmelmannpark, für das große Gelände rund um die Kulturschmiede stellte Hubert Sallamon vom Fröndenberger Stadtmarketing am Sonntag Nachmittag erleichtert fest: „Es ist alles noch weggeschmolzen.“
Ganz ohne Auswirkungen blieb die Rückkehr des Winters Anfang April allerdings nicht. Der Fröndenberger Harley Davidson-Enthusiast Holger Determeyer wollte eigentlich zahlreiche Bikes von sich sowie Mitstreitern seines Motorradclubs in der Innenstadt präsentieren. Wegen des Schneefalls war eine Anreise der Teilnehmer aus ganz Deutschland und darüber hinaus aber nicht möglich, zumindest nicht auf zwei Rädern, persönlich vor Ort waren aber doch einige der Free HOG Riders.
Weniger wegen des Wetters als wegen Lieferschwierigkeiten nervös geworden waren die beiden jungen Frauen vom Unverpackt-Laden, der im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntages seine Neueröffnung am Bruayplatz feierte (wir berichteten). Am Ende ein großes Durchatmen: „Alles ist rechtzeitig gekommen“, sagte Tanja Schröder erleichtert am Sonntag. Nicht nur die Regale waren voll, auch der Laden mit Kunden, Freunden und Co. „Wir sind selber total überrascht“, strahlt Delia Mols angesichts der Resonanz zwischen zwei Kassiervorgängen. Ab dem heutigen Montag geht es regulär los.
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Modenschau an der Boutique und auf dem Marktplatz wird Publikumsmagnet
Schon etwas länger ist Claudia Meier mit ihrer Boutique in der Innenstadt. Eine Modenschau hat sie hier aber auch noch nicht veranstaltet. Auch diese wird auf dem Marktplatz zum Publikumsmagneten, wie auch das andere Bühnenprogramm mit Kindergärten sowie Tanz. Und dabei bricht Meier eine Lanze für ein bequemes, aber vielleicht nicht so geachtetes Kleidungsstück: „Karl Lagerfeld sagte ja, wer Jogginghose trägt hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Ich finde, das kann man so nicht mehr sagen“, und ließ durch ihre Models – vor allem Stammkundinnen – auch dieses Kleidungsstück in modischen Kombinationen präsentieren. Im Übrigen blieb es wie geplant bei Frühlings- und Sommermode.
Der große Besucherandrang kam nach dem Start am Vormittag doch etwas später am Nachmittag. Die Sonne brauchte am Sonntag nämlich etwas Zeit, um für Temperaturen deutlich über fünf Grad zu sorgen. „Die Leute sind zufrieden und freuen sich, rausgehen zu können“, bilanzierte Hubert Sallamon über den ersten Frühlingsmarkt nach zwei Jahren Coronaunterbrechung.