Menden. Geldspende für Medikamente für Krankenhäuser in der Ukraine: Ein Transporter mit medizinischen Hilfsgütern macht sich auf den Weg.

Ein Hilfstransport mit Medikamenten hat sich am Freitagmittag von der Sonnen-Apotheke in Menden auf den Weg nach Köln gemacht. An Bord sind Medikamente und medizinische Hilfsmittel – dank einer Spende in Höhe von 20.000 Euro durch die Iserlohner Kanzlei Naust Hunecke.

+++ Auch interessant: Ukraine-Krieg: Elena weint in Menden um ihre Heimat +++

Blau-Gelbes Kreuz

Organisiert wird der Hilfstransport in die Ukraine durch das Blau-Gelbe Kreuz, einen deutsch-ukrainischen Verein. Helfer können sich dort auch melden und in Listen eintragen: www.bgk-verein.de

Seit fast zwei Jahrzehnten lebt Hanna Holdberh in Deutschland. Als die gebürtige Ukrainerinam Tag des Kriegsausbruchs in ihrer Heimat von ihrem Chef im Büro in Iserlohn gefragt wurde, wie es ihr gehe, brach die Steuerberaterin in Tränen aus. Verwandte ihres Mannes sowie enge Freunde wohnen nach wie vor in der Ukraine. Sie hält engen Kontakt und ist in großer Sorge: „Alle wollen da bleiben und helfen“, erzählt Hanna Holdberh. „Nur die Frauen mit kleinen Kindern wollen irgendwie raus.“

In den Krankenhäusern in der Ukraine fehlen Medikamente

Sie weiß, dass es oft am Nötigsten fehlt. Ihr Chef und mehrere Mitstreiter stellten deshalb privat 20.000 Euro zur Verfügung, damit hiervon medizinische Hilfsmittel gekauft werden können: „Für uns stand schnell fest, dass wir helfen möchten“, erklärt Dr. Michael Betzinger von der Kanzlei Naust Hunecke. Denn die Krankenhäuser in der Ukraine haben derzeit nicht mehr ausreichend Medikamente.

+++ Auch interessant: Wieder Hollywood-Blockbuster im Mendener Kino +++

Die Mendener Apothekerin Nadja Kaufmann wurde gebeten, von dem Geld medizinische Hilfsmittel zu kaufen, damit die Hospitäler in der Ukraine zumindest wieder ein bisschen Nachschub bekommen. „Da mangelt es an so vielem“, erzählt Nadja Kaufmann. „Zum Beispiel Infusionen, Verbandsmaterial, Zäpfchen für Kinder und Tabletten.“ Nadja Kaufmann konnte die Spendensumme noch ein bisschen aufstocken durch Kunden aus Menden, die spontan Geld spendeten und die Apothekerin baten, davon ebenfalls Medikamente für die Ukraine zu kaufen. Wichtig ist der Mendenerin, die die Lieferung seit Tagen organisiert: „Keiner verdient etwas daran.“

Infusionen, Medikamente, Verbandsmaterial und andere medizinische Hilfsgüter

Ein großer Berg mit Kartons steht am Freitagmittag in der Sonnen-Apotheke von Nadja Kaufmann. Hier, an der Unnaer Straße, holt ein Transporter Infusionen, Medikamente, Verbandsmaterial und andere medizinische Hilfsgüter ab.

Lieferung wird zunächst nach Köln gebracht

Die Lieferung wird zunächst nach Köln gebracht und dort in einen großen Lastwagen umgeladen, der sich dann auf den Weg in die Ukraine macht. In welchem Krankenhaus genau die Hilfslieferung aus Menden landet, steht derzeit noch nicht fest. Der Grund ist ebenso einfach wie erschreckend: Niemand weiß, welches Krankenhaus in der Ukraine dann weiterhin arbeiten kann oder Ziel eines Angriffs war.