Fröndenberg. Die Lage im Norden der Ukraine, in Snowsk, spitzt sich nach der militärischen Invasion zu. Vor einer Bäckerei bilden sich lange Schlangen.

Mitglieder des Freundeskreises Fröndenberg-Snowsk stehen weiterhin in Kontakt mit Freunden und Bekannten in der ukrainischen Stadt Snowsk. Inzwischen sind immer mehr Geschäfte geschlossen, Lebensmittel werden knapp. Für die Arbeit des Freundeskreises und anderer Organisationen soll die Stadt zusätzliche Mittel bereitstellen, fordert derweil die Fröndenberger SPD.

Lange Schlangen vor Bäckerei

Snowsk an der nördlichen Grenze zu Russland.
Snowsk an der nördlichen Grenze zu Russland. © WP

Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine hält der Freundeskreis täglich Kontakt nach Snowsk. Larisa Dobzenko, zweite Vorsitzende des Vereins, übersetzt die Nachrichten, die immer wieder über Whatsapp verschickt werden. Keine zwölf Stunden nach Beginn der Invasion sei Snowsk bereits von russischem Militär besetzt und Grenzposten eingerichtet worden. Schüsse seien zwar nicht gefallen, dennoch haben die Betroffenen ihr Zuhause zunächst nicht verlassen dürfen.

Edgar Boes, Vorsitzender des Freundeskreises, berichtet über die weitere Entwicklung. „Am Freitag haben wir die Nachricht bekommen, dass es in Sachen Medikamente, Geld und Lebensmitteln noch alles im grünen Bereich wäre.“ Allerdings habe sich die Lage am Samstag dramatisch verändert. „Alle Geschäfte sind leer gekauft, Apotheken ebenso. Das einzige, was noch funktioniert, ist eine Bäckerei“, so Boes. Vor der Bäckerei bilden sich demnach lange Schlangen. Aus dem Ofen wandert das Brot direkt über die Ladentheke. Weitere Infos zur Bargeldversorgung gibt es derzeit nicht.

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Der Freundeskreis hat als Zeichen der Solidaritätinzwischen einen Brief auf den Weg gebracht. „Wir wünschen euch in dieser unfassbar schwierigen Lage viel Kraft, um damit fertig zu werden. Wir sind sicher, dass ihr Menschen in der Ukraine nichts getan habt, was diesen Krieg rechtfertigt“, heißt es darin. Man wolle den Kontakt weiterhin pflegen „und euch in eurer misslichen Lage – so weit wie möglich – unterstützen“.

Unterstützung könnte demnach auch von der Stadt selbst kommen. Am vergangenen Wochenende hat die SPD-Fraktion einen entsprechenden Antrag auf den Weg gebracht. 1500 Euro sollen im städtischen Haushalt bereitgestellt werden. „Diese Mittel sollen allen interessierten Personen und Organisationen in Fröndenberg zur Verfügung stehen. Der besondere Blickpunkt der Förderkulisse soll auf die Stadt Snowsk liegen, zu der man langjährige zivilgesellschaftliche Beziehungen pflegt.“

Bei entsprechender Nachfrage behalte man sich zudem eine Erhöhung der Mittel vor, teilen die Sozialdemokraten mit.