Menden. Die wütende Reaktion vom „Team Bürgerbegehren“ in Menden zeigt, dass das Bürgerhaus ein falscher Kompromiss ist – Meinung im WP-Kommentar.

Wer in Politik und Verwaltung gedacht hatte, dass Dorothee Martin, Heinz Schulte und Josef Rinsche, für die übliche Alibi-Bürgerbeteiligung herhalten, hatte sich getäuscht. Das Trio hat die Aufforderung zur Beteiligung am Bürgerhaus Menden wörtlich genommen. Und: Wer die drei kennt, weiß auch, dass sie sich durchzusetzen wissen.

+++ Das ist der Hintergrund: Team Bürgerbegehren „enttäuscht und stocksauer“ +++

Von 8000 Unterschriften fürs Bürgerbegehren beeindrucken lassen

Dass der Streit jetzt offen ausbricht, war allerdings geradezu überfällig. Wir erinnern uns: Die politische Entscheidung gegen ein Bürgerhaus war längst gefallen. Es drängte sich kein Bedarf auf. Wenn man ehrlich ist, hat sich die Politik dann aber von 8000 Unterschriften des Bürgerbegehrens blenden lassen. Das war ja nicht „die Stimme Mendens“, die da zu hören war. Es dürfte wohl nur den wenigsten Unterzeichnern klar gewesen sein, dass sie für ein Bürgerhaus und fürs Geldausgeben zeichneten. Die meisten Unterzeichner wollten wohl einfach nur den Abriss des Seniorentreffs verhindern – was eine legitime Forderung ist, aber mit einem Bürgerhaus recht wenig zu tun hat.

Die wirtschaftlich schlechteste Lösung kommt – das ist nicht zu verstehen

Am Ende kam die vom Kämmerer zurecht als wirtschaftlich schlechteste kritisierte Lösung heraus. Statt „ollen Beton“ zu sanieren, hätte man fürs selbe Geld einen Neubau haben können. Dann suchte man mühevoll Nutzungen und Nutzer für ein Bürgerhaus-Konzept, das anderswo schon oft gescheitert ist. Der Einsatz aller Beteiligter in allen Ehren: Es entsteht gerade ein Bürgerhaus, das in dieser Form wohl überhaupt niemand will. Und der Seniorentreff ist bald erst einmal an der Kolpingstraße.