Menden. 1500 Seiten sind für die letzten Sitzungen des Digitalausschusses zuletzt gedruckt worden. Künftig will man auf Papier verzichten.

Gut 5000 Seiten Papier (Vorder- und Rückseite) druckte die Verwaltung alleine im September für Ratssitzungen aus. Im Mendener Digitalausschuss will man nun einen ersten Vorstoß für mehr Nachhaltigkeit in der politischen Arbeit wagen. Ab kommendem Jahr sollen Ausschussmitglieder möglichst papierlos arbeiten. Es könnte ein Pilotprojekt mit Vorbildcharakter werden.

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Den Vorschlag machte nun die städtische Digitalisierungsbeauftragte Karin Glingener. Denn: Im September und November sind alleine für den Digitalausschuss gut 1500 Seiten (beidseitig bedruckt) durch die Kopierer des Rathauses gelaufen. In der ersten Ratssitzung nach der politischen Sommerpause waren es gut 5000 Seiten. Um in Zeiten der Digitalisierung doch etwas nachhaltiger zu arbeiten, sollten die Kommunalpolitiker daher möglichst auf den digitalen Sitzungsdienst umsteigen.

Pilotprojekt mit Signalwirkung?

Bei einer Vielzahl von Ratsmitgliedern ist das längst gang und gäbe; es geht darum, das Bewusstsein nochmals zu schärfen. Doch Christian Feuring (SPD) sieht zumindest eine kleine Hürde: „Sachkundige Bürger haben keine Tablets.“ Zuhause sehe das bei vielen vermutlich anders aus, es gehe aber unterm Strich auch darum, während der Sitzungen die Vorlagen digital mitverfolgen zu können. „Das ist keine Frage des Könnens, sondern des Wollens.“ Für Dr. Sven Langbein (SPD) sollten möglichst auch Tischvorlagen, die kurzfristig nachgereicht werden, ebenfalls digital zur Verfügung gestellt werden. Ob und wie das möglich ist, wolle die Verwaltung laut Bürgermeister Dr. Roland Schröder prüfen.

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Ohnehin soll das Vorhaben Signalwirkung für andere Ausschüsse haben, obwohl „es noch einige gibt, die die Vorlagen lieber gedruckt haben wollen“, so Schröder. Eine generelle Abfrage unter den Ratsmitgliedern – auch denen, die nicht im Digitalausschuss sind – soll es aber vorerst nicht geben. „Wir sollten das erst einmal sechs Monate testen und dann schauen: was brauchen wir und was brauchen wir nicht. Anschließend könnte man das auf andere Ausschüsse übertragen“, warf Vorsitzender Stefan Weige (FDP) ein.

Um auch Sachkundigen Bürgern die Mitarbeit zu erleichtern, stimmte der Digitalausschuss für weitere Ipads, die für Sitzungen zur Verfügung gestellt werden.