Menden. Am großen Impfsamstag in Menden wird parallel im Impfzentrum und am Impfbus geimpft. Es gibt einige Unterschiede, die man beachten sollte.

Der große Impf-Samstag in Menden mit dem neuen privaten Impfzentrum und dem Besuch des Impfbusses wird zur logistischen Herausforderung. Die Stadtverwaltung rechnet mit langen Warteschlangen unter dem Zeltdach am Rathaus und richtet dafür bereits einen Rückstau-Bereich ein. Wer geimpft werden will, muss sich vorher entscheiden, wo er sich anstellt.

Tatsächlich wird sich auch das Angebot teils deutlich unterscheiden: Im privaten Impfzentrum soll es bereits etwa fünf Monate nach dem letzten Pieks die Möglichkeit zur Booster-Impfung geben. Der Kreis dagegen hatte bereits mehrfach betont, an seinem Impfbus streng die Sechs-Monats-Grenze einhalten zu wollen. „Ein Virus kennt diese Grenze nicht“, sagt Dr. Walter Blaß. Es sei klar, dass die Immunität nach dem letzten Piks abnehme. Der Booster solle den Impfschutz auffrischen.

Impfzentrum Menden im Bürgersaal: Vorher ein Test für jeden Impfling

Neues Impfzentrum in Menden: Dr. Walter Blaß aus Fröndenberg leitet das Zentrum.
Neues Impfzentrum in Menden: Dr. Walter Blaß aus Fröndenberg leitet das Zentrum. © Westfalenpost | Arne Poll

Blaß und sein Team sind seit Mittwoch im Bürgersaal mit dem Aufbau ihres Impfzentrums beschäftigt. Im Eingangsbereich entsteht eine Teststation. Diese soll nicht nur unabhängig vom Impfzentrum als Testzentrum dienen. Es wird auch jeder Impfling vorher zum Test gebeten.

Mediziner-Kollege Dr. Arutyun Arutyunyan hält den zusätzlichen Test auch aus medizinischer Sicht dringend für geboten: „Es wäre sehr schlecht, in eine akute Infektion hinein zu impfen. Das kann jemandem im schlimmsten Fall den Rest geben.“ Beim Impfbus des Kreises wird in der Regel nur Fieber gemessen.

Kreis mit dem Impfbus von 10 bis 13 Uhr am Rathaus

Wer den Test mit negativem Ergebnis absolviert hat, kommt in den Bürgersaal. Dort sollen noch bis Samstag fünf oder sechs Impfstraßen entstehen. Grundsätzlich soll im Impfzentrum jeder, der sich impfen lässt, die Wahl zwischen Biontech, Moderna oder Johnson & Johnson haben. Blaß und Arutyunyan gehen aber davon aus, dass die Liefermenge faktisch darüber bestimmt, dass über 30-Jährige (wie beim Kreis) nur Moderna erhalten – oder aber Johnson & Johnson. Dieser Impfstoff wird nur einmal gespritzt, hat aber eine deutlich geringere Wirksamkeit. „Es gibt etliche Leute, die Angst vor Spritzen haben und deshalb Johnson & Johnson wollen“, sagt Arutyunyan. Die Impfstofflieferung soll passend zum Tag erfolgen. Die Mediziner rechnen damit, dass sie am Samstag 1000 und mehr Spritzen setzen können.

Termine gibt es wie berichtet sowohl für den Impfbus als auch für das Impfzentrum nicht. Der Impfbus soll von 10 bis 13 Uhr unter dem Zeltdach stehen. Walter Blaß will sein Impfzentrum mindestens von 10 bis 20 Uhr öffnen. „Es kann lange Schlangen geben. Aber mit sechs Impfstraßen bekommen wir das auch schnell abgearbeitet.“ Einen Tipp für die beste Zeit will er aktuell nicht geben.

So sollte man sich vorbereiten: Anamnesebogen und Aufklärungsbogen

Um die Formalitäten zu beschleunigen, raten Blaß und sein Team, vorher den Anamnesebogen und den Aufklärungsbogen in zweifacher Ausfertigung auszufüllen. Die Unterlagen gibt es auf der Internetseite des Robert-Koch-Institutes. Hier geht es zum Anamnesebogen. Hier geht es zum Aufklärungsbogen. Dazu sollte jeder seinen Impfpass, Personalausweis und – falls vorhanden – eine Krankenkassenkarte mitbringen. Die Unterlagen können auch im Bürgersaal ausgefüllt werden. Das dauert dann allerdings länger.

Die Hinweisschilder zum Impfzentrum in Menden liegen bereit.
Die Hinweisschilder zum Impfzentrum in Menden liegen bereit. © Westfalenpost | Arne Poll

„Der Wartebereich wird sich unter dem Zeltdach bis unter die Arkaden hinter dem Rathaus erstrecken“, sagt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Er weist noch einmal darauf hin, dass die Stadtverwaltung nicht Organisator der Impfaktion ist. „Wir stellen nur den Bürgersaal zur Verfügung.“ Für Impfbus und Impfzentrum gibt es keine Termine.

Stadt bittet: Parkplätze am Neumarkt möglichst freihalten

Die Stadt bittet darum, möglichst ein Stück weit entfernt zu parken, um den Innenstadtbereich nicht zu überfordern. „Wer in der Lage ist, ein Stück weiter zu gehen, sollte bitte die Plätze auf dem Neumarkt für die Menschen frei halten, die nicht gut zu Fuß sind“, sagt Johannes Ehrlich.

Im neuen Impf- und Testzentrum von Dr. Walter Blaß sollen vorerst ab dem 6. Dezember 2021 sonntags, montags und dienstags ausschließlich Corona-Tests angeboten werden. Mittwochs bis samstags wird im Bürgersaal geimpft. Geplant sind reguläre Öffnungszeiten von 10 bis 18 Uhr. Für den Besuch des Impf- und Testzentrums von Dr. Blaß ist keine vorherige Anmeldung oder Terminvereinbarung möglich.

Der Betrieb des Testzentrums im Bürgersaal startet bereits am Donnerstag, 2. Dezember, um 10 Uhr.