Menden. Künstlerin Diana Lammert will im Wald an den Oeseteichen in Menden Kunstwerke aufstellen. Was sie vorhat und wie sie mögliche Kritik aufnimmt.
Die Hemeraner Künstlerin Diana Lammert („Kunstklitsche DiLa“) will den Bereich um die Oeseteiche zur Open-Air-Ausstellung für ihre Waldskulpturen machen. Die Holzskulpturen sollen mit festen Betonsockeln im Boden verankert werden. Eine Entscheidung über die Genehmigung steht noch aus.
+++ Auch spannende: So können die Oeseteiche jetzt umrundet werden +++
Lammert schlägt zwei bis fünf Kunstwerke vor. Sie denke an größere Kunstwerke, schreibt sie in einem Brief an Bürgermeister Roland Schröder. Der Brief ist jetzt zum politischen Antrag geworden und wird den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses zur Annahme vorgelegt.
Wunsch der Künstlerin: Heimat-Scheck NRW soll das Projekt fördern
„Bisher habe ich immer nur kleinere Objekte verwendet und irgendwo im Wald stehen gelassen, aber um Diebstahl vorzubeugen und um eine noch schönere Wirkung zu erzielen, hätte ich nun an etwas größere (ca. 1 bis 1,5 Meter) gedacht, die durch Fundamente fest im Boden verankert werden.
Lammert will die Kunstwerke durch das Förderprogramm Heimat-Scheck fördern lassen. Ideal wäre für sie, wenn die Stadt Menden die Fundamente baut, aber auch dafür lasse sich eine Lösung finden, wenn das nicht klappe. Sie selbst wolle mit den Kunstwerken nicht nur für sich werben, sagt Diana Lammert auf Nachfrage. „Das macht mir Spaß. Das wäre für mich eine Freude, die Leute zu erfreuen.“
Der Ort sei für sie nicht ganz zufällig gewählt, erklärt die Künstlerin. Sie hat ihre Galerie direkt hinter der Stadtgrenze im benachbarten Hemeraner Stadtteil Becke. „Ich gehe oft dort spazieren. Darüber ist die Idee entstanden.“
Diana Lammert: Kunst und Ökologie sind kein Widerspruch – Gedichte zur Natur geplant
Offen ist, wie Umweltpolitiker das Vorhaben sehen. Die Oesteiche gelten als besonders ökologische wertvolle Zonen. Gleichzeitig sind sie ein wichtiges Hochwasser-Reservoir. Beim Juli-Hochwasser hatten die Oeseteiche eine Flutwelle auf der Oese zwar nicht komplett verhindern, aber ausbremsen können.
Für Lammert ergibt sich kein Widerspruch zwischen den Kunstwerken und Ökologie: „Gerne würde ich thematisch auch auf die Wertschätzung der Natur eingehen“, sagt sie und kündigt eine poetische Herangehensweise an: „Mit meinen Gedichten zu diesem Thema (die ich mir auch sehr gut auf den Skulpturen vorstellen könnte) habe ich auch schon einigen Menschen im Wald den Bezug zur Natur wieder nähergebracht, was mich jedes Mal unglaublich glücklich macht und was – wie ich finde – in Zeiten unserer schnelllebigen Gesellschaft leider angebracht ist.“
Bei den Folgekosten gehe die Stadt kein Risiko ein, kündigt Lammert an. Für den Fall, dass es Vandalismus gebe, biete sie an, die Kunstwerke „wieder zu retten“. Sie werde auch für die Pflege aufkommen. Die Stadtverwaltung empfiehlt, den Antrag anzunehmen und im Ausschuss für Umwelt- und Klima weiter zu beraten. Die Entscheidung soll der Kulturausschuss treffen.