Menden. Mit den Oeseteichen hat Menden ein weiteres naturnahes Kleinod. Die Gewässer erfüllen dabei gleich mehrere wichtige Aufgaben.

Mit einer neuen Fußgängerbrücke ist nun sowohl die Renaturierung als auch die Aufwertung zum Naherholungsgebiet der Oeseteiche abgeschlossen. Gut sechs Jahre nach dem Kauf des Areals können sich Mendenerinnen und Mendener mit dem fertigen Rundweg auf ein Kleinod am Rande der Hönnestadt freuen.

Am Morgen der Bauabnahme für die kleine Brücke am Rande der Edelburg zeigt sich das Wetter in Menden von seiner besten Seite. Das wird auch am frühen Besucherandrang rund um die Oeseteiche deutlich: Jogger und Spaziergänger mit Hund genießen die Ruhe abseits der üblichen Wege. „Die fast 100 Jahre alten Oeseteiche haben mit den vergangenen Umgestaltungen eine ganz neue Bestimmung erfahren“, sagt Rainer Lückermann von der städtischen Umweltabteilung.

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Seit Ende 2017 liefen zunächst die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt (die WP berichtete). Kostenpunkt: rund 780.000 Euro. Dabei wurden die Teiche und die Oese-Aue umgestaltet. Das zeigt sich beim Gang vom kleinen Parkplatz hoch auf den Damm: Entlang der Oese erobert sich die Natur Stück für Stück ihren Platz zurück. Die Auen können im Hochwasserfall über eine Senke im Damm ebenfalls geflutet werden, um den „Mönch“ – einen kleinen, mit Metallstreben abgetrennten Ablauf – zu entlasten.

Schutz für bedrohte Tierarten

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Während des zweiten Bauabschnitts stand dann die Naherholung im Mittelpunkt. In diesem Zuge sind nicht nur neue Wege rund um die Teiche entstanden, sondern auch eine behindertengerechte Zuwegung vor der Einfahrt zum SGV-Gelände direkt hinter Kludi.

In den kommenden Monaten will man nur noch marginale Nachbesserungsarbeiten aufnehmen, erklärt der Erste Beigeordnete Sebastian Arlt. Für den zweiten Abschnitt belaufen sich die Kosten auf rund 400.000 Euro.

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„Wir wollen hier keine Stand-up-Paddler“, sagt Rainer Lückermann mit Blick auf die beiden Teiche. Denn während der Nordteich ganz bewusst über den Damm zugänglich ist und dort Schwäne und Co. beobachtet werden können, ist der südliche Teich zur Edelburg hin viel stärker durch Bewuchs abgeschottet, um Vögeln hier einen Rückzugsort bieten zu können.

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Einzig eine kleine, hölzerne Beobachtungsstation – angelegt wie auf der Kiebitzwiese in Fröndenberg – soll dort den Blick auf die Bewohner des Teichs ermöglichen. In dieser Hinsicht wolle man ebenfalls noch nachbessern, allerdings naturbelassen mit Baumstämmen vor Ort. „Es gibt immer Leute, die die Wege verlassen“, weiß der städtische Ökologe Philipp Zimpel. Das sei aber weder der Natur noch der Artenvielfalt an den Oeseteichen zuträglich.

Station für seltene Watvögel

Denn dort wurden in den vergangenen Jahren 40 Libellenarten, darunter drei vom Aussterben bedrohte Arten nachgewiesen. Watvögel machen auf ihrem Zug Station, Flussregenpfeifer brüten dort – und auch der Schwarzstorch ist regelmäßiger Nahrungsgast.

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