Menden. Der Mendener Bauer Heiner Korte möchte Zeichen setzen für den Umwelt- und Klimaschutz. Die Blühstreifen erfreuen nicht nur Tiere.

Rund um den Hof von Heiner Korte blüht es in allen möglichen Farben. Gelb, orange, rosa und rot – die selbst errichteten Blühstreifen locken nicht nur zahlreiche Tiere an, sondern auch Kinder, die auf die Schnelle noch einen Strauß für Mutti brauchen oder sogar Hochzeitspaare, die im Blumenmeer ein paar hübsche Erinnerungsbilder schießen wollen. Doch eigentlich, so erklärt Heiner Korte, sind die Blühstreifen ausschließlich für Tiere gedacht.

Ein Meer voller Sonnenblumen.
Ein Meer voller Sonnenblumen. © WP | Sophie Beckmann

Er möchte so ein Zeichen für den Umwelt- und Klimaschutz setzen und wünscht sich, dass sich mehr Menschen dieser Aufgabe annehmen. „Wenn man mal ehrlich ist, war das kein super großer Aufwand“, sagt er. Rund um den Hof, entlang der Rad- und Landwege, erblühen in drei Meter Breite nun lange Felder voller verschiedenster Blumen. Und auch direkt an der Bundesstraße 7 können Autofahrer einen Blick auf ein buntes Feld werfen, das von Bauer Korte gepachtet wurde. Sich für Umwelt und Natur einzusetzen, das hat sich der Landwirt schon seit einiger Zeit zur Aufgabe gemacht.

XL-Insektenhotel auf Hof Korte

So hat er auf seinem Hof auch ein Insektenhotel im XL-Format. Zusätzlich nisten jährlich mehr als tausend Schwalben in den Dächern. „Alles sind ja immer am schimpfen und ich denke mir, lieber was machen, als zu schimpfen“, sagt Heiner Korte entschlossen. Daher hat er nicht nur den Schwalben Lebensraum gegeben, sondern auch einem Altkauz sowie Schleiereulen. Die Idee mit den Blühstreifen ist nicht ganz neu: Bereits im vergangenen Jahr hatte sich der Mendener mit der Idee auseinandergesetzt und diese auch in die Realität umgewandelt. Allerdings ohne Partner oder jegliche Sponsoren.

Heiner Korte steht in seinem gepachteten Feld an der B7.
Heiner Korte steht in seinem gepachteten Feld an der B7. © WP | Sophie Beckmann

Diesmal ist es anders, was dem Ganzen einen größeren Umfang ermöglich hat. Dennoch bleibt eins gleich: Heiner Korte bekommt keine finanziellen Zuschüsse von Bund oder Land, zahlt die Blühstreifen und die dafür benötigten Samen aus eigener Tasche. Denn wer die Gelder, die es in der Tat für diese Streifen gibt, haben möchte, darf auch nur bestimmte Blumen pflanzen. Das wollte Heiner Korte nicht. „Das sieht doch so auch einfach schön aus, so machen wir nicht nur den Tieren eine Freude.“

Zusammenarbeit mit Metzgerei Rafalcik

Zwar sei die Anschaffung nicht allzu kostengünstig, doch das hat auch einen bestimmten Grund: „Das ist aber der Mercedes unter den Blühstreifen“, sagt Heiner Korte und lacht. Finanziert hat Korte das Ganze durch die Erlöse aus dem eigenen Hofladen sowie durch die Kooperation mit der Metzgerei Rafalcik. „Wir haben pro verkaufter Grillwurst einen gewissen Betrag dafür genutzt“, erklärt Korte. Im Frühjahr habe man die Blühstreifen mit einer speziellen Maschine gesät. Wichtig ist dabei die Zusammensetzung der Samen, damit letzten Endes eben auch alles so bunt und prächtig blüht wie jetzt. Insgesamt beläuft sich die bunte Naturfläche auf vier Hektar, was 40.000 Quadratmetern entspricht.

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Ein echtes Paradies – vor allem für die bedrohten Wildbienen. Aber auch andere fliegende Tierchen kommen an der Wiese vorbei. Schmetterlinge so weit das Auge reicht, Raupen, Regenwürmer und sogar Kaninchen hoppeln über die Blühstreifen. Zwar seien die Blumen eigentlich nur für die Tiere, um ihnen Schutz, Nahrung sowie einen Lebensraum zu bieten, gedacht, doch wer sich mal ein paar Blümchen abpflückt, dem sei Heiner Korte nicht böse. Zur Regel sollte das allerdings nicht werden. Und er sagt jetzt schon: Im kommenden Jahr wird er das Ganze definitiv wieder machen, dann hoffentlich noch weiter ausgebreitet.

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