Menden. Das Zeltdach-Festival in Menden ist durch Corona mit einem enorm hohen Aufwand verbunden. Rein wirtschaftlich rechnet sich das nur wenig.

Am vergangenen Freitag war der Startschuss für das Zeltdach-Festival in der Hönnestadt. Noch bis 30. August erstreckt sich die Veranstaltungsreihe, bei der die unterschiedlichsten Künstler auf der Bühne stehen. „Wir möchten zwei Stunden des Corona-Alltags verbessern“, betont Veranstalter Wilfried Kickermann. Er sagt aber auch, dass es im Vergleich zu vor Corona ein dreifacher Aufwand bei einem dreißigprozentigen Ertrag sei. „Das heißt also, drei Mal so viel Arbeit bei einem Drittel der möglichen Kapazitäten.“ Dennoch: Am Ende sei es das Schönste, wenn die Zuschauer die Veranstaltung mit einem Lächeln im Gesicht verlassen.

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Die Corona-Pandemie stellt insbesondere die Event- und Veranstaltungsbranche seit rund anderthalb Jahren vor erhebliche Herausforderungen. „Wenn wir nicht ein sehr gutes Sponsoring und eine Beteiligung vieler Mendener Firmen hätten, und auch die Künstler nicht Abstriche von ihren üblichen Gagen machen würden, dann wäre sowas nicht realisierbar“, bringt der Geschäftsführer des Phono-Forums das Ganze auf den Punkt. Mit einer Veranstaltung, die früher von rund 1000 Menschen besucht wurde und heutzutage von 300 besucht werden darf, könne man eben schlichtweg nicht denselben Ertrag erwirtschaften. Doch das sei ein allgemeines Problem und kein Menden-Spezifisches, betont Kickermann. „Die Veranstaltungen im Moment können eben nicht so lukrativ sein, wie sie es sonst waren.“ Dennoch appelliert er an die Mendener, dass man sich darüber im Klaren sein sollte, dass diese Veranstaltungsreihe mit einem hohen Aufwand trotz der anhaltenden Pandemie organisiert sowie durchgeführt wurde.

Positiv angenommen

Bislang haben fünf der geplanten elf Events stattgefunden und Wilfried Kickermann zeigt sich durchaus zufrieden. Nicht nur die Zuschauer seien glücklich aus den Veranstaltungen rausgegangen, auch die Künstler zeigten sich begeistert. Vor allem das Ambiente unter dem Zeltdach, die Überdachung der Zuschauerplätze und die Gestaltung der Bühne löste großes Lob aus -- zur Freude der Initiatoren. „Standing Ovations sind natürlich gut für den Künstler, aber auch für uns als Veranstalter ist es das Schönste.“ Trotz bislang eher durchwachsener Zuschauerzahlen sei das Zeltdach- Festival bislang sehr positiv angenommen worden. Drei der insgesamt elf Veranstaltungen seien bislang ausverkauft -- bei allen anderen gab oder gibt es noch Karten. Doch die unterschiedlichen Zahlen führt Kickermann keineswegs auf die Künstler oder die Qualität des Events zurück. Vielmehr sagt er: „Ich denke, das ist wohl eine allgemeine Tendenz, dass da der Zuschauer im Augenblick noch sehr zurückhaltend ist.“ Er bezieht sich dabei auch auf Zuschauerzahlen bei den wieder stattfindenden Bundesliga-Spielen.

Kontrolle beim Einlass

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Der höhere Aufwand beginne schon beim Einlass: Während in Vor-Corona-Zeiten lediglich die Eintrittskarte vorgezeigt wurde, muss diese nun insofern kontrolliert werden, dass der Name des Karteninhabers, der auf der Karte steht, überprüft werden muss. Also muss auch ein Personalausweis vorgezeigt werden und aufgrund der 3G-Regel braucht das Sicherheitspersonal ebenfalls einen Nachweis von dem jeweiligen Besucher, dass dieser geimpft, genesen oder getestet ist. „Dieser Aufwand ist auch drei mal höher und zeitintensiver als früher und mit höherem Personal verbunden“, erklärt Wilfried Kickermann. Zudem müsse auf dem Veranstaltungsgelände selbst dafür gesorgt werden, dass die Zuschauer die Laufwege einhalten und sich die Hände desinfizieren.

„Wenn man mal Land auf Land ab schaut, gibt es ja nicht so viele Veranstaltungen, weil es sich einfach nicht rechnet.“ Natürlich stelle man das Festival auch aus wirtschaftlichen Gründen auf die Beine. In erster Linie mache man es aber, weil es den Initiatoren so viel Freude und Spaß bereitet und, weil sie die Dankbarkeit der Zuschauer sowie auch Künstler spüren. „Ich denke, wir haben das Ganze schon im vergangenen Jahr gut auf den Weg gebracht und das ist auch in diesem Jahr so.“

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