Menden. Ende der Partylocation? Bei der Sanierung soll jetzt doch auch die Veranstaltungshalle am Schmelzwerk in Menden verschwinden. Es gibt Gründe.

Auch der Veranstaltungsbereich am Schmelzwerk könnte der Sanierung zum Opfer fallen. Der zuständige Abfall- und Altlastenverband (AAV) empfiehlt den Abriss der heutigen Event Factory – auch vor dem Hintergrund des Hochwassers vom Juli. Die Veranstaltungshalle sollte ursprünglich als einziges Gebäude auf der Fläche erhalten bleiben. Der Verband will die Fläche in den kommenden Jahren grundsanieren.

„Eine vollständige Entsiegelung der Fläche wäre aus Sicht des Hochwasserschutzes vorteilhaft“, sagt Projektleiterin Christiane Maxin in einem Schreiben an die Stadt. „Möglicherweise könnte ohne Berücksichtigung des Gebäudeerhaltes die Hochwasserableitung weiter optimiert werden.“ Der zuständige Verband empfiehlt auch die Parkflächen in dem Bereich zu entsiegeln. +++ Auch interessant: Schmelzwerk soll Hochwasserbecken weichen +++

Verband warnt vor hohen Kosten durch Erhalt der Event Factory

Der Verband, der selbst einen Großteil der Kosten trägt, warnt auch vor den drohenden Kosten durch die Event Factory: „Durch die notwendigen Maßnahmen zum Schutz bzw. ggf. für Reparaturen des Gebäudes, könnten langfristig Kosten entstehen, die in Frage stellen, ob der durch den Erhalt des Gebäudes entstehende Mehraufwand bei der Sanierung des Geländes gerechtfertigt ist“, heißt es in dem Schreiben, das zwar noch keine offizielle Ablehnung der Finanzierung für die Event Factory ist, aber in der Politik schon als eindeutiger Hinweis gedeutet wird.

Der Abriss würde alle Zukunftspläne des Veranstalters LAM Showtechnik zunichte machen. Die Betreiber des Schmelzwerks äußerten sich bislang auf Anfrage der Redaktion nicht zu dem neuen Stand.

Der Abfall- und Altlastenverband weist auch noch einmal auf verschiedene Unsicherheiten bei der Sanierung hin. So könne erst abschließend entschieden werden, welche Bereiche des Bodens ausgetauscht werden müssen, wenn die Gebäude abgerissen sind. Auch das spricht wohl für einen Abriss der Event Factory, weil der Boden unter diesem Gebäudeteil sonst gar nicht zugänglich wäre. Die Sanierung müsste ein gutes Stück auslassen, Bodenbereich zusätzlich abgedichtet werden.

Hochwasserschutz spielt nach Hochwasser vom Juli eine größere Rolle

Auch der Hochwasserschutz spielt jetzt für den AAV mehr als vorher eine Rolle. Die Sanierer regen an, die Flächen großzügiger als bislang zu gestalten und weniger als bislang geplant wieder zu bebauen. Gemeinsam mit der Stadt sollen gemeinsam neue Nutzungsvarianten entwickelt werden.

Die Stadtverwaltung lässt die Aussagen des Verbandes aktuell in einer Stellungnahme für die Politik weitestgehend unkommentiert. „Im Rahmen der Planung wird es gemäß der aktuellen Beschlusslage erforderlich sein, für den Bereich des bestehenden Schmelzwerkgebäudes alternative Planungsvarianten zu erarbeiten“, sagt Baudezernent Frank Wagenbach.