Menden. In Lüdenscheid und Iserlohn schließen bald die Impfzentren des Märkischen Kreises. Der Kreis berät jetzt über eine attraktive Ersatzlösung.

Das Impfzentrum in Lüdenscheid wird zum 30. September geschlossen. Auch der Teil-Standort, die sogenannte Impfstelle, in Iserlohn wird nach heutigem Stand seinen Betrieb einstellen. Der Märkische Kreis richtet sich aber darauf ein, dass mobile Impfteams für weitere Erstimpfungen oder möglicherweise anstehende Drittimpfungen in die Städte fahren. +++ Auch interessant: Jetzt auch ohne Termin ins Impfzentrum +++

Lange Schlangen vor dem Impfzentrum in Lüdenscheid im Februar.
Lange Schlangen vor dem Impfzentrum in Lüdenscheid im Februar. © WP | Corinna Schutzeichel

„Es wird gerade alles geprüft und neu geplant“, sagt Kreissprecher Alexander Bange auf Nachfrage. Nach dem heutigen Stand will der Kreis die Landesvorgabe umsetzen und die Impf-Standorte schließen. Zumindest in Lüdenscheid warten auch wieder andere Nutzer. Die historischen Schützenhalle in Lüdenscheid soll wieder für andere Zwecke zur Verfügung stehen. In Iserlohn drängt die Zeit weniger. Dort hatte der Kreis ein altes Firmengebäude angemietet. Anmeldungen werden für beide Standorte für den Zeitraum nach dem 30. September schon nicht mehr angenommen.

Bislang noch keine Anweisungen zu möglichen Drittimpfungen

Bislang sei noch nicht klar, ob der Kreis ab dem Herbst Auffrischungsimpfungen für alle bislang Geimpften anbieten muss. Forscher hatten zuletzt eine dritte Impfung zumindest für besonders gefährdete Gruppen ab dem Herbst/Winter für sinnvoll erachtet. Auch andere Geimpfte könnten eine Auffrischung benötigen. Dazu soll auch das Angebot für alle bislang nicht Geimpften bestehen bleiben. „Wir warten auf Signale vom Land“, sagt Bange.

Als wahrscheinlich gelte die Lösung mit den mobilen Impfteams. Wie das genau aussehe, sei noch offen. Einen ersten Versuch in dieser Richtung gab es bereits. Der Kreis hatte vergangene Woche einen Bus durch die Städte geschickt und immerhin knapp 500 Menschen zur Impfung bewegen können. Ob es sich bei den mobilen Teams wieder um einen Bus oder eine andere Lösung handele, werde aber noch besprochen. Offen ist auch die Personalfrage. Aktuell kommt das medizinische Personal von der Kassenärztlichen Vereinigung.

200.000 Spritzen alleine im Impfzentrum verteilt

Schlangestehen vor dem Impfzentrum in Dröschede, der sogenannten Impfstelle.
Schlangestehen vor dem Impfzentrum in Dröschede, der sogenannten Impfstelle. © IKZ | Michael May

Das Impfzentrum hatte, anders als zunächst von vielen Kritikern befürchtet, einen Großteil der Impfungen im Kreisgebiet durchgeführt und zur Tempoverschärfung beigetragen. Mittlerweile seien in Lüdenscheid und Iserlohn alleine 200.000 Spritzen gesetzt worden. „Das hat sich für diese Masse an Impfungen absolut bewährt“, sagt Bange. Kritikpunkt blieb die Erreichbarkeit.

Im Kreis haben mittlerweile 245.315 Menschen eine Erstimpfung erhalten. Das sind heruntergerechnet auf die Bevölkerung etwa. 60 Prozent aller Einwohner und 69 Prozent aller Menschen im Alter ab 16. Für diese gilt eine Impfempfehlung.

Hohe Quote an vollständig Geimpften im Märkischen Kreis

Stolz ist der Kreis auf die hohe Quote vollständig Geimpfter oder Genesener. Diese liege mit 227.989 Personen und einer Quote von 56 Prozent über dem Bundesschnitt. Bei den Über-16-Jährigen liegt die Quote bei 68 Prozent. Wegen des Datenschutzes werden allerdings nicht Einwohner des Kreises erfasst, sondern nur alle im Märkischen Kreis geimpften Menschen. Darunter können auch Auswärtige sein. Kreis-Einwohner könnten aber auch in großer Zahl außerhalb geimpft worden sein. Die Quote auf die Einwohnerzahl könnte demnach besser oder schlechter sein.