Menden. Die Mendener Künstlerin Claudia Mölle ist aktuell für den „Kunstpreis Deutschland“ nominiert. Sie arbeitet zugleich im Krankenhaus.

„Damit hätte ich nie und nimmer gerechnet“, sagt die Mendener Künstlerin Claudia Mölle. Sie hat die Einladung erhalten, an der diesjährigen Ausstellung zum „Kunstpreis Deutschland“ teilzunehmen – sie hat damit die Chance auf eine bedeutende Auszeichnung. Nach dem Lockdown, der auch Ausstellungen betraf, kommt die Kunstszene in der Republik wieder in Gang. Und mit zweien ihrer Werke wurde Claudia Mölle von einer unabhängigen Fachjury ausgewählt – als eine von 51 Kunstschaffenden unter mehr als 500 Bewerberinnen und Bewerbern aus 39 Nationen. Am 10. September gilt es jetzt: Dann findet das finale Treffen der Kunstpreis-Jury in der renommierten Galerie Depelmann in Hannover-Langenhagen statt. +++ Der Aufstieg der Mendener Künstlerin Claudia Mölle +++

Jury liest sich als Who’s who der deutschen Kunstszene

Der Kunstpreis Deutschland wird jährlich vergeben und ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert. Die Jury liest sich wie ein Who’s who der deutschen Kunstszene: dazu gehören Frauke Engel (Kunsthistorikerin, Hannover), Siva Fröhlich (Künstlerin, Hamburg), Thorsten Heinze (Galerist, Berlin), Prof. Dr. Bernd Lindner (Kulturhistoriker und Künstler, Leipzig) und Dr. Holger Grimm (Kunsthistoriker, Hannover). Die Beratung der Jury und die Kunstpreis-Organisation obliegt Prof. Timm Ulrichs aus Berlin.

Galerie setzt auf Nachhaltigkeit: Preisträger werden langfristig begleitet

Das Besondere an diesem Preis ist seine Nachhaltigkeit: Die Preisträger werden nicht nur durch Ausstellungen ihrer Werke, unter anderem auf der etablierten Kunstmesse „Kunstsalon Herrenhausen“ (Schloss Herrenhausen, Hannover) und Pressearbeit unterstützt: Ihre Aktivitäten werden langfristig begleitet.

Der Kunstpreis Deutschland

Die seit mehr als 40 Jahren solide, erfolgreich und international agierende Galerie Depelmann (Langenhagen bei Hannover) lobt als eine der großen deutschen Galerien den Kunstpreis Deutschland aus, ohne Bewerbungsbeschränkungen, um nach eigenen Angaben „neben ambitionierten Nachwuchskünstlerinnen und -künstler für den Karriere-Start auch etablierten Kunstschaffenden eine adäquate Wettbewerbs-Plattform zu bieten“.

Der Kunstpreis Deutschland wird jährlich vergeben und akademischen Künstlerinnen und Künstlern zuerkannt. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert. Darüber hinaus werden die Preisträger durch Ausstellungen ihrer Werke, u.a. auf der etablierten Kunstmesse „Kunstsalon Herrenhausen“ (Schloss Herrenhausen, Hannover), Pressearbeit und Begleitung ihrer Aktivitäten langfristig unterstützt.

Mit Werken der Kunstdisziplinen Gemälde, Skulptur und Fotografie/Digital-Art haben Kunstschaffende aus Deutschland und der Welt die Möglichkeit sich mit ein bis drei Arbeiten zu bewerben.

Das würde sich auch Claudia Mölle wünschen. Die Mendenerin stach in den letzten Jahren deutlich aus der Riege von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region hervor – wobei sie weiterhin Mitglied der „FreiraumGestalten“ ist, die ihre Ausstellung an der Hauptstraße in Menden haben. Doch Zahl und Qualität ihrer Ausstellungsteilnahmen zeigten vor der Coronaphase eindeutig nach oben. Mölle war im Palazzo Ca’ Zanardi, einer Top-Adresse für zeitgenössische Kunst in Venedig, ebenso vertreten wie im „Salon d’Automne“, dem Herbstsalon auf dem Champs Elysées in Paris, zu dem sie auch für diesen Herbst wieder eingeladen wurde. Ihre Werke hingen auch in Mailand, Berlin, Tokio und dem chinesischen Xian. +++ Für Künstlerin Claudia Mölle sind Emotionen essentiell +++

Pandemie stoppte vorläufig den rasanten Aufstieg der Mendenerin

Die Stadt Menden kaufte zwei ihrer Werke für das Gut Rödinghausen erklärtermaßen an, weil sie „im Moment noch bezahlbar“ seien – mit der Betonung auf „noch“. Ihre Werke sollten 2020 in der „Artbox“ der Galerie Valid World Hall in Barcelona gezeigt werden, und auf der Kunstmesse Stroke International mit der Galerie Gaudi aus Madrid. Doch dann kam Corona. Die Pandemie stoppte buchstäblich die ganze Kunstwelt – und damit vorläufig auch Claudia Mölles rasanten Aufstieg. lhr erklärtes Ziel, allein von ihrer Kunst leben zu können, rückte wieder in weitere Ferne, wie sie der WP berichtet.

Mit der aktuellen Nominierung geht auch Claudia Mölle wieder ins Rennen

Als es weltweit Absagen hagelte, kehrte die gelernte Krankenschwester, die jahrelang auf der Intensivstation des St.-Vincenz-Krankenhauses gearbeitet hatte, während der Pandemie in ihren Beruf zurück. Diesmal in ein Krankenhaus in Arnsberg. Mit der aktuellen Nominierung für den Kunstpreis Deutschland geht indes auch Claudia Mölle wieder ins Rennen. Auch wenn mit dem Beruf erst einmal wieder weniger Zeit für die Kunst bleibt.