Menden. Seit Jahren ist die Brücke an der Oberen Promenade gesperrt. Nach längerfristigem Stillstand rückt der Abriss nun näher. Das sind die Gründe.
Vier Jahre ist es inzwischen her, dass die Backsteinbrücke an der Oberen Promenade für Fußgänger gesperrt worden ist. Seit 2018 gibt es den Beschluss zum Abriss der maroden Brücke. Immer wieder haben sich die Arbeiten verzögert. Doch jetzt ist das Ende der Brücke scheinbar besiegelt.
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Im Oktober 2017 informierte die Verwaltung in einer Sitzung des Bauausschusses über den schlechten baulichen Zustand der alten Fußgängerbrücke an der Oberen Promenade. Seitdem ist diese mit Bauzäunen abgesperrt. 1983 wurde direkt neben der Backsteinbrücke eine neue, wesentlich breitere Verbindungsbrücke von der Walramstraße zur Oberen Promenade gebaut. „Eine verkehrliche Bedeutung der alten Brücke besteht seit diesem Zeitpunkt nicht mehr“, so die Einschätzung der Verwaltung. Sie wurde daher nur noch im „Verkehrssicheren Zustand“ für den Fußgängerverkehr gehalten. Allerdings stellt die Brücke auch für Fußgänger und Radfahrer keinen wirklichen Mehrwert mehr dar, sie gelangen rund 20 Meter entfernt auf den Verbindungsweg in Richtung Schattweg und Unterführung. Die letzte turnusmäßig im Jahr 2017 durchgeführte Hauptuntersuchung hatte ergeben, dass die Brücke selbst für den Fußgängerverkehr nicht mehr geeignet ist.
Angebot über Kostenschätzung
Ein Jahr nach der Sperrung teilte die Stadt dann mit: „Um zukünftig die erforderlichen Absperrungen nicht mehr ,unterhalten’ zu müssen, wird die Verwaltung den Rückbau kurzfristig veranlassen.“ Doch seitdem sind drei Jahre ins Land gegangen. Woran hakte der Abriss?
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Das, so Stadtsprecher Johannes Ehrlich, habe gleich mehrere Gründe gehabt. Zum einen wollten die Mendener Grünen die Fußgängerbrücke als Aussichtspunkt erhalten. Ein Gutachten sollte zudem eine Reparatur prüfen. Konkret wurde der Antrag jedoch nie. In einer ersten Ausschreibungsrunde ging bei der Stadt dann lediglich ein Angebot ein. „Das lag aber deutlich über unserer Kostenschätzung“, erklärt Johannes Ehrlich. Eine Gefahr ging von der Brücke derweil ebensowenig aus wie sie aus Hochwasserschutz-Belangen relevant gewesen wäre. „Wir wollten dann abwarten, bis sich der Markt wieder entspannt hat“, sagt Ehrlich über das bis dato einzige Angebot. Auf der Liste der Prioritäten sei die Brücke dann immer weiter nach hinten gerutscht. Grüner Weg, der Parkplatz vor der Schützenhalle Bösperde, Hämmer II oder der Minikreisel auf Platte Heide hätten eine deutlich stärkere Gewichtung gehabt.
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In einer zweiten Ausschreibungsrunde im Winter 2020 sind insgesamt drei Abriss-Angebote bei der Stadt eingegangen. Die liegen zwar noch immer über den von der Verwaltung kalkulierten Kosten, doch schlussendlich habe man sich für eines entschieden. Das Ende der früheren Fußgängerbrücke ist somit – drei Jahre nach dem Beschluss – besiegelt.