Fröndenberg/Wickede. Das Wehr der Ruhr bei Wickede drohte zu brechen. Die entstandene Flutwelle fällt kleiner aus als erwartet. Behörden geben aber nun Entwarnung.

Das Wehr der Ruhr bei Wickede-Echthausen drohte wegen der großen Wassermassen im Fluss zu brechen, es wurde daraufhin notfallmäßig geöffnet. Der Kreis Unna verbreitete am Donnerstagmittag um 13.40 Uhr eine Katastrophenwarnung. Es drohe eine Flutwelle die Ruhr hinabzurollen. Diese fiel aber kleiner aus als zunächst befürchtet. Auswirkungen waren aber zu spüren. Jetzt gibt es Entwarnung. +++ Mehr zur Unwetter im großen Newsblog über die Flut in Menden und Umgebung! +++

Fröndenberg, Schwerte und weitere Städte von Warnung betroffen

Die Ruhr bei Fröndenberg: Nach der Öffnung des Wehres treiben jetzt große Mengen an Treibgut in der Ruhr, die andere Wehre und Staustufen beschädigen könnten.
Die Ruhr bei Fröndenberg: Nach der Öffnung des Wehres treiben jetzt große Mengen an Treibgut in der Ruhr, die andere Wehre und Staustufen beschädigen könnten. © Westfalenpost | Joshua Kipper

Es werde nun nicht mehr „mit einem nennenswerten Pegelanstieg“ gerechnet, heißt es vom Kreis Unna gegen 15.20 Uhr, am Abend kam dann komplett Entwarnung, auch für die Städte im weiteren Verlauf der Ruhr. Am frühen Nachmittag sah das noch ganz anders aus: „Es besteht akute Überschwemmungsgefahr. Der Bereich der Ruhr muss umgehend geräumt werden“, hieß es. Der Kreis Unna und der Kreis Soest sprachen von einer „extremen Gefahr“. Betroffen waren große Teile der Innenstadtgebiete von Fröndenberg und Schwerte, Außenbereiche von Menden und viele Städte ruhrabwärts. Das Wehr wurde geöffnet, um gezielt Wasser abzulassen. Die Befürchtung war, dass das schwallartige Ablassen an der Staustufe zu einer großen Flutwelle entlang der Ruhr führen konnte – eine Sorge, die sich nicht bestätigte.

Flutwelle hat Fröndenberg und Menden gegen 14.30 Uhr erreicht

Die Flutwelle an der Ruhr hat Fröndenberg gegen 14.30 Uhr erreicht.
Die Flutwelle an der Ruhr hat Fröndenberg gegen 14.30 Uhr erreicht. © Westfalenpost | Sophie Beckmann

Gegen 14.30 Uhr stieg der Pegel bei Fröndenberg und Menden an. Allerdings schienen sich die Wassermassen noch halbwegs zu verteilen und nicht zu einer heftigen Welle zu führen. Der Mendener Feuerwehrsprecher Fabian Kreutz geht davon aus, dass eine große Katastrophe wohl abgewendet ist. Allerdings treibt nun massiv Treibgut in der Ruhr, das starke Schäden an anderen Wehren flussabwärts auslösen könnte. Das Treibgut hatte sich in Wickede am Wehr gesammelt und unter anderem dazu geführt, dass großer Druck auf das Wehr ausgeübt wurde. Wegen dieses Treibgutes hielten die Behörden zunächst noch eine niedrigere Warnstufe aufrecht.

Die Feuerwehr Fröndenberg hatte Vollalarm ausgelöst. Es kam zu großen Verkehrsproblemen um Menden und Fröndenberg. Trotz aller Warnungen sammelten sich Schaulustige. +++ Alles zur Lage in NRW im großen Live-Ticker +++

Wehr überwindet mehrere Meter Höhenunterschied an der Ruhr

Das Wehr in Echthausen gehört zu den Wasserwerken Westfalen (Archivfoto).
Das Wehr in Echthausen gehört zu den Wasserwerken Westfalen (Archivfoto). © www.blossey.eu | Hans Blossey

Die Feuerwehr Menden fuhr mit ihrem Einsatzleitwagen Nord die Bereiche an der Ruhr ab und versuchte die Lage im Blick zu halten. Es war unklar, welche Ausmaße die Flutwelle hätte.

Die Feuerwehr riet dringend davon ab, sich in den gefährdeten Bereich zu begeben! Es könnten weitere Dämme – auch flussabwärts – brechen, hieß es zunächst. Anwohner sollten binnen Minuten ihre Häuser verlassen und nur das Allernötigste mitnehmen. Menschen waren aufgefordert, Nachbarn zu informieren und Hilfsbedürftigen zu helfen.

Hinweis: In einer älteren Version hieß es, dass das Wehr zu Gelsenwasser gehöre. Das ist aber falsch. Es wird von den Wasserwerken Westfalen betrieben.

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