Menden/Lendringsen. Alle Bänke im Stadtgebiet Menden sind mit einer Nummer versehen. Im Notfall können die Zahlen Leben retten. Wo die Bank mit der Nummer 75 steht.

Ein kleines Schild kann im Notfall Leben retten. Besser gesagt: die Nummer auf diesem Schild. Mehr als 400 von ihnen gibt es im Mendener Stadtgebiet. Denn seit 2014 ist jede Ruhebank einer Zahl ausgestattet. Wer Hilfe braucht, gibt die Bank-Nummer unter 112 weiter, so findet die Feuerwehr-Leitstelle dank digitaler Karte den Aufenthaltsort ohne weitere Angaben.

Die Bank mit der Nummer 75 steht an einem idyllischen Ort, an der Bieberpromenade in Lendringsen. Ein Ort, an dem Wanderer oder Fahrradfahrer durchaus schon mal eine Rast einlegen. Jetzt hat Brandoberinspektor Björn Düe auf der hölzernen Sitzgelegenheit Platz genommen. Im Hintergrund plätschert die Bieber.

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Düe weiß, wie wichtig es ist, dass die Rettungskräfte im Notfall schnell vor Ort sind. Er erinnert sich an einen Fall aus dem Mendener Stadtwald. „Beim Cross-Triathlon war ein Teilnehmer mit dem Fahrrad gestürzt“, berichtet der Mendener Feuerwehrmann. Dank der Nummer auf einer Bank, die in der Nähe stand, konnte der Verletzte schnell gefunden werden. Nicht nur die Örtlichkeit ist zur Bank-Nummer hinterlegt, sondern auch die beste Erreichbarkeit und welche Feuerwehr-Löschgruppe für den Bereich zuständig ist.

USF-Fraktion hat die Nummerierung der Bänke seinerzeit für Menden angeregt

Die USF-Fraktion hatte das Projekt, das es ähnlich auch in anderen Städten gibt, seinerzeit angeregt und mit 2000 Euro zur Finanzierung beigetragen. Insbesondere Senioren, die allein unterwegs sind, sollten damals die Zielgruppe sein. Vor der Einführung der Nummern waren die Bänke im Stadtgebiet allerdings nicht erfasst. „Damals wurden also alle Bänke im Stadtgebiet durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Beschäftigungsinitiative ,Schmelzwerk’ gezählt und die Standorte wurden aufgelistet“, hat Stadtsprecher Johannes Ehrlich im Rathaus in Erfahrung gebracht. Der Sozialausschuss hatte die Umsetzung der USF-Idee letztendlich beschlossen. Auch die Ersatzbeschaffung von Nummern-Schildern und deren Pflege hat die Beschäftigungsinitiative übernommen.

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Trotz Handy und Navi: Es passiere immer noch, dass jemand, der in Not die 112 wählt, nicht angeben kann, wo er oder sie sich gerade befindet. In der Kreisleitstelle der Feuerwehr ist das Vorgehen in einem solchen Fall klar geregelt. Wo sind Sie losgegangen? Sehen Sie einen markanten Punkt? Das kann eben auch eine Bank mit Nummer sein. „Eine Handyortung ist aufwendiger und zeitintensiver und ist nicht immer in ein bis zwei Minuten getan“, erklärt Björn Düe. Und wenn gar nichts geht, „dann wird eine große Armada losgeschickt“.

Auch die Bänke im Stadtwald Menden sind durchnummeriert

Übrigens sind sogar die Bänke im städtischen Wald durchnummeriert. Obwohl es in Mendens grünen Oasen sogar noch weitere Markierungen gibt, die so genannten Rettungspunkte. Das Prinzip ist ähnlich der Bank-Nummerierung: An strategischen Punkten im Waldgebiet sind grüne Hinweisschilder aufgestellt mit der Notrufnummer 112 und der jeweiligen Bezeichnung des Standortes.

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Die Bank mit der Nummer 76 steht nur ein gutes Stück weiter an der Bieberpromenade in Richtung Lendringsen. Wer sich dann aber auf die Suche nach Ruheplatz Nummer 77 macht, der muss schon ein ordentliches Stück laufen, bis zum Freizeitzentrum Biebertal. Und vielleicht weiß ja auch jemand – außer selbstverständlich den Lebensrettern der Feuerwehr – , wo in Menden die Bank mit der Nummer 1 zu finden ist….