Menden. Das Fitnessstudio AktiVita am Papenbusch in Menden öffnet vorerst nicht. Der Geschäftsführer erläutert die Gründe.
Während vielerorts die Fitnessstudios wieder öffnen, bleibt das AktiVita am Papenbusch geschlossen. Der Betreiber – die Wohnungsbaugesellschaft GBS – befürchtet, dass sich eine Öffnung kaum lohnt, solange die Corona-Pandemie nicht überwunden ist.
Personal müsste eingearbeitet werden
Ein WP-Leser hatte sich an die Redaktion gewandt: „Sein“ Fitnessstudio sei nach wie vor geschlossen. Ihm sei zunächst gesagt worden, dass die Einrichtung im Juli wieder öffne, dann habe es August geheißen. Nun ist er ratlos, weil er sein Training gerne wieder aufnehmen möchte und seit Jahren treuer Kunde des AktiVita sei.
An der Tür des AktiVita am Papenbusch hängt immer noch ein Schild aus, auf dem steht: „Aufgrund der Entscheidungen der Bundesregierung vom 25.11.2020 bleibt das Fitnessstudio bis auf Weiteres geschlossen. Wir hoffen, Sie bald wieder in unserem Hause begrüßen zu dürfen.“ Und auch wer versucht, das AktiVita telefonisch zu erreichen, hört einen Hinweis aus dem vergangenen Jahr, dass die Einrichtung „auf Beschluss der Bundesregierung“ geschlossen sei.
Sorge um die Sicherheit der Kunden
Auf Nachfrage erklärt Karl-Heinz Borggraefe, Geschäftsführer der GBS Wohnungsbaugesellschaft, die das AktiVita bislang betrieben hat: „Wir machen noch nicht wieder auf, sondern warten noch ab.“ Mit Blick auf die Corona-Pandemie sorge er sich ansonsten um die Sicherheit seiner Kunden im Fitnessstudio: „Und diese Verantwortung kann ich nicht übernehmen.“
Training an Geräten und Sportkurse
Das Fitnessstudio AktiVita am Papenbusch wird von der Wohnungsbaugesellschaft GBS betrieben. Vor der coronabedingten Schließung hat das AktiVita einen umfangreichen Sportbereich angeboten. Dazu gehörten neben dem Training an Geräten auch diverse Kurse.
Die GBS Wohnungsbaugesellschaft mbH ist 101 Jahre alt. Vorstand Karl-Heinz Borggraefe betont auf der GBS-Homepage den genossenschaftlichen Ursprung: „Die Mieter sind die Eigentümer, und davor haben wir als die hauptamtlichen Macher einen gehörigen Respekt. Wir sind sehr stolz darauf, dass bei uns der Mieter, aber vor allem der Mensch im Mittelpunkt steht.“
Denn selbst wenn er im Studio für die geeigneten Hygienemaßnahmen sorge, wisse er schließlich nicht, ob sich alle Besucher auch ansonsten an die entsprechenden Regeln halten.
Hinzu komme, dass der Betrieb nicht von heute auf morgen wieder starten könnte, sondern auch das entsprechende Personal erst wieder gefunden und eingearbeitet werden müsse: „Und dann muss ich vielleicht vier Wochen später schon wieder zumachen, weil dann der nächste Lockdown kommen könnte“, erläutert Karl-Heinz Borggraefe. „Das lohnt sich nicht.“
Keine Monatsbeiträge
Kein Kunde müsse seine Monatsbeiträge fürs AktiVita weiterbezahlen, versichert Karl-Heinz Borggraefe: „Und wer im Voraus bezahlt hat, hat sein Geld zurückbekommen.“
Das AktiVita werde erst dann wieder öffnen, wenn die Gesundheit der Kunden nicht mehr durch die Pandemie gefährdet sei, sagt Karl-Heinz Borggraefe: „Ich habe Angst vor Covid-19, und ich möchte die Gesundheit unserer Besucher nicht gefährden.“ Wenn er in den Nachrichten verfolge, dass die Zahl der Corona-Infizierten in Europa jetzt wieder steige und dazu noch die vollen Fußball-Stadien bei der Europameisterschaft sehe, „dann sieht man, dass keiner weiß, wie die Situation in ein paar Wochen bei uns sein wird“.
Erfahrungen mit Kunden, die die Maske nicht aufsetzen wollen
Für immer geschlossen bleiben soll das AktiVita indes nicht, versichert Karl-Heinz Borggraefe: „Wir wollen auf alle Fälle wieder öffnen.“ Besonders vorsichtig sei er auch, weil er durch den benachbarten Markant-Supermarkt bisweilen auch Erfahrungen mit Kunden macht, die nicht immer auf Maskenpflicht und Abstandhalten setzen. Seine Mitarbeiter hätten ihm berichtet, dass es Kunden gebe, „die partout keine Maske aufsetzen wollen und auch keinen Abstand halten“. Diese Kunden würden des Geschäftes verwiesen, betont Karl-Heinz Borggraefe: „Als Unternehmensleiter ist mir das auch wichtig – schon um unsere Mitarbeiter zu schützen.“