Papenbusch. Beim SuperMamaFitness in Menden ist kein Babysitter nötig. Mütter machen Sport und haben dabei ihre Babys in einer Trage vor dem Bauch.
Kaum geschlafen, die Zähne beim Nachwuchs kündigen sich an. Die Nacht war hart, die Augenringe sind dunkel – die Laune hält sich deshalb in Grenzen. Doch das spielt hier keine Rolle, alle fühlen mit. Denn jede Teilnehmerin beim Super-Mama-Fitness ist frischgebackene Mutter und hat ihr Kind dabei. Rund um die Uhr stellen die Frauen ihre Bedürfnisse hinten an, um für die Babys ihr Bestes zu geben. Aber jetzt ist Mama-Zeit. 75 Minuten lang.
Der Kurs und die Kontaktdaten
Der Kurs für Mamas findet statt im AktiVita. Das Fitnessstudio ist in der Straße Am Papenbusch 32. Erreichbar ist das Studio telefonisch unter 02371/70876.
Der Einstieg in den aktuell laufenden Mama-Kurs ist nicht mehr möglich. Sollte die Nachfrage da sein, würde Agnes Dieckow aber einen weiteren Kurs starten. Interessierte sollten sich im Studio melden, um weitere Informationen zu erhalten.
Ein Kurs hat zehn Einheiten und Platz für sechs bis zwölf Teilnehmerinnen plus Baby. Jede Kursstunde dauert 75 Minuten. Die Kosten belaufen sich auf 120 Euro. Krankenkassen übernehmen einen Teil oder sogar die gesamten Kosten, da es sich um einen Präventionskurs handelt, sagt Agnes Dieckow.
Auch Babyschwimmen wird im dem Studio einmal pro Woche angeboten – für Babys zwischen 3 Monaten und 2,5 Jahren.
Trainerin Agnes Dieckow dreht die Musik auf. Aerobikklänge im sanften Tempo. Die Mamas legen ihre Babytragen an und schnallen die Kinder vor den Bauch. Agnes Dieckow kontrolliert den Sitz. „Wichtig ist die gute Spreizhaltung der Beine beim Kind. Es muss richtig sitzen“, sagt sie und korrigiert bei einer Frau die Position.
Dann geht’s los. Neugierig gucken die Babys durch den Gymnastikraum des AktiVita. Auf der Stelle marschieren, steppen von rechts nach links und dann ein V ablaufen. Jetzt ein „Grapewine“ – Schritt nach rechts, links kreuzen, wieder rechts und Halt. Der Puls geht langsam hoch, der Stoffwechsel ist angeregt. Eigentlich sind die Schritte nicht schwer, doch mit einem menschlichen Zusatzgewicht und nach den Strapazen einer Geburt ziemlich anstrengend. Die Kinder genießen die Abwechslung. Einige schlummern nach wenigen Minuten ein.
Bewusst Zeit für die Mütter
Agnes Dieckow ist selbst Mutter von zwei Kindern. Seit fast zwanzig Jahren leitet sie Fitnesskurse, den Kurs speziell für Mamas gibt es noch nicht lange. Doch er kommt gut an. „Beim Super-Mama-Fitness steht die Mutter im Vordergrund“, sagt sie. Es gebe zwar viele Angebote für Babys, doch die Mütter würden schnell zu kurz kommen nach der Geburt. „Ich habe es damals selbst nicht geschafft, mich zu motivieren. Obwohl ich wusste, wie es geht“, sagt Agnes Dieckow.
In der Gruppe ist es leichter. Beim Super-Mama-Fitness ist kein Babysitter nötig. Trotzdem können die Frauen sich auf sich konzentrieren. Die Kleinen sind zwar dabei, spielen aber keine zentrale Rolle.
Wenn sie in der Trage zu schwer werden, legen die Frauen sie ab. Die Babys können sich mit sich selbst oder den anderen Minis beschäftigen.
Problemzonen ohne Druck stärken
Es geht um die Fitness der Frauen und die Kräftigung der Bereiche, die bei der Geburt gelitten haben oder durch das Tragen des Babys oft schmerzen.
Im Fokus stehen dabei Schulter, Rücken, Bauch und Beckenboden. Das machen die Frauen nicht nur im Stehen, auch auf den Matten wird geschwitzt. Die Babys finden das klasse. Sie krabbeln durch den Raum, spielen und beobachten ihre Mamas neugierig.
Besonders der Bauch macht den Frauen zu schaffen. Schließlich schieben sich die geraden Muskeln während der Schwangerschaft auseinander. Diastase heißt das. Wichtig ist deshalb, dass alle Teilnehmerinnen die Rückbildung abgeschlossen haben. Eine Voraussetzung für den Kurs, der bei Krankenkassen als Präventionskurs anerkannt ist.
Die Jüngsten sind drei Monate alt
Die jüngsten Kinder sind drei Monate alt. Solange sich die Frauen wohlfühlen, können sie die Schrittkombinationen mit dem Kind in der Trage machen. Alle Übungen passt Agnes Dieckow an die Bedürfnisse der Frauen an – nicht zu viel Druck oder Tempo, sanfte Fitness. „Was ein Jahr dauert, braucht auch wieder ein Jahr, um sich zu erholen“, sagt sie und versucht den Müttern den Druck zu nehmen. „Ich weiß nicht, wie das bei manchen Models funktioniert“, sagt sie.
Mehr Nachrichten, Fotos und Videos aus Menden gibt es hier.
Die Lokalredaktion Menden ist auch bei Facebook.