Menden. Der Schmelzwerk-Abriss naht: Der Bringhof in Menden muss Ende 2022 schließen. Jetzt plant der zuständige Zweckverband (ZfA) für die Zukunft neu.

Der Mendener Bringhof an der Unteren Promenade in Menden muss voraussichtlich Ende des Jahres 2022 schließen. Hintergrund ist die für einen Zeitraum von mehreren Jahren geplante Sanierung des Schmelzwerk-Geländes. Die Suche nach einem neuen Standort gestaltet sich schwierig.

Trotz des feststehenden Auszugtermins: Im Moment gebe es noch keinen Anlass zur Sorge und zur Eile, sagt Gerd Meininghaus, Geschäftsführer des Zweckverbands für Abfallbeseitigung (ZfA). Ein neuer Bringhof sei notfalls innerhalb von zwei bis drei Tagen eingerichtet, „mit einem guten Zaunbauer“. Im Prinzip müsse man neben dem Zaun nur Abfall-Container und einen Aufenthalts-Container für das Personal aufstellen. +++ Das könnte Sie interessieren: So ist die Sanierung des Schmelzwerk-Geländes geplant +++

Anforderungen an neuen Standort für Bringhof noch offen

Die Untere Promenade in Menden aus der Vogelperspektive: Das Schmelzwerk-Gebäude im oberen Teil wird abgerissen. Das Grundstück soll komplett neu gestaltet werden. Der Bringhof schließt.
Die Untere Promenade in Menden aus der Vogelperspektive: Das Schmelzwerk-Gebäude im oberen Teil wird abgerissen. Das Grundstück soll komplett neu gestaltet werden. Der Bringhof schließt. © Hans Blossey

Bei den Anforderungen an einen neuen Standort hält sich Meininghaus noch zurück: Der Idealfall sei ein großzügiges Gelände mit Überdachung, perfekter Straßenanbindung und mehr. Das sei aber Wunschdenken. „Wir müssen jetzt zuerst einmal ein Grundstück finden, das überhaupt geeignet ist, alles weitere schließt sich an.“

Meininghaus verdeutlicht, dass der Zweckverband aus mehreren Städten nicht selbst über einen neuen Bringhof entscheide und das Ergebnis dann der Stadt Menden präsentiere. „Es passiert nichts ohne das Zutun der Stadt Menden“, sagt Meininghaus. Dabei sei auch denkbar, dass die Stadt ein Grundstück zur Verfügung stelle. „Wir haben selbst kein Grundstück in Menden.“ Ob ein neues Grundstück gekauft oder gepachtet werde, sei offen.

Abriss des Schmelzwerkes soll im ersten Halbjahr 2023 beginnen

Der Umzug ist sozusagen alternativlos: Der Zweckverband für Abfallentsorgung wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2023 mit dem Abriss des alten Schmelzwerkes beginnen. Nur der Teil der heutigen Eventhalle soll dann noch stehenbleiben, wenn es baulich machbar ist.

Die Stadt und der Altlasten- und Abfallentsorgungsverband mit Sitz in Hattingen (AAV) hatten einen Vertrag geschlossen. Der AAV bereitet aktuell aufwändig die millionenschwere Sanierung vor. Die Gebäude gelten als marode und verseucht. Auch der Boden ist belastet.

Stadt setzt auf zentralen Standort in der Nähe der Stadtmitte

„Wir wissen um das Problem und werden dem ZfA eine Alternative vorschlagen“, sagt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Auch Bürgermeister Roland Schröder betont, dass der Stadtverwaltung sehr an dem Angebot gelegen sei: „Menden braucht einen guten und zentralen Bringhof.“ Ein Standort außerhalb – wie schon vor Jahren mal vorgeschlagen – am Hämmer oder im Gewerbegebiet hinter Kaufland sei kaum denkbar.

Schröder kündigt an, dass die Stadtverwaltung der Politik „im Laufe des Herbstes“ Ideen vorlegen wolle. „Wir müssen erst einmal prüfen, wo sich ein Bringhof überhaupt realisieren lässt.“ Dann könne die Mendener Politik darüber beraten.

Bringhof-Chef: Längere Öffnungszeiten sind denkbar

Aus Sicht des Zweckverbands soll der neue Standort nicht nur Ausweichstandort sein, sondern Perspektive haben. Der Geschäftsführer versichert, dass sich der Service für die Nutzer nicht verschlechtern werde. Ganz im Gegenteil: Es könne sogar besser werden, sagt Gerd Meininghaus. Denkbar sei eine Ausweitung der Öffnungszeiten. „In Menden haben wie anders als in Iserlohn und Letmathe aktuell nur einen Halbtags-Bringhof.“ Eine Verlängerung der Öffnungszeiten schaffe eine Verbesserung für viele Nutzer, auch weil sich der Stau am Eingang vielleicht verkürze. Für den Zweckverband sei die Ausweitung aber mit mehr Personaleinsatz verbunden.