Matthias Eggers aus Menden tritt zur Landtagswahl am 15. Mai für die CDU im heimischen Wahlkreis an. Warum die Freude eher gedämpft ausfällt.
soll für die heimische CDU im nächsten Jahr in den Landtag einziehen. Beim Aufstellungsparteitag am Freitagabend in Balve bekam der 35-jährige Mendener das Votum seiner Partei. Überragend fiel das Ergebnis mit 72 Prozent Zustimmung allerdings nicht aus.
„Sauerländer durch und durch“ will den Menschen zuhören
In seiner Bewerbungsrede hatte Eggers Heimatverbundenheit und Kommunikationstalent als seine Stärken hervorgehoben. Als „Sauerländer durch und durch“ hatte er sich zum Abschluss seiner Bewerbungsrede bezeichnet und neben seiner Heimatverbundenheit vor allem Kommunikationsfähigkeit als eine weitere große Stärke hervorgehoben. Hinterzimmerpolitik wolle er als künftiger Landtagsabgeordneter nicht betreiben, sondern auf die Menschen zugehen und ihnen zuhören. Ob auf dem Schützenfest, im Karneval, bei der Feuerwehr, in Sport- und anderen Vereinen.
78 Unions-Mitglieder aus fünf Städten kamen nach Wocklum
Jetzt, in einer Zeit der Krise, sei Kommunikation noch einmal wichtiger. Matthias Eggers hat nicht nur mehrere Ämter als Pressesprecher verschiedener CDU-Vereinigungen durchlaufen. Er ist auch beruflich in diesem Bereich zuhause, als Kommunikationsberater ist er Geschäftsführer von „Medienstatt“ in Menden. Aus den bekannten Gründen fand der Aufstellungsparteitag der MK-CDU für den Wahlkreis MK II auch in besonderem Ambiente statt. 78 stimmberechtige Mitglieder versammelten sich am frühen Freitagabend bei lauem Sommerwetter im Reitstadion von Balve-Wocklum.
Politik auch Reitsport: Hürden überwinden, Ruhe bewahren
Schick holt 100 Prozent
Der Kreisvorsitzende Thorsten Schick, der in Balve-Wocklum durch die Versammlung führte, war selber am vergangenen Mittwoch in der Iserlohner Eissporthalle als Kandidat für den Wahlkreis MK I mit Iserlohn, Altena, Werdohl und Nachrodt-Wiblingwerde gewählt worden, und zwar mit 100 Prozent Zustimmung. Die Aufstellungsversammlung für den Wahlkreis MK III mit Halver, Herscheid, Kierspe, Lüdenscheid, Meinerzhagen und Schalksmühle findet am kommenden Donnerstag in Lüdenscheid statt.
Diesen Ort griff auch Matthias Eggers zu Beginn seiner Bewerbungsrede auf. Durchaus ungewohnt zunächst, könne dieser Platz bei genauerer Betrachtung doch eigentlich kaum besser für eine politische Versammlung gewählt sein. Gleichsam wie im Springreiten gelte es in der Politik Hürden zu überwinden. „Und hat man die eine gemeistert, kommt sofort die nächste als Herausforderung.“ Und wie in der Dressur gelte es, Ruhe und Konzentration zu bewahren und die nächsten Schritte gut vorauszuplanen.
Lob für CDU/FDP-Landesregierung, SPD und Grüne als Vorgänger „unfähig“
Ein neuer Landtag für Nordrhein-Westfalen wird im Mai 2022 gewählt. Matthias Eggers nahm aber auch den vorherigen politischen Fixpunkt mit der Bundestagswahl im September in den Blick. Mit Angela Merkel ende eine Ära, Veränderung stehe dann aber auch für NRW an, wenn Armin Laschet danach als Bundeskanzler nach Berlin gehe. Im Blick auf die aktuelle Legislaturperiode in Düsseldorf lobte Eggers asudrücklich die schwarz-gelbe Koalition. „Die hat Großartiges geleistet.“ Eggers stellte dem eine aus seiner Sicht überforderte und „unfähige“ rot-grüne Vorgängerregierung gegenüber. Die NRW-CDU habe unter anderem die Polizei gestärkt, ebenso das Ehrenamt und den ländlichen Raum durch Förderprogramme.
Eggers will im Landtag „erster Lobbyist für die Interessen der Region“ sein
Das solle auch ihm ab Mai Ansporn für seine politische Arbeit in Düsseldorf und im Wahlkreis sein, unterstrich der Kandidat. „Ich möchte der erste Lobbyist für die Interessen der Region sein“, sagte Eggers in einer ruhig vorgetragenen Bewerbungsrede. Herausforderungen seien die Mobilität im ländlichen Raum, die man nicht nur ideologisch betrachten dürfe, Gesundheitsversorgung, die weitere Stärkung des Mittelstandens, der Umweltschutz, was für Christdemokraten eine absolute Herzenssache sei und das Bemühen, die Abwanderung junger Leute zu stoppen oder sie wieder in die Region zu zurück zu holen.
Neue Formen von Beteiligung der Bürger schaffen
Als Ziel seiner politischen Arbeit nannte Eggers, er wolle neue, innovative Formen der Beteiligung für die Bürger in seinem Wahlkreis schaffen. Denn: „Digital können wir mittlerweile alle.“ Komplett überzeugen konnte der Mendener Matthias Eggers, der auch stellvertretender Kreisvorsitzender der CDU ist, mit seinem Auftritt allerdings offenbar nicht. Von den 78 Wahlberechtigten auf der Tribüne des Reitstadions stimmten 54 für ihn, es gab 21 Nein-Stimmen und drei Enthaltungen. Macht 72 Prozent für Eggers. Damit geht er als Kandidat der CDU für den Wahlkreis MK II für die Landtagswahl 2022 ins Rennen. Der umfasst die Städte Menden, Balve, Hemer, Neuenrade und Plettenberg.
Maywald-Präsenz „ein wunderbares Zeichen unserer innerparteilichen Demokratie“
Einen Ausschlag für das Wahlergebnis gab vielleicht noch die knappe Nominierung, die Eggers von der Mendener CDU erhalten hatte. Nur mit wenigen Stimmen Vorsprung hatte sich der 35-Jährige, der sich auch um den Mendener Stadtverbandsvorsitz bewirbt, gegen den erfahreneren Peter Maywald durchgesetzt. Auch der nahm an der Aufstellungsversammlung teil, wurde vom Kreisvorsitzenden Thorsten Schick namentlich begrüßt: „Das ist ein wunderbares Zeichen unser innerparteilichen Demokratie.“