Menden. Gleich zwei langjährige CDU-Vorsitzende wollen aufhören: Sebastian Schmidt im Stadtverband und Peter Maywald in der Ortsunion Menden.

Vor großen personellen Umwälzungen steht die Mendener CDU: Die mit Abstand größte politische Partei in der Stadt mit etwa 350 Mitgliedern sucht zwei neue Vorsitzende – und das für langjähriges Spitzenpersonal. Denn Sebastian Schmidt, seit dem Jahr 2000 Vorsitzender des Stadtverbandes, stellt sich ebenso wenig zur Wiederwahl wie Peter Maywald, der in Menden in der größten Ortsunion sogar noch etwas länger Vorsitzender ist als Schmidt im Stadtverband. Um die Nachfolge von Sebastian Schmidt wollen sich dessen aktueller Stellvertreter Benjamin Friedrich und Pressesprecher Matthias Eggers bewerben.

Termin der überfälligen Mitgliederversammlung steht noch in den Sternen

Über die Neubesetzung muss die Mitgliederversammlung entscheiden. Wann es allerdings zu der bereits seit 2020 fälligen, aber coronabedingt verschobenen Versammlung kommen kann, steht noch in den Sternen – erst recht angesichts der aktuell wieder bedrohlich steigenden Inzidenzzahlen.

Stadtverband organisiert die Wahlkämpfe der Union

Im CDU-Stadtverband Menden sind alle etwa 350 Mendener Parteimitglieder aus den Ortsunionen Menden, Lendringsen, Bösperde, Halingen und Schwitten versammelt.

Der Stadtverband organisiert nicht nur die Wahlkämpfe der CDU in Menden, er richtet auch größere Veranstaltungen der heimischen Union aus.

Dazu zählen etwa den Jahresempfang auf der Wilhelmshöhe, das Sommerfest, die zentrale Jubilarehrung oder zuletzt die Diskussionsreihe „Politik mal anders“.

Sebastian Schmidt und Peter Maywald zeigen sich auf Anfrage einig darin, warum sie ihre Parteiämter abgeben wollen. Schmidt: „Wir haben beide Aufsichtsrats-Vorsitze übernommen, die uns ebenso sehr in Anspruch nehmen wie die weiterhin laufende Arbeit in der Rats- und Kreistagsfraktion.“ Schmidt hatte nach dem plötzlichen Tod von Friedel Weische den Vorsitz im Aufsichtsrat der Stadtwerke Menden übernommen. Die Stadtwerke befinden sich gerade in einem Transformationsprozess – vom Gas-, Wasser- und Stromanbieter zum Dienstleister auch in den Sparten Kommunikation und E-Mobilität.

Schmidt: Verlorene Bürgermeisterwahl spielte für Entscheidung keine Rolle

Keine Rolle habe für ihn dagegen die verlorene Bürgermeisterwahl gespielt, erklärt Schmidt auf Anfrage der WP weiter. Nach der krachenden Niederlage des ursprünglich favorisierten CDU-Kandidaten Sebastian Arlt war parteiintern nach Konsequenzen für das Wahlkampfteam aufgekommen, das aus Schmidt und Fraktionschef Bernd Haldorn bestanden hatte.

Aufsichtsrats-Vorsitze nehmen scheidende Parteispitzen stark in Anspruch

Peter Maywald will als Vorsitzender der Ortsunion Menden aufhören – nach mehr als 20 Jahren.
Peter Maywald will als Vorsitzender der Ortsunion Menden aufhören – nach mehr als 20 Jahren. © WP

Auch Peter Maywald treibt nach eigenen Angaben die Sorge, angesichts des Neuaufbaus der Mendener Wirtschaftsförderung WSG und der Fraktionsarbeit in Stadtrat und Kreistag nicht mehr genügend Energie für die Ortsunion zu haben. „Gerade der Aufsichtsrats-Vorsitz der WSG nimmt mich sehr in Anspruch. Ich bin aber sehr stolz, der Ortsunion Menden so lange vorgestanden zu haben, und ich denke, dass ich eine gut aufgestellte und sehr aktive Truppe übergebe.“

Zwei mögliche Nachfolger für den Stadtverband stehen parat

In der jüngsten,, digital abgehaltenen Vorstandssitzung des Stadtverbandes kündigten Schmidt und Maywald ihre Rückzüge an. Am Dienstag warfen dann Benjamin Friedrich und Matthias Eggers die Hüte in den Ring. Bleibt es dabei, könnte es auf der Mitgliederversammlung zu Kampfkandidaturen kommen. Für die Mendener Ortsunion gibt es noch keine namentlich bekannten Nachfolgekandidaten.